Titel: Jagdtrip | Autor: Jack Ketchum | Verlag: Heyne Hardcore Verlag
Preis: 9,99€ (TB) | Seitenanzahl: 368 Seiten
ISBN: 978-3-453-67706-7
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Inhaltsangabe
Lee ist lebend aus dem Krieg zurückgekehrt, doch
er ist ein anderer Mensch geworden. Die Erinnerung verfolgt ihn in seinen
Träumen. Er lebt zurückgezogen tief in einem Wald und meidet den Kontakt zu
Menschen. Aber heute ist er nicht allein. Eine Gruppe Camper ist in seine
zerbrechliche Welt eingedrungen. Er hört ihre Stimmen, beobachtet ihr Lager.
Mit einem Mal ist der Krieg zurück. Und Lees Besucher müssen um ihr Leben
kämpfen...
(Quelle: Heyne Hardcore Verlag)
Meine Meinung
Der Schrecken kehrt zurück…
Da aus dem Klappentext relativ wenig hervorgeht,
blieb natürlich eine größere Spanne für die eigene Fantasie und die Hoffnung,
dass Jack Ketchum etwas Großes aus der Story machen wird.
Hier habe ich wirklich mal wieder ein
interessantes Vorwort gefunden und dieses auch gern gelesen. Man merkt als
Leser gleich welchen Bezug der Autor zu diesem Buch hat und welch Arbeit hinter
Recherche und dem Schreiben selbst gesteckt hat.
Der erste auftretende Charakter ist natürlich Lee,
der ehemalige Soldat, der mit einem Kriegstrauma aus dem Krieg kam. Wer sich
mit diesem Thema schon einmal beschäftigt hat, weiß, dass dies keine Seltenheit
ist. Meiner Meinung nach gibt es im Anschluss eines Kriegseinsatzes einige
Möglichkeiten sich Hilfe zu suchen, um das Erlebte zu verarbeiten, allerdings
gehe ich stark davon aus, dass eher wenige sich diese Hilfe zu Herzen nehmen.
Gerade Männer wollen dies mit sich selbst ausmachen und geraten dann in einen
Sog aus Angst und Wahnsinn.
So auch Lee. Schnell wird klar, wie der Schrecken
immer noch an ihm haftet, wie sein derzeitiges Leben verläuft und was passiert,
wenn die Erinnerungen zurück kommen.
Die Campertruppe um den Schriftsteller Kelsey,
seiner Frau Caroline und seiner Geliebten Michelle hatte eine Auszeit in den Wäldern
geplant. Wer konnte schon denken, dass da ein Mann lebt, der jeglichen
menschlichen Kontakt falsch deutet.
Ich habe bereits ein anderes Buch vom Autor
gelesen und war schon damals begeistert von seinem Schreibstil, so auch hier.
Ebenso der Aufbau konnte mich wieder vollkommen begeistern. Über das gesamte
Buch begleiten uns kurze Kapitel, welche zum Schluss hin immer kürzer werden.
Für mich ein Punkt, der Spannung produziert und somit hier genau richtig ist.
Anfänglich etwas verwirrend war der häufige Wechsel
der Erzählperspektiven. Mit dem Charakter Lee hatte ich weniger meine Probleme,
aber die Campergruppe besteht aus 6 Leuten und der Wechsel zwischen diesen war
schon etwas schwierig. Aber da ich gerne und auch relativ häufig Bücher lese,
die diese häufigen Wechsel haben, bin ich sehr schnell damit zurechtgekommen.
Ein weiterer Punkt ist, dass ich bei einem Buch
aus diesem Genre einen Spannungsbogen erwarte. Dieser hätte hier gern größer sein
können, aber man kann nicht abstreiten, dass sich das Buch in die richtige
Richtung entwickelt.
Mein Highlight ist, dass Jack Ketchum Lee’s Rückblenden
in die Zeit seines Einsatzes im Vietnamkrieg unheimlich spannend, bewegend und
schockierend dargestellt hat. Aus diesem Grund habe ich mich immer auf seine
Perspektive gefreut. Ketchum hat mich angefixt mehr zu diesem Thema lesen zu
wollen!
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Eigentlich wollte ich noch einen Bewertungspunkt
abziehen, aber ich setze mich vor dem Verfassen einer Rezension nochmal
intensiv mit dem Buch auseinander. Und da das Hauptaugenmerk hier auf die
Persönlichkeit von Lee und seinem Empfinden gelegt wurde, kann ich für die
fehlende Spannung und das eher unverständliche Ende, nicht zu kritisch sein.
Denn der Charakter war sehr gut ausgearbeitet und dargestellt und ich denke,
dass jeder Leser einen Eindruck von der Thematik Kriegstraumata bekommt.
Zum Punkt
fehlende Spannung möchte ich noch hinzufügen, dass mir hier wirklich der Punkt
Hardcore gefehlt hat. Die blutigen Szenen und der Horror waren zu kurz und zu blass
dargestellt. Die Thematik an sich, ist hier das Highlight.
Mein
Fazit
Ein Buch von dem ich mir ein wenig mehr erwartet
hätte, welches mit dem Thema, der Idee und der Umsetzung dennoch den Lesernerv
trifft und Eindruck hinterlässt.
Alle Fans von Ketchum werden das Buch mögen. Für
alle, die noch nichts von dem Autor gelesen haben, würde ich fast ein anderes
Buch als „Jagdtrip“ empfehlen.
Weitere Rezensionen zum Buch
Besonderer Charakter
Der ehemalige Soldat Lee wurde hier unheimlich gut
ausgearbeitet und wenn man das Vorwort von Ketchum genau liest, stellt man
schnell fest, dass dem Autor
dieser Punkt sehr wichtig war.
Der Autor
Jack
Ketchum ist das Pseudonym des ehemaligen Schauspielers,
Lehrers, Literaturagenten und Holzverkäufers Dallas Mayr. Seine Horrorromane
zählen in den USA unter Kennern neben den Werken von Stephen King oder Clive
Barker zu den absoluten Meisterwerken des Genres und wurden mehrfach
ausgezeichnet.
Weitere Bücher des Autors
...die ich gerne in LR zusammen lesen würde
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