Inhaltsangabe
Drei Frauen, drei Leben, drei Kontinente – dieselbe
Sehnsucht nach
Die Lebenswege von
Smita, Giulia und Sarah könnten unterschiedlicher nicht sein. In Indien setzt
Smita alles daran, damit ihre Tochter lesen und schreiben lernt.
In Sizilien entdeckt
Giulia nach dem Unfall ihres Vaters, dass das Familienunternehmen, die letzte
Perückenfabrik Palermos, ruiniert ist.
Und in Montreal soll
die erfolgreiche Anwältin Sarah Partnerin der Kanzlei werden, da erfährt sie
von ihrer schweren Krankheit.
(Quelle: Rückseite
des Buches)
Meine Meinung
Hier wird wortwörtlich ein Zopf geflochten
Zu Beginn möchte ich erklären, wieso ich in meiner
Rezension als Inhaltsangabe die Rückseite des Buches verwendet habe. Sowohl die
Inhaltsangabe beim Argon Verlag, als auch bei Amazon verraten dem Hörer und
Leser meiner Meinung nach vorab bereits zu viel. Ich bin froh, dass ich
lediglich die Rückseite des Buches vorab gelesen habe.
Dass mich hinter diesem Roman aber solch eine
Geschichte erwartet, hätte ich anfangs nicht vermutet. Ich war mir sehr
unsicher, ob ich dieses Buch lieber lese oder doch lieber Höre. Ich habe mich
schlussendlich für das Hörbuch entschieden und bin im Nachhinein sehr glücklich
mit dieser Entscheidung.
Valery Tscheplanowa
(Smita)
Eva
Gosciejewicz (Giulia)
Andrea
Sawatzki (Sarah)
und vor allem ist Valery Tscheplanowa für mich
eine interessante Neuentdeckung.
Ihren Part und sogleich die Geschichte um die
Inferin Smita gefiel mir im Großen und Ganzen am Besten.
Die Figur Smita konnte mich mit ihrer Geschichte
vor allem neugierig machen. Neugierig auf folgende Themen: Smita ist eine
Dalit. Eine Unberührbare.
Dalits stehen im indischen Kastensystem an unterster Stelle und die Erzählungen ihres Lebens stimmten mich unheimlich nachdenklich. Und förmlich schockiert haben mich Themen wie Vergewaltigung und Vergeltungsmaßnahmen.
„Die Vergewaltigung ist eine äußerst wirkungsvolle
Waffe, eine Massenvernichtungswaffe. Manche nenne es auch eine Seuche.“ (S.
115)
Zu diesen Themen werde ich mich auf die Suche nach
weiterführender Literatur machen.
Giulia, gerade 20 Jahre alt, konnte mich mit ihrem
Willen begeistern.
Sie weiß sich durchzusetzen, auch wenn dies in
Sizilien für eine Frau eigentlich nicht gewollt ist. Nach einem Schicksalsschlag
macht sie eine Entdeckung, die zu zum Handeln auffordert. Sie will das Erbe
ihrer Familie, vor allem das ihres Vaters retten.
Und dann ist da noch Sarah. Sie steht mitten im
Leben und hat den erfolgreichen Höhepunkt, zumindest in beruflicher Hinsicht
nahezu erreicht.
Sie soll Teilhaberin einer renommierten
Anwaltskanzlei werden.
Eine Branche, in der Frauen hart für solch eine
Position arbeiten und sich beweisen müssen. Sarah hat es geschafft, bis sie
eine niederschmetternde Diagnose von ihrem Arzt bekommt.
Alle drei Frauen sind für mich Kämpferinnen, in
Bezug auf Sarah fiel im Hörbuch sogar das Wort Amazone. „Der Zopf“ ist ein
Roman, der sich nach und nach aufbaut. Durch einen gezielt gesetzten Wechsel
der Handlungsstränge ist man als Hörer gewillt, auch das nächste und das darauf
folgende Kapitel noch zu hören.
Ich war auf jeden Fall sehr schnell durch mit den
5 Stunden und 42 Minuten.
Ich denke, so wie es sich gehört hat, wird sich
das Buch auch lesen lassen.
Bis zum letzten Drittel hatte ich noch keine
Ahnung, was es mit dem Titel auf sich haben soll bzw. wie die Autorin den Bogen
schließen will.
An dieser Stelle sei gesagt, dass sie keinen Bogen
schloss, sondern einen wunderschönen Zopf flocht. Entweder war ich beim Hören
so gefesselt, dass ich nicht weiter gedacht habe oder die Erkenntnis kam
wirklich erst gegen Ende.
Auf jeden Fall ist es ein tolles Ende, welches wohl jeden Hörer und jede Hörerin zufrieden zurücklassen wird.
Mein
Fazit
„Der Zopf“ ist gleich zu Beginn des Jahres ein
kleines Highlight.
Auf relativ wenig Seiten bzw. Hörstunden verpackt
Laetitia Colombani drei Lebensgeschichten, welche am Ende den perfekten Zopf
ergeben.
Zu dem beinhaltet es Themen, welche mich neugierig
machen und mit denen ich mich auch im Nachhinein weiter beschäftigen möchte.
Absolute Leseempfehlung für alle!
Die Autorin
Laetitia Colombani wurde 1976 in Bordeaux geboren, sie ist
Filmschauspielerin und Regisseurin. »Der Zopf« ist ihr erster Roman und steht
seit Erscheinen auf der SPIEGEL-Bestsellerliste. Die Filmrechte sind bereits
vergeben, das Drehbuch hat Laetitia Colombani geschrieben. Die Autorin lebt in
Paris.
© Celine Nieszawer/Opale/Leemage/laif |
Weitere Bücher der Autorin
Das Hörbuch befindet sich bereits auf meinem Handy und wird zeitnah gehört.
Liebe Andrea,
AntwortenLöschenoh - das freut mich, dass dir das Buch auch so gut gfallen hat! Du hast das sehr schön gesagt - die Autorin hat einen Zopf geflochten - genau!
"Das Haus der Frauen" hat mir auch sehr gut gefallen - es ist aber ganz anders. :_) Da bin ich auch schon auf deine Meinung gespannt!
Liebeste Grüße
Sabine
Guten Morgen Sabine :)
LöschenIch wollte nicht gleich beide Bücher hintereinander hören.
Daher schiebe ich nun erst noch "Im Land der weißen Wolke" ein (ein Challengebuch), dann einen Thriller und dann widme ich mich "Das Haus der Frauen".
Wenn was neues von de Autorin kommt, verabreden wir uns <3
Liebste Grüße zurück.
Andrea
Oh ja - gerne!
LöschenHallo Andrea,
AntwortenLöscheneine weitere begeisterte Rezension zu der Geschichte. Meine Schwiegermutter hat das Buch von uns zu Weihnachten bekommen und sie war hellauf begeistert.
Ich selbst lasse derzeit die Finger von dem Buch. Mir klingt es derzeit nach zu heftigen Themen.
Liebe Grüße,
Nicole
Hallo Nicole :)
LöschenWenn dir nach solch Themen derzeit nicht ist, hast du denk ich eine riesen Auswahl an anderer Literatur. Für Andrews fühlst dich aber bereit?
Ich werde mich bald mal dem anderen Buch widmen.
Habe seit heute nochmals einen Thriller auf den Ohren, aber danach brauch ich dann wieder was sachtes :D
Liebe Grüße
Andrea
Hallo Andrea,
Löschenaber ja, der Lesestoff geht mir nicht aus. :D Ich freue mich, dass wir so eine gute Wahl für meine Schwiegermutter getroffen haben.
Ja, für Andrews bin ich bereit. :) Die Foxworth-Saga spielt in der nahen Vergangenheit, damit kann ich umgehen. Auch wenn es bestimmt wieder eine Geschichte zum Winden wird.
Liebe Grüße,
Nicole