Titel: Winterengel | Autorin: Corina Bomann | Verlag: List Verlag
Preis: 16,00€ (HC) | Seitenanzahl: 352 Seiten | ISBN: 978-3-471-35161-1
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Inhaltsangabe
Gläserne
Weihnachtsengel, eine Einladung von der Queen und die Verheißung einer großen
Liebe
Die kleinen Glasengel fertigt Anna Härtel nur an,
um das Einkommen ihrer Familie aufzubessern. Bis sie unerwarteten Besuch im
schwäbischen Spiegelberg bekommt. Ein Gesandter von Queen Victoria bittet sie
an den englischen Hof. Die Königin liebt deutsche Weihnachtstraditionen und ist
von Annas Engeln begeistert. Gemeinsam mit dem Diener John und einer Kiste
ihrer schönsten Glasengel macht Anna sich auf die Reise. Ihr Leben verändert
sich für immer.
(Quelle: List Verlag)
Meine Meinung
Wie romantisch Glas sein kann
„Winterengel“ ist nach „Winterblüte“ mein zweites
Winterbuch der Autorin. Ich habe auch schon einige ihrer Romane, welche auf
zwei Zeitebenen spielen und den Leser in ferne Länder entführen, gelesen, aber
nach diesem Roman steht nun fest, dass ich ihre Winterbücher liebe. Ich hoffe,
dass die Autorin mich auch im kommenden Winter wieder mit solch einem Buch
verzaubern wird.
Ja, ihr lest richtig, ich bin verzaubert.
Es ist 1895, Familie Härtel lebt nach dem Tod des
Vaters in ärmlichen Verhältnissen. Als große Schwester versucht Anna durch das
Anfertigen kleiner Glasengel ihrer Familie ein Zubrot zu verdienen. Die
Glasengel fertigt sie aus Glasresten nach Arbeitsschluss in der kleinen
Werkstatt, in der sie arbeitet, an. Das Handwerk des Glasmachers lernte Anna
von ihrem verstorbenen Vater. Immer wollte sie seine Glaswerkstatt
weiterführen, aber Schulden zwangen die Familie zum Verkauf der Werkstatt. Ihre
zehnjährige Schwester Elisabeth kümmert sich währenddessen tagsüber um die
kranke Mutter und alle drei Frauen freuen sich über jeden Engel, den Anna auf
dem Markt verkaufen kann.
Doch diese seltenen Verkäufe reichen nicht aus, um
der Mutter die wichtigen, teuren Medikamente zu kaufen.
Für mich ein absolut zu erwähnender Punkt ist,
dass Bomann es schafft, mir das Glashandwerk wirklich schmackhaft zu machen.
Sie legt über das Buch verteilt unheimlich viel Leidenschaft in dieses Thema
und aus Glas gefertigte Stücke werde ich ab sofort mit ganz anderen Augen
betrachten. Ich war total fasziniert, Anna auch bei einzelnen
Herstellungsschritten begleiten zu dürfen. Für mich ein ganz besonderes Thema
und eine traumhaftschöne Einarbeitung in dieses Buch.
Spiegelberg und dessen Ortsteil Jux, in dem Anna
lebt, sind übrigens reale Ortschaften. Und auch die Grundidee geht auf eine im
Jahr 1700 erbaute Spiegelhütte zurück. Heute befindet sich in Spiegelberg noch
ein Glasmuseum.
Als Anna eines Tages ein seltsamer Brief in einer
fremden Sprache erreicht, verändert sich ihr Leben schlagartig. Als sie endlich
jemanden im Ort ausfindig machen kann, der ihr den Brief ins Deutsche
übersetzen kann, erfährt sie, dass sie von Königin Victoria eingeladen ist, ihr
ihre Glasengel in England vorzuführen.
Anna fällt vom Glauben ab und ist hin und
hergerissen zwischen dieser einmaligen Chance und ihrer Familie, welche sie so
kurz vor Weihnachten zurücklassen müsste.
Anna entscheidet sich für diese Reihe. In
winterlicher Atmosphäre wird sie von John Evans, einem Diener eines englischen
Lords, welcher der Königin die Engel aus Glas empfohlen hat, begleitet. Auf
ihrer Reise über Paris nach Calais und dann nach Dover setzt die Autorin immer
wieder auf eine sehr atmosphärische Beschreibung der Umgebung und der einzelnen
Stationen der Reise. Ich fühlte mich wirklich pudelwohl. Der Schreibstil an
sich, aber vor allem auch die Gespräche unter den Figuren selbst, empfand ich
als sehr zeitgetreu. Wer dieses Buch liest, vermag nicht zu denken, dass Corina
Bomann eine Autorin der Gegenwart ist. Ich mag das Gefühl und die Sprache des 19.
Jahrhunderts sehr gerne und kam hier voll auf meine Kosten.
Auf der Reise passiert plötzlich etwas Unerwartetes.
Damit habe ich absolut nicht gerechnet, aber so konnte man die träumerische,
winterliche Atmosphäre ein wenig sacken lassen und es kam ein wenig Spannung in
die Geschichte.
Anna sieht ihre Zukunft und die ihrer Familie in
Gefahr.
„Wir
leben nicht im Märchen.“ (S. 125)
Im Nachhinein kann ich sagen, dass auch dieser
Teil sehr gut in den gesamten Roman eingearbeitet wurde und die Geschichte
positiv vorantrieb.
Was darf bei solch einem romantischen Winterbuch
natürlich nicht fehlen?
Die Liebe.
Auch hier hat Corina Bomann einiges zu bieten,
denn schnell wird klar, dass Anna sich sehr wohl in der Gegenwart des Dieners
John fühlt.
Ob Anna trotz der unerwarteten Wende im Buch vor
die Königin treten wird und ob die Liebe in diesem Buch ein Happy End gegönnt
sein wird, dass verrate ich an dieser Stelle nicht. Den Zauber dieses Buches
möchte ich doch jedem selbst genießen lassen.
Mein
Fazit
Ich bin begeistert. Und würden nicht so viele
andere Bücher auf mich warten, würde ich dieses Buch, da nun endlich der Schnee
auch bei mir Einzug genommen hat, sofort noch einmal lesen. Dachte ich, dass
die Autorin „Winterblüte“ nicht mehr toppen kann, schafft sie es doch, mich
noch mehr zu verzaubern.
Müsste ich an dieser Stelle einen Smiley
einsetzen, wäre es der mit zwei Herzen in den Augen.
Ganz klare Leseempfehlung und eine gute Chance auf
mein romantisches Jahreshighlight 2017.
Weitere Rezensionen zum Buch
Die Autorin
Corina
Bomann ist in einem kleinen Dorf in
Mecklenburg-Vorpommern aufgewachsen und lebt mittlerweile in Berlin. Sie hat
bereits erfolgreich Jugendbücher und historische Romane geschrieben, bevor ihr
mit Die Schmetterlingsinsel der absolute Durchbruch gelang. Seither
gehört sie zur ersten Garde der deutschen Unterhaltungsschriftstellerinnen.
Ein weiteres Winterbuch der Autorin, welches ich euch empfehlen kann
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