Freitag, 8. Januar 2021

[RAUNHÄCHTE 2020/2021] Meine Erfahrungen | Teil 1 | Andrea

Wintersonnenwende - 21. Dezember 2020

Auf meinem Banner sehr ihr unser kleines, aber feines Sonnwendfeuer vom vergangenen Jahr. Mein Mann und ich haben dieses in diesem verflixten Jahr zu zweit verbracht. Ein Feuer, zwei Trinkgefäße mit heißem Met und den Blick Richtung Wende und Feuer gerichtet...

"Wir öffnen die Herzen, wir heben die Hände,
wir grüßen des Jahres fruchtbringende Wende.
Wir grüßen des Lichtes gesegneten Lauf:
Sonnwendfeuer, flamm auf nun, flamm auf."
(Werner Jäkel)

Diese Nacht läutete für mich so langsam die Zeit der Rauhnächte ein.

"Es sind zwölf Tage, die aus der Zeit fallen. Sie entstehen aus der unterschiedlichen Dauer des Mond- und Sonnenjahres. Das Mondjahr, (...) hat 354 Tage. Das Sonnenjahr , (...) orientiert sich am gregorianischen Kalender und zählt 365 Tage. Die Differenz zwischen Mond- und Sonnenjahr beträgt 12 Tage - die >>Zeit zwischen den Jahren<<. Jeder dieser 12 Tage steht für einen Monat des kommenden Jahres und ist mit verschiedenen Themen, die das alte Jahr abschließen (..) verbunden."
(S. 9 in "Die Rauhnächte - Im Fluss der Zeiten" von Annett Hering)

Diesen Textauszug musste ich hier einfach einbauen, weil er mich den Sinn der Rauhnächte erst richtig verstehen ließ.

Am Abend des 21. Dezembers habe ich mich noch an den Tisch gesetzt und habe das erste vorbereitende Ritual der Rauhnächte vollzogen.
"Das Ritual der 13 Wünsche".

Hierbei habe ich 13 Wünsche auf 13 kleine Zettelchen geschrieben.
Diese Zettel wurden dann gefaltet in einer kleinen Holzkiste verstaut und mit Beginn der ersten Rauhnacht, welche mit der Dämmerung am 24.12. einsetzt, habe ich an jedem Abend oder auch morgens in aller Früh einen Wunsch verbrannt.
Der Sinn dabei ist, dass zwölf Wünsche in Form des Verbrennens, dem Universum mit der Bitte um Erfüllung übergeben werden und den dreizehnten, übrig bleibenden Wunsch, hat das Schicksal mir zugedacht. Diesen soll ich mit aller Kraft selbst erfüllen...
Hier seht ihr mein Kistchen mit meinen 13 Wünschen und auch meine gezündete Ahnenkerze, welche die ganze erste Rauhnacht brannte

22. Dezember 2020

Der zweite Tag der Vorbereitungen bestand daraus, mich selbst "zu putzen".
Hier sei wohl jedem selbst überlassen, was er sich darunter vorzustellen vermag.
Für mich hieß das ein langes, intensives, heißes Bad.
Ein Ganzkörperpeeling.
Ich habe meinen gesamten Körper mit lauwarmen Öl behandelt.
Ich habe meine Haare gewaschen und eine Haarkur angewendet.
Ich habe mein Gesicht behandelt und ihm am Ende eine beruhigende Maske gegönnt.

23. Dezember 2020

Und der dritte Tag der Vorbereitungen stand bei mir im Zeichen von "Ecken auskehren".
Ich habe meinen Haushalt auf Vordermann gebracht, habe die Betten frisch bezogen und einmal Grund reingebracht. Da ich an diesem Tag schon frei hatte, konnte ich mich voll ausleben und war am Abend zwar erschöpft, aber auch glücklich, dass es am nächsten Tag nun endlich losgehen würde.

Materialien

Im Zuge der Vorbereitungen sind zwei Bücher, ein Räucherkästchen und verschiedene Räuchergefäße bei mir eingezogen. 
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Kistchen von innen
Das erste Buch ist eine Art Workbook, enthält aber auch viel informatives. Ich habe in diesem Buch viele Anregungen zum Ablauf gefunden und mich durch verschiedene Themen und Fragen intensiv mit dem vergangenen und dem kommenden Jahr und mit mir selbst auseinander gesetzt. 

Das Räucherkistchen war und ist mir goldwert. Es hat seinen Preis, beinhaltet allerdings alles was man benötigt. 12 verschiedene Räuchermischungen aus Kräutern und Harzen, Räucherkohle und weißen Salbei. Und das großartige ist, man verbraucht nur so wenig, dass die Mischungen mit Sicherheit noch die kommenden 2 Rauhnächte Anwendung finden werden.

Und das zweite Buch "Die Magie der Rauhnächte - Mystische Geschichten und Rituale" ist vor allem wegen der Optik bei mir eingezogen. Beinhaltet allerdings so viel Schönes, dass ich es demnächst noch einzeln rezensieren werde.

Nun ist mein Beitrag schon so lang geworden, dass ich mich entschlossen habe, euch von meinen Erfahrungen während der Rauhnächte in einem weiteren Beiträg zu erzählen.
Besteht eurerseits Interesse an einer Fortsetzung? ☆✨🌌


11 Kommentare:

  1. Hallo Andrea,

    ein interessanter Beitrag. Wie bist du darauf gekommen, dass du dich mit dem Thema beschäftigst?

    Das mit den Wünsche finde ich spannend. Hier wäre es interessant, ob und wie die Erfüllung der Wünsche ein Jahr später aussieht. Also, was sich da getan hat oder ob sich die Wünsche verändert haben.

    Für mich gehören die Rauhnächte zur Weihnachtszeit regulär dazu. Aber ich habe da einen regionalen römisch-katholischen Zugang.

    Ein weiterer Beitrag dazu interessiert mich auf jeden Fall.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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    1. Hallo Nicole,
      wir "feiern" im Freundeskreis schon seit Jahren die Sonnwendfeiern, als kürzesten und im Sommer (Grillabend) als längsten Tag im Jahr. Und ich wusste schon immer, dass nach der Wintersonnenwende die Rauhnächte folgen. Bisher kannte ich nur so Mythen und Bräuche, wie das man keine Wäsche waschen soll, weil in der Zeit früher alle Räder still standen (alles was mit Arbeit zu tun hatte, damals vor allem Spinnräder & Co., dass man Silvester keine Wäsche aufhängen soll, dass sich da keine bösen Geister drin verfangen usw) und aufgrund des böden 2020 habe ich gedacht, mit dem Thema beschäftigst du dich mal intensiver. Zu dem vollziehen zwei Freundinnen das von mir schon seit Jahren. Da habe ich mir auch ein paar Tipps geholt.

      Wie sieht der regional-katholische Zugang aus?

      Liebe Grüße
      Andrea

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    2. Hallo Andrea,

      Sonnwendfeier feiern wir auch. Aber das sind riesige Volksfeste, die von den örtlichen Feuerwehren und Gemeinden veranstaltet werden.

      Das mit der Wäsche praktizieren wir ebenfalls. Der Hintergrund ist fast gleich, nur heißt, dass in den Nächten die Pforten der Hölle offen sind. Jedenfalls wird Weihrauch angezunden. Mit Weihrauch und Weihwasser und einem Tannenzweig bewaffnet wird das Haus ausgeräuchert. Dazu wird fleißig Rosenkranz gebetet. :D

      Liebe Grüße & schönen Sonntag,
      Nicole

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    3. Ach wie schön. Solche Traditionen sind hier vollkommen vergessen bzw. haben sich nicht durchgesetzt. Ich finde es umheimlich schade. Also schön, dass ihr das so noch fabriziert.
      Wir versuchen den längsten und den kürzesten Tag wenigstens in kleiner Runde mit Freunden zu genießen...

      Dir auch einen schönen Sonntag.
      Andrea

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  2. Aber natürlich!

    Jett hab ich mich gerade so richtig eingelesen in deinen interessanten Blogartkel - da hört er auf. OOOO

    Spaß beiseite - ich würde gerne mehr erfahren! Ich habe von den Rauhnächten noch nie gehört, muss ich zu meiner Schande gestehen. Aber ich finde, es klingt total interessant und spannend! Also bitte gerne mehr davon!

    LG Sabine

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    1. Sehr schön Sabine :)

      Dann werde ich mich bei Zeiten an die Fortsetzung machen.

      Dass du davon noch nichts gehört hast, ist gar nicht schlimm.
      Bei mir kamen da wohl auch eher mehrere Faktoren zusammen, dass ich darauf aufmerksam geworden bin und zum Ende des Jahres 2020 da einfach richtig Lust drauf hatte.
      Liebe Grüße und verbringe einen schönen Samstagbend.

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  3. Schönen guten Morgen!

    Ein ganz toller Beitrag und ein schöner erster Einblick in die Rituale! Ich mag die alten Riten und finde sie äußerst faszinierend! Sehr schade dass wir das alles so aus den Augen verloren haben. Du hast mir jedenfalls den "Ansporn" gegeben, mich wieder mehr damit zu beschäftigen. Grade die Rauhnächte haben mich schon immer fasziniert, aber ich habe mir nie die Zeit dafür genommen.

    Geräuchtert hab ich eine zeitlang aus verschiedenen Gründen, dann aber wieder aufgehört, keine Ahnung warum!!! Ich überlege auch schon seit Tagen, wo mein Räuchergefäß hin ist, aber ich habe es wohl verschenkt ... aber dann muss eben ein neues einziehen :D

    Die Buchtipps sind toll und auch das zweite ist mir durch das Cover aufgefallen, ich denke, das wird wohl auch bei mir einziehen müssen. Das Räucherkistchen ist auch schön, aber das werde ich mir noch überlegen. Wir haben eigentlich einen ganz tollen Kräuterladen in der Stadt, der aber momentan natürlich leider geschlossen hat. Aber ich hab ja jetzt ein ganzes Jahr Zeit, mich darum zu kümmern und mich damit zu beschäftigen.

    Ich möchte auf jeden Fall unbedingt deine Fortsetzung lesen!

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Hallo Aleshanee,
      schön, dass auch dir der Beitrag gefallen hat. Ich werde dieses Thema auf jeden Fall weiterverfolgen und bin aktuell noch auf der Suche nach Büchern, welche sich mit den Bräuchen und Riten zu den Sonnwendfeuern beschäftigen.

      Ich habe zuvor noch nie geräuchert und habe nun so einiges ausprobiert, aber dazu im folgenden Beitrag mehr.
      In dem zweiten Buch sind wunderschöne Geschichte, Gedichte und vor allem die Illustrationen <3 Wunderschön...

      Wenn man vor Ort einen Kräuterladen hat, ist das natürlich schön. Sowas hat sich hier im ländlichen Sachsen Anhalt leider nie angesiedelt. Deshalb bin ich sehr dankbar über das Kistchen. Ich werde demnächst abends nochmal je eine Kräutermischung räuchern und mir dazu Notizen machen, was mir so am meisten zusagt... das habe ich die Tage nämlich leider nicht gemacht und am Ende saß ich da :D

      Liebe Grüße und Fortsetzung folgt :)
      Andrea

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    2. Ich hab mich früher eine zeitlang viel mit so alten Riten beschäftigt. Leider halt nicht so intensiv im Einzelnen, sondern eher allgemein rund um den Globus ;)
      Das Räuchern hat mich sehr angesprochen, auch bin ich bei den Büchern und Interviews von Wolf-Dieter Storl darüber gestolpert.
      Räucherstäbchen mochte ich ja schon immer, aber das ist ja, grob ausgedrückt, nur ein billiger Abklatsch davon :D
      Obwohl ich immer Räucherstäbchen zuhause hab und die auch öfter hernehme.

      Aber das "richtige" Räuchern hat sowas von einem Ritual, das mag ich.

      Das zweite Buch hatte ich letztes Jahr im Herbst oder so schon entdeckt, das sieht so zauberhaft aus! Allerdings gibts das beim A nur noch gebraucht. Das ist ja noch sehr neu, komisch oder?

      Naja, "vor Ort" ist der Kräuterladen nicht, ich muss dafür in die Stadt fahren *lach* Ich wohne ja am Rande von München und wenn ich in die Innenstadt muss, das mach ich sehr selten, ich war schon seit einem Jahr nicht mehr glaub ich :D
      Aber ich weiß, dass es den Kräuterladen noch gibt, mein Dad kauft da immer Räucherstäbchen und die hatten da immer sehr viel Auswahl an Räucherwaren.
      Sobald die Geschäfte wieder aufhaben, werde ich mich dort mal umschauen.

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  4. Schönen guten Morgen!

    Ich hab deinen Beitrag heute in meiner Stöberrunde verlinkt :)
    Und ich hoffe immer noch auf einen zweiten Teil deiner Rauhnächte Erfahrungen :D

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Vielen lieben Dank fürs Verlinken :)
      Der zweite Teil geht morgen online. Muss ihn nur noch zu Ende schreiben.
      Also sei gespannt :D

      Liebe Grüße zurück.

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