Mit meinem ersten Post zu meinen Rauhnächte-Erfahrungen konnte ich doch bei einigen von euch Interesse wecken. Daher war schnell klar, dass es auch noch eine Fortsetzung geben wird, in der ich einen etwas detaillierteren Einblick in meine Abläufe geben werde.
In meinem vorangegangenen Beitrag habe ich euch von meinen Vorbereitungen und meinen Materialien, heißt, welche Bücher ich verwendet habe und wie mein Räucherwerk aussah, berichtet.
Um am 24.12.2020 in meine allererste Rauhnacht einzutauchen, habe ich vorab einen Plan für die zwölf Tage geschrieben.
Dies ist absolut kein Muss, aber so hatte ich auf einem Blatt immer gleich den Überblick, in welchem Zeichen/ Thema die jeweilige Rauhnacht steht, welches Räucherwerk ich verwende und welche Rituale oder Aufgaben anstehen.
Um diesen Beitrag nicht zu lang zu halten, werde ich nicht jede Rauhnacht für euch besprechen. Nach meinem Revue sind mir vor allem acht Rauhnächte in Erinnerung geblieben, auf die ich etwas intensiver eingehen werde.
2. Rauhnacht (25./26.12)
Thema - Öffnung nach oben, Spiritualität
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So sah mein kleiner Altar die Tage aus. Hier seht ihr auch meine Räuchergefäße im Kompletten. In Benutzung hier gerade nur das rechte. |
Diese 2. Rauhnacht stand für mich persönlich im Zeichen der Stille.Mein erstes Kurzritual stand an und das hatte es meiner Meinung nach gleich in sich.
Nimm ein Glas Wasser nacheinander in beide Hände und halte es dabei so ruhig, bis sich das Wasser im Glas nicht mehr bewegt. Trinke dann das Wasser in langsamen Zügen und stelle dir dabei vor, wie es dich innerlich reinigt, die Unruhe mitnimmt und deinen Körper mit Stille und Frieden erfüllt.
Am Nachmittag diesen Tages habe ich mir seit Langem einfach eine kuschelige Decke geschnappt und mich darauf vor den Kamin gelegt.
Was habe ich entspannt für eine kurze, aber sehr erholsame Zeit geschlafen.
3. Rauhnacht (26./27.12)
Thema- Herzebene, Herzöffnung, Herzenergie
Dieser Tag begann für mich nach dem Verbrennen meines dritten Wunsches (dies habe ich meist vor Sonnenaufgang gemacht) mit dem wunderschönsten Sonnenaufgang des ganzen Jahres.
Ich konnte hier den perfekten Moment mit der Kamera festhalten.
Und ich war überrascht, wenn man den Sonnenaufgang bewusst betrachtet, wie schnell er vorüberzieht, denn diese 3 Bilder sind innerhalb weniger Minuten entstanden, danach war jeglicher Zauber vorbei.
Zu dem habe ich mich an diesem Tag zum ersten Mal nach 4 Wochen wieder an den Laptop gesetzt und an meinem Blog geschrieben. Ab Mitte November hatte ich dafür überhaupt keinen Kopf. Es war wie ein kleines Loslösen...
4. Rauhnacht (27./28.12)
Thema - Im Hier und Jetzt
"Sitzen die unschuldigen Kindlein in der Kälte, vergeht der Frost nicht in Bälde."
(Bauernregel)
Und jetzt ratet mal, welches Wetter in dieser vierten Rauhnacht herrschte.
Richtig, Frost.
Dieser Tag war für mich allerdings der schwierigste.
Ich war unheimlich schlecht drauf und kann absolut keinen Grund benennen.
Als ich mich mit den Fragen in meinem Workbook beschäftigt habe, kam ich sehr schnell zu einer Begründung. Die 4. Rauhnacht steht natürlich für den vierten Monat im Jahr, das heißt April. Und da wären wir beim Thema Corona. Ich war Anfang April zu Hause, da ich meiner Praxis geschlossen hatte, weil von einem Tag auf den anderen sämtliche Patienten weggebrochen sind. Quarantäne, Angst, da war alles dabei. In diesem Monat habe ich mich stark damit beschäftigt, was ist, wenn das auf Dauer so kommt...
Das an diesem Tag nichts mit mir anzufangen war, zeigen auch diese Bilder.
Ich bin viel in mich gegangen und habe die kleinen Dinge in mich aufgenommen.
5. Rauhnacht (28./29.12)
Thema - Beziehung, Freunde, soziales Umfeld
Puh, wenn ich an die fünfte Rauhnacht denke, muss ich gleich wieder ganz tief durchatmen. Für mich war es die emotionalste Rauhnacht, denn bei der heutigen Aufgabe, der man sich stellen konnte, sind mir wirklich die Tränen gekommen.
Hier gab es verschiedene Möglichkeiten, ich habe mich allen drei Aufgaben gestellt und zum Ende hin wurde der Tränenschleier immer schlimmer.
Wenn ich noch 1 Jahr zu leben hätte...
Wenn ich noch 1 Monat zu leben hätte...
Wenn ich noch 1 Tag zu leben hätte...
Diese drei Fragen habe ich mir in einer ruhigen Minute gestellt und ich war ergriffen und überrascht von mir selbst, wie klein meine Wünsche bei der dritten Frage wurden.
Aufmuntern konnte mich am Ende das schöner werdende Wetter und mein Kater Willi.
6. Rauhnacht (29./30.12)
Thema - Loslassen, Abschied
"Tu deinem Leib etwas Gutes,
damit deine Seele Lust hat
darin zu wohnen."
(Teresa von Ávilaa)
In der sechsten Rauhnacht stand für mich ein Ritual an, welches mich am meisten gefordert hat.
Schau dir im Spiegel in die Augen...zehn Minuten lang.
Setz oder stell dich vor den Spiegel. Schaue dir in die Augen.
Unterbrich den Blickkontakt nicht.
Bewerte nicht was du siehst.
Dieser Tag war der einzige, den ich mit einem anderen Menschen verbracht habe (ausgenommen meinem Ehemann, der ist natürlich nicht in den 12 Tagen ausgezogen^^). Ich habe den Nachmittag mit meiner besten Freundin verbracht.
Wir haben unsere Weihnachtsgeschenke ausgetauscht und viel gelacht und erzählt.
Es tat einfach gut und entsprach dem Motto im Workbook.
7. Rauhnacht (30./31.12)
Thema - Übergang, Neubeginn
Nachdem ich die 4. Rauhnacht als "meinen schlechtesten Tag" bezeichnen kann, kann ich dieser Nacht hier, den besten zusprechen. Die Nacht steht für den Juli und ratet mal, welcher Monat mein Geburtsmonat darstellt 😉
Es war sonnig und zugleich frostig. Eine Wettergegebenheit, bei der ich am besten Durchatmen kann. Und es war die Vollmondnacht. Warum auch immer sind das für mich im Monat die energiereichsten Nächte und Tage. Der Verbindung zum Mond muss ich unbedingt mal nachgehen...
Vollzogen habe ich das Fenster und Türen öffnen, um das alte Jahr gehen zu lassen. In der achten Rauhnacht hingegen habe ich das Gleiche wiederholt, hier aber mit dem Hintergedanken, das neue Jahr zu begrüßen.
10. Rauhnacht (02./03.01)
Thema - Tatkraft, Handlung, Mut
"Deine Vision wird nur dann klar,
wenn du in dein eigenes Herz schaust.
Wer nach außen schaut, träumt;
wer nach innen schaut, erwacht."
(Carl Gustav Jung)
An diesem Tag habe ich zuerst geräuchert, mich den Fragen im Buch gestellt und die anstehende Aufgabe erledigt.
Nun schaue auf dein bisheriges Leben zurück.
Dies kannst du in Gedanken tun. Klarer wird es mit einem Zeitstrahl oder einer Zeitspirale.
Begonnen hat der Zeitstrahl mit meiner Geburt. Dinge wie Schulbildung, Ausbildung, Selbständigkeit, Hochzeit, Hauskauf usw. habe ich dann nach und nach hinzugefügt.
Dies war eine interessante und schöne Erfahrung.
Am Nachmittag habe ich mir noch meine Kamera geschnappt und war spazieren.
Und ich bin mehr als verliebt in diese beiden entstandenen Bilder 💕
12. Rauhnacht (04./05.01)
Thema - Hingabe, Annehmen, Vertrauen
In der zwölften Rauhnacht habe ich meinen letzten Wunsch verbrannt und sogleich den verbleibenden dreizehnten Wunsch in einer ruhigen, besinnlichen Minute geöffnet.
Diesen Wunsch gilt es ja selbst zu erfüllen.
Es ist machbar, ich bin dabei und bisher frohen Mutes, das ich es schaffen werde.
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Wie erwartet, ist es ein sehr langer Beitrag geworden. Aber diese Zeit nochmal zu stückeln, hätte wenig Sinn ergeben.
Ganz kurz möchte ich noch ein, zwei allgemeine Dinge erwähnen.
Was ich in jeder Rauhnacht gemacht habe, auch weil es in dem Workbook dafür vorgegebene Kästchen gab, war, das Wetter, meine Stimmung und meine Träume genaustens zu beobachten und zu notieren. Tatsächlich habe ich zu den Rauhnächten nicht sehr intensiv geträumt, zumindest konnte ich mich nur an zwei Träume am nächsten Morgen noch erinnern.
Womit ich mich im Zuge der Vorbereitungen bereits beschäftigt habe, sind die Kapitel im Workbook, welche als Informationsmaterial gedient haben.
Dazu zählen:
- ein kleines Räucherwerk-Lexika
- ein Handling zum richtigen Räuchern mit Kohle, mit einem Teelicht-Stövchen mit Sieb und auch das Räuchern mit Kräuterbündeln (diese Art habe ich noch nicht ausprobiert, soll aber in diesem Jahr folgen)
- das richtige Räuchern als energetische Reinigung der Wohnung
Am Ende findet man auch noch Kapitel zu den zwölf Kristallen der Rauhnächte.
Damit habe ich mich allerdings überhaupt nicht beschäftigt.
Das war mir zum einen zu viel, zum anderen konnte ich mich damit überhaupt nicht identifieren.
Ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen und ich konnte euch die für mich spürbare Magie der zwölf Tage ein wenig herüberbringen
☆✨🌌
Hallo liebe Andrea,
AntwortenLöschenvielen vielen Dank für diese tollen Einblicke in dein Erleben der Rauhnächte! Ich fand das sehr spannend und definitiv hast du mcih damit neugierig gemacht. Ich bin jetzt Feuer und Flamme. Das Workbook steht schon auf meinem Wunschzettel.
Liebste Grüße
Sabine
Liebe Andrea,
AntwortenLöschendas war ein wunderbarer Einblick und ich danke dir sehr für deine Offenheit und dass du diese Erfahrung mit uns geteilt hast!
Ich werde mich definitiv dieses Jahr mit dem Thema mehr befassen und freu mich schon auf die nächsten Rauhnächte.
Auch deine Fotos sind so toll geworden und stimmungsvoll - das klingt nach wunderbaren Tagen, auch wenn gedanklich manchmal vielleicht unschönes hochkommt, denke ich, kann man danach super in das neue Jahr starten <3
Liebste Grüße, Aleshanee
Schönen guten Morgen!
AntwortenLöschenIch hab natürlich auch deinen zweiten Bericht über die Rauhnächte in der Stöberrunde verlinkt. Ganz lieben Dank nochmal für den tollen Einblick <3
Liebste Grüße, Aleshanee