Dienstag, 29. Dezember 2020

[Rezension] Der Bär und die Nachtigall | Band 1 | Andrea

Titel: Der Bär und die Nachtigall | Autorin: Katherine Arden
Verlag: Heyne Verlag | Seitenanzahl: 432 Seiten 
Reihe: Winternacht-Trilogie, Band 1/3
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Inhaltsangabe

Hüte dich vor dem, was in den Wäldern haust...

In einem Dorf am Rande der Wildnis, weit im Norden Russlands, wo der Wind kalt bläst und der Schnee viele Monate des Jahres fällt, erzählt die alte Dienerin Dunja den Kindern des Grundbesitzers Pjotr Wladimirowitsch Geschichten über Zauberei, Folklore und den Winterkönig mit den frostblauen Augen. Verbotene Geschichten über eine uralte Magie. Doch für die junge, wilde Wasja sind dies weit mehr als Märchen. Sie allein kann die Geister sehen, die ihr Zuhause beschützen. Und sie allein spürt, dass sich in den Wäldern eine dunkle Magie erhebt...

(Quelle: Heyne Verlag)

 

Meine Meinung

Abtauchen in die Welt der russischen Sagen 

Dieser Titel aus dem Heyne Verlag musste von mir zum Ende des Jahres auf jeden Fall noch gelesen werden. Wer mich als Leserin verfolgt, weiß, dass ich einen großen Hang zu Russland habe. Beim Lesen wurde mir allerdings klar, dass ich mich hinsichtlich der russischen Sagen und Märchen so gar nicht auskenne.

Außer Väterchen Frost und Baba Jaga waren mir viele Begriffe der russischen Folklore gänzlich neu.

Dazu zählen zum Beispiel: Domowoi, Bolotnik, Leshy, Rusalka und Wasila.

Alle diese Figuren beschreiben verschiedene Wächter bzw. Geister russischer Erzählungen.

 

Was habe ich mir von diesem Roman erhofft?

Ganz viel Folklore, Wohlfühlmomente und das typische, winterliche Feeling, welches in unseren Breitengraden einfach seit zehn Jahren keinen Einzug mehr nehmen will.

„Dann fiel der Schnee, drei Tage lang, so heftig und dicht, dass niemand mehr das Haus verließ.“ (S. 45)

 

Während des Lesens habe ich mich auch immer wieder gefragt, in welche Zeit ich diese Geschichte stecke. Da im Buch auch einige Namen russischer Großfürsten fallen, bin ich am Ende im 14. Jahrhundert gelandet. Die Zeit passt vom Gefühl her hervorragend zur Geschichte.

 

Die Protagonistin im Buch, Wasja, begleitet den Leser durch das gesamte Buch und ist nicht nur der kleine Wirbelwind dieser Geschichte, sondern auch das Highlight.

 

Zu Beginn der Geschichte sollte sich jeder Leser und jede Leserin mit einer kuscheligen Decke und einer Tasse Tee vor den Kamin setzen und den Erzählungen der Amme Dunja lauschen. Solche Momente liebe ich in Büchern ja und diese sind es mir auch wert, mir die Geschichte nochmal als Hörbuch anzuhören. Einfach um die Geschichte noch etwas mehr genießen zu können.

Im Nachhinein hätte ich mir noch mehr Erzählungen der alten Dunja gewünscht.

Viele Sagenfiguren lernt man im Verlauf eher durch die Abenteuer unserer Wasja kennen, denn für Wasja sind sie nicht nur Wesen aus den russischen Sagen, sondern die kleine Wasja sieht die Geister und kann mit ihnen kommunizieren.

 

Wasja wächst mit drei älteren Geschwistern bei ihrem Vater auf.

Von Anfang an, kann man spüren, welches besondere Mädchen die kleine Wasja ist.

Man kann nicht sagen, dass Wasja in armen Verhältnissen aufwächst, aber für die Zeit, sind es für uns Leser kalte, nasse, dunkle und hungrige Momente, die wir herauslesen können.

Das Buch zeigt uns, welche Entwicklung die Familienmitglieder mit der Zeit durchmachen. Nicht alle begleiten den Leser durch die gesamte Geschichte, was ich allerdings nicht schlimm fand. Ich bin gespannt, ob es hier im Folgeband ein Wiedersehen geben wird.

 

Und natürlich geht es vor allem darum, wie Wasja ihre Aufgaben meistert.

Sie muss sich ein ums andere Mal beweisen.

Wegen ihrer Art wird sie von den Dorfbewohnern verachtet.

Sie soll ins Kloster oder verheiratet werden.

Diese Pläne schmiedet allerdings nicht Wasja, sondern die anderen.

 

„Mein ganzes Leben lang schon höre ich andere zu mir sagen komm, oder geh. Sie sagen mir, wie mein Leben auszusehen hat und wie ich sterben soll. Ich soll einem Mann dienen und seine Zuchtstute sein oder mich hinter Mauern verstecken und mein Leben einem kalten, stummen Gott widmen. Ich würde direkt in den Schlund der Hölle gehen, solange es nur meine eigene Entscheidung ist, nicht die der anderen. Eher sterbe ich noch heute im Wald, als hundert Jahre so zu leben, wie es über ich verfügt wurde.“ (S. 378)

 

Was Wasja wirklich will, welche Abenteuer sie im Buch erlebt und was es mit dem Bär und der Nachtigall auf sich hat, möchte ich an dieser Stelle im Unklaren lassen. 

 

Mein Fazit

Zum Ende hin hat mir die Atmosphäre etwas nachgelassen, dennoch ließ sich diese Geschichte wunderbar lesen und Wasja wird mir in Erinnerung bleiben.

Was für mich nun feststeht, ist, dass ich unbedingt noch intensiver in die Sagenwelt der russischen Erzählungen abtauchen möchte.

Weitere Rezensionen zum Buch

 Bella's Wonderworld

Zwischen den Zeilen

 Buchperlenblog

 

Die Autorin

Katherine Arden, geboren in Austin, Texas, studierte Französische und Russische Literatur am Middlebury College in Vermont und verbrachte ein Auslandssemester in Moskau. Nach ihrem Abschluss lebte sie in Maui auf Hawaii und in Briançon in Frankreich. Während dieser Zeit nahm sie alle möglichen Jobs an, arbeitete auf einer Farm, unterrichtete , und begann ihren ersten Roman »Der Bär und die Nachtigall« zu schreiben. Zurzeit lebt sie in Vermont.

©Deverie Crystal Photography

Weitere Bücher der Reihe

Band 2

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2 Kommentare:

  1. Hi Andrea!

    Schön dass dir das Buch so gut gefallen hat! Mit Russland hab ich sehr wenig am Hut ... dabei bietet es so viel und grade auch die Sagen und Märchen hören sich immer so besonders an, vor allem durch die Atmosphäre, die ich mit diesem Land verbinde.
    Ich hab das Buch schon seit Erscheinen auf der Wunschliste, da ja vor kurzem Band 2 erschien, muss es aber noch ein bisschen warten. Wenn Band 3 kommt, werde ich es auch lesen :)

    Ich wünsch dir einen guten Rutsch!

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Hallo Aleshanee,
      Russland mag man entweder oder man findet nichts dran. Ich bin damals durch die historischen Romane zu Weltkriegszeiten dort gelandet. Gerade der schreckliche Winter um Stalingrad, ich finde diese Atmosphäre einfach mega.

      Band 2 steht schon bei mir daheim. Ich denke, der wird auch gleich Anfang des Jahres gelesen. Denn sobald der Frühling einzieht, ignoriere ich den Winterkönig wieder gekonnt :D

      Nach was ich mich die Tage aber umschauen werde, sind Bücher über russische Sagen und Märchen. Da gibt es bestimmt einige auf dem Markt.

      Ich wünsche dir auch schon einen guten Rutsch. Komm gut ins neue Jahr und bleib vor allem gesund! <3

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