Verlag: Romeon Verlag | Seitenanzahl: 388 Seiten
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Die Wege des Krieges handelt von der Geschichte eines jungen Mannes namens William. William lebt mit seinen drei Freunden Eric, Lukas und Sandro in einer Großstadt Mitteldeutschlands. Die vier Männer kennen sich seit langer Zeit und führen ein solides Leben. Eines Tages entscheidet sich einer von ihnen für den Militärdienst. Es dauert nicht lang, bis die anderen ihm aus den unterschiedlichsten Gründen folgen. Anfangs läuft alles wie geplant und die vier können sich durch gute Leistungen bei der Armee schnell nach oben kämpfen. Doch mit der Zeit und immer komplexeren Einsätzen werden die Männer vor größere Herausforderungen gestellt. Sie müssen schwierige Erlebnisse verarbeiten, folgenschwere Entscheidungen treffen und viel Schmerz aushalten. Wie die jungen Männer damit umgehen und welche Herausforderungen sie bewältigen müssen, erfahrt ihr in diesem Buch.
Ein Roman, der nicht nur die erfolgreichen Seiten eines Kriegszuges darstellt
Trotz eines eher unauffälligem Buchblog, bekomme auch ich ab und an Rezensionsanfragen von neuen und jungen Autoren und Autorinnen.
Für eine Zu- oder Absage sind für mich immer zwei Dinge von Entscheidung.
Zum einen möchte ich dann auch zeitnah Zeit haben, um das Buch zügig zu lesen, zum anderen muss das Genre mich ansprechen. Und da hatte der Autor dieses Buches Glück, denn ich treibe mich sehr gern in der Kriegswelt herum.
Seit Jahren interessiere ich mich für die Geschehnisse in Kriegen.
Kriege, die längst der Vergangenheit angehören.
Aber wenn man sich die heutige politische Lage anschaut, könnte solch ein Kriegsszenario jederzeit wieder zur Gegenwart werden.
An Rezensionsexemplaren gehe ich immer völlig vorurteilslos heran. Ich will einfach ins kalte Wasser geworfen werden und beim Lesen schauen, was der Autor oder die Autorin mir hier anbietet.
Der Autor stellt für die Übersicht ein Personenregister, welches verschiedene agierende Soldaten vorstellt, an den Anfang seiner Geschichte. Hier habe ich tatsächlich das eine oder andere Mal zurückgeblättert. Einfach, um den genannten Namen und die damit verbundene Geschichte nochmal intensiver zu verinnerlichen.
Als Protagonisten kann man in diesem Buch das Trio um William, Lukas und Eric ansehen, welche sich bereits seit Kindheitstagen kennen und gemeinsam in Mitteldeutschland aufgewachsen sind. Dieses Trio wird im Studium Williams noch durch Sandro vervollständigt. Ein gemeinsamer Abend vor dem Fernseher verändert das Leben dieser Männer. Sie entscheiden sich für einen Berufsweg bei der Bundeswehr.
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© Inhalt des Buches |
Von Anfang an ein Pluspunkt war, dass Willy Schad zwar auch einen kleinen Einsatz im Irak beschreibt, aber das Buch nicht ausschließlich in diesem Krieg spielt.
Über militärische Einsätze im Irak habe ich meines Erachtens den Großteil meiner bisherigen Kriegsliteratur gelesen. Neben Einsätzen in Somalia und einer kurzen Zeit auf einem Flugzeugträger auf dem Atlantik, findet die große Mission in Nigeria statt.
Für mich Neuland und das ist beim Lesen immer wieder ein besonderes Erlebnis.
Was für mich an diesem Buch ebenfalls anders war, dass man beim Lesen spürt, dass der Autor sich mit Militärtechnik auskennt und auch großes Interesse an diesem Thema zeigt.
Ich persönlich fand es spannend zu erlesen und zum Teil auch durch Bilder vor Augen gehabt zu haben, über welche Waffe gerade gesprochen bzw. gekämpft wird, allerdings ist das ein Thema, welches unheimlich komplex ist. Ich könnte im Nachhinein zum Beispiel nicht eine einzige Waffe im Buch benennen^^
Es sei mir verziehen. Worauf ich hinaus möchte, ist, dass hinsichtlich dieses Thema sehr gute Recherchearbeit stattgefunden hat.
Ein Punkt, auf den der Autor ebenfalls viel Wert legt, ist die psychische und emotionale Seite eines Krieges.
Was macht es mit einem Soldaten, wenn er weiß, in drei Stunden geht der Flieger zum nächsten Einsatz. Oder was macht es mit der Frau oder Freundin oder sogar den Eltern des Soldaten, welche meist erst wieder aufatmen können, wenn der Einsatz beendet ist und man die geliebte Person, welche in jedem Gefecht sein Leben aufs Spiel setzt, wieder in Sicherheit weiß. Was geht einem Soldaten durch den Kopf, wenn man einen Kameraden verliert? Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich eine Frau bin, aber auch diese Dinge gehören für mich in einen Kriegsroman hinein. Denn Krieg ist für mich immer mit Emotionen verbunden. Und damit meine ich nicht nur negative.
Was muss es für ein schönes Gefühl sein, wenn ein Einsatz beendet ist und man weiß, das man für viele Menschen oder ein Land gekämpft hat. Es ist ein Auf und Ab der Gefühle.
Womit ich nach der letzten Mission nicht gerechnet hatte, war das für mich sehr emotionale Ende. Sowohl das letzte Gefecht selbst, als auch das Danach.
Ich habe die letzten Seiten bei beinahe 30°C auf der Gartenliege gelesen und bin wirklich komplett entgleist, als mein Mann mich plötzlich fragte, was los sei, weil riesige Tränen unter meiner großen Sonnenbrille hervor kullerten. Diese Emotionen kann jemand Außenstehendes in dem Moment natürlich nicht nachvollziehen.
Ich habe in 388 Seiten einen Bezug aufgebaut und die Geschehnisse mit Argusaugen beobachtet.
"Ich glaube, wir machen das, um ein Zeichen zu setzen. Um einen nachhaltigen Weltfrieden zu prägen und Menschen, die keine Chance gegen Unterdrückung und Gewalt haben, das Signal zu senden: 'Ihr seid nicht vergessen!' Deswegen!" (Pos. 3806)
Bereits beim Lesen, als auch im Nachhinein bin ich sehr dankbar, dass der Autor irgendwie auf meinen kleinen Blog aufmerksam geworden ist und mich kontaktiert hat. Ansonsten wäre dieses Buch wohl an mir vorbei gekommen.
Den Aufbau, welcher meist aus kurzen Kapiteln mit sehr gut gewählten Überschriften bestand, hat mir genauso gut gefallen, wie der Schreibstil des Autors.
Besonders überrascht war ich nicht nur über das emotionale Ende, sondern auch über eine Wendung am Ende, mit der ich so niemals gerechnet hätte.
Mit einer kleinen Sache hatte ich allerdings das gesamte Buch über zu kämpfen.
Und das ist, dass im Protagonistentrio aus Deutschland zwei Männer einen englischen/amerikanischen Namen tragen. Zum einen William und zum anderen Eric. Auch wenn es sich bei Eric einfach um eine modere Schreibweise von Erik handeln könnte. Gerade weil auch amerikanische Soldaten im Team vorkommen, hätte man dies dem Leser etwas vereinfachen können.
"Die Wege des Krieges" ist vom Cover her ein unscheinbares Buch, in dem doch viel Arbeit und Liebe zum Detail steckt. Ich bin sehr dankbar diese Leseerfahrung machen zu dürfen und meine Meinung zum Buch nun unter euch Leser zu bringen.
Der in Mitteldeutschland geborene Autor W. Schad (31) besitzt schon seit vielen Jahren ein übergeordnetes Interesse an moderner Kriegsführung, Militärtechnik und der damit im Einklang befindlichen Politik.
In seinem Werk hat er nicht nur den Fokus auf eine überaus spannende Story gelegt. Nein, wichtig war ihm ebenso der realistische sowie detaillierte Bezug zu Kriegsmitteln, Taktiken und die Wirkung auf verschiedenste Ereignisse. Durch jahrelanges Sammeln von Wissen und Erkenntnissen aus Büchern, Dokumentationen und Museen, sowie Verbindungen zu politischen Stellen, konnte ein beachtlicher Wissensschatz erlangt werden, welcher in das Werk einfließt. Sogar in einer Studienarbeit kam dieser bereits zum Einsatz und konnte noch einmal erweitert werden. Der Autor untersuchte damals die Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Ländern und den damit einhergehenden Konflikten.
Die Motivation zum Buch „Die Wege des Krieges“ entstand aus dem Wunsch heraus, eine zeitnahe Kriegsstory zu vermitteln, welche sich von anderen Belletristiken, durch unbeschönigte Szenen, reale Probleme und tiefe Emotionen abgrenzt. Dem Leser wird nicht nur die große Bühne „Action“ zu teil, sondern auch die so oft vernachlässigten Seiten dieser Thematik, wie kriegerische Herausforderungen und das unfassbare Leid für die Soldaten, sowie deren Familien und Freunde.
Durch ständige Updates und Anpassungen während der Erstellungszeit wurde der Text vom Autor stets aktuell gehalten.
Deswegen ist das Buch „Die Wege des Krieges“ für jeden Militärinteressierten, spannungsfanatischen und emotionsgeleiteten Menschen ein Must-have!
Hallo Andrea,
AntwortenLöschenmich hat der Autor auch angeschrieben, aber ich möchte im Moment keine Kriegsbücher lesen, vor allem welche, die in der Gegenwart spielen. Die politische Lage rundherum ist mir zur Zeit etwas zu angespannt, obwohl ich ja doch öfters zu Geschichten aus dem 2. WK greife. Da bin ich im Moment aber auch eher zurückhaltend.
Ich lese mir deine Rezension am Abend nochmals genauer durch und finde es toll, dass es dir so gut gefallen hat.
Liebe Grüße
Martina