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Inhaltsangabe
Hüte
dich vor dem, was in den Wäldern haust...
In einem Dorf am Rande der Wildnis, weit im Norden
Russlands, wo der Wind kalt bläst und der Schnee viele Monate des Jahres fällt,
erzählt die alte Dienerin Dunja den Kindern des Grundbesitzers Pjotr
Wladimirowitsch Geschichten über Zauberei, Folklore und den Winterkönig mit den
frostblauen Augen. Verbotene Geschichten über eine uralte Magie. Doch für die
junge, wilde Wasja sind dies weit mehr als Märchen. Sie allein kann die Geister
sehen, die ihr Zuhause beschützen. Und sie allein spürt, dass sich in den Wäldern
eine dunkle Magie erhebt...
(Quelle: Heyne Verlag)
Meine Meinung
Abtauchen in die Welt der russischen Sagen
Dieser Titel aus dem Heyne Verlag musste von mir
zum Ende des Jahres auf jeden Fall noch gelesen werden. Wer mich als Leserin verfolgt,
weiß, dass ich einen großen Hang zu Russland habe. Beim Lesen wurde mir
allerdings klar, dass ich mich hinsichtlich der russischen Sagen und Märchen so
gar nicht auskenne.
Außer Väterchen Frost und Baba Jaga waren mir
viele Begriffe der russischen Folklore gänzlich neu.
Dazu zählen zum Beispiel: Domowoi, Bolotnik,
Leshy, Rusalka und Wasila.
Alle diese Figuren beschreiben verschiedene
Wächter bzw. Geister russischer Erzählungen.
Was habe ich mir von diesem Roman erhofft?
Ganz viel Folklore, Wohlfühlmomente und das
typische, winterliche Feeling, welches in unseren Breitengraden einfach seit
zehn Jahren keinen Einzug mehr nehmen will.
„Dann fiel der Schnee, drei Tage lang, so heftig
und dicht, dass niemand mehr das Haus verließ.“ (S. 45)
Während des Lesens habe ich mich auch immer wieder
gefragt, in welche Zeit ich diese Geschichte stecke. Da im Buch auch einige
Namen russischer Großfürsten fallen, bin ich am Ende im 14. Jahrhundert
gelandet. Die Zeit passt vom Gefühl her hervorragend zur Geschichte.
Die Protagonistin im Buch, Wasja, begleitet den
Leser durch das gesamte Buch und ist nicht nur der kleine Wirbelwind dieser
Geschichte, sondern auch das Highlight.
Zu Beginn der Geschichte sollte sich jeder Leser
und jede Leserin mit einer kuscheligen Decke und einer Tasse Tee vor den Kamin
setzen und den Erzählungen der Amme Dunja lauschen. Solche Momente liebe ich in
Büchern ja und diese sind es mir auch wert, mir die Geschichte nochmal als
Hörbuch anzuhören. Einfach um die Geschichte noch etwas mehr genießen zu
können.
Im Nachhinein hätte ich mir noch mehr Erzählungen
der alten Dunja gewünscht.
Viele Sagenfiguren lernt man im Verlauf eher durch
die Abenteuer unserer Wasja kennen, denn für Wasja sind sie nicht nur Wesen aus
den russischen Sagen, sondern die kleine Wasja sieht die Geister und kann mit ihnen
kommunizieren.
Wasja wächst mit drei älteren Geschwistern bei
ihrem Vater auf.
Von Anfang an, kann man spüren, welches besondere
Mädchen die kleine Wasja ist.
Man kann nicht sagen, dass Wasja in armen Verhältnissen
aufwächst, aber für die Zeit, sind es für uns Leser kalte, nasse, dunkle und
hungrige Momente, die wir herauslesen können.
Das Buch zeigt uns, welche Entwicklung die
Familienmitglieder mit der Zeit durchmachen. Nicht alle begleiten den Leser durch
die gesamte Geschichte, was ich allerdings nicht schlimm fand. Ich bin
gespannt, ob es hier im Folgeband ein Wiedersehen geben wird.
Und natürlich geht es vor allem darum, wie Wasja
ihre Aufgaben meistert.
Sie muss sich ein ums andere Mal beweisen.
Wegen ihrer Art wird sie von den Dorfbewohnern
verachtet.
Sie soll ins Kloster oder verheiratet werden.
Diese Pläne schmiedet allerdings nicht Wasja,
sondern die anderen.
„Mein ganzes Leben lang schon höre ich andere zu
mir sagen komm, oder geh. Sie sagen mir, wie mein Leben auszusehen hat und wie
ich sterben soll. Ich soll einem Mann dienen und seine Zuchtstute sein oder
mich hinter Mauern verstecken und mein Leben einem kalten, stummen Gott widmen.
Ich würde direkt in den Schlund der Hölle gehen, solange es nur meine eigene Entscheidung
ist, nicht die der anderen. Eher sterbe ich noch heute im Wald, als hundert
Jahre so zu leben, wie es über ich verfügt wurde.“ (S. 378)
Was Wasja wirklich will, welche Abenteuer sie im Buch erlebt und was es mit dem Bär und der Nachtigall auf sich hat, möchte ich an dieser Stelle im Unklaren lassen.
Mein
Fazit
Zum Ende hin hat mir die Atmosphäre etwas
nachgelassen, dennoch ließ sich diese Geschichte wunderbar lesen und Wasja wird
mir in Erinnerung bleiben.
Was für mich nun feststeht, ist, dass ich
unbedingt noch intensiver in die Sagenwelt der russischen Erzählungen abtauchen
möchte.
Die Autorin
Katherine
Arden, geboren in Austin, Texas, studierte Französische
und Russische Literatur am Middlebury College in Vermont und verbrachte ein
Auslandssemester in Moskau. Nach ihrem Abschluss lebte sie in Maui auf Hawaii
und in Briançon in Frankreich. Während dieser Zeit nahm sie alle möglichen Jobs
an, arbeitete auf einer Farm, unterrichtete , und begann ihren ersten Roman
»Der Bär und die Nachtigall« zu schreiben. Zurzeit lebt sie in Vermont.
©Deverie Crystal Photography |
Weitere Bücher der Reihe
Band 2
Hi Andrea!
AntwortenLöschenSchön dass dir das Buch so gut gefallen hat! Mit Russland hab ich sehr wenig am Hut ... dabei bietet es so viel und grade auch die Sagen und Märchen hören sich immer so besonders an, vor allem durch die Atmosphäre, die ich mit diesem Land verbinde.
Ich hab das Buch schon seit Erscheinen auf der Wunschliste, da ja vor kurzem Band 2 erschien, muss es aber noch ein bisschen warten. Wenn Band 3 kommt, werde ich es auch lesen :)
Ich wünsch dir einen guten Rutsch!
Liebste Grüße, Aleshanee
Hallo Aleshanee,
LöschenRussland mag man entweder oder man findet nichts dran. Ich bin damals durch die historischen Romane zu Weltkriegszeiten dort gelandet. Gerade der schreckliche Winter um Stalingrad, ich finde diese Atmosphäre einfach mega.
Band 2 steht schon bei mir daheim. Ich denke, der wird auch gleich Anfang des Jahres gelesen. Denn sobald der Frühling einzieht, ignoriere ich den Winterkönig wieder gekonnt :D
Nach was ich mich die Tage aber umschauen werde, sind Bücher über russische Sagen und Märchen. Da gibt es bestimmt einige auf dem Markt.
Ich wünsche dir auch schon einen guten Rutsch. Komm gut ins neue Jahr und bleib vor allem gesund! <3