Mittwoch, 26. Oktober 2022

[REZENSION] Leichenwald | Horror

Titel: Leichenwald | Autor: Edward Lee
Verlag: FESTA Verlag | Seitenanzahl: 400 Seiten
Reihe: Horror & Thriller Band 161 
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Inhaltsangabe

Eine Prostituierte, die fast zu Tode gewürgt und dann lebendig verscharrt wird. Kinder, die im Wald spielen – und nie wieder zurückkehren. Frauen, die vergewaltigt und ermordet werden. Männer, die man einfach so abschlachtet. Und überall ausgebuddelte Leichenteile...
Willkommen zu Hause, Patricia.

Als Patricia White in ihre verhasste Heimatstadt zurückkehrt, erwartet sie dort keine idyllische Landschaft zwischen Wäldern und Meer. Der beschauliche Ort wird von einer Serie bizarrer Morde heimgesucht, völlig wahllos und so grauenhaft, dass panische Angst um sich greift.
Wurde die Stadt wirklich vom Bösen verseucht, namenlos und älter als die Sünde selbst?

(Quelle: FESTA Verlag)

 

Meine Meinung


Wenn man Lee liest, weiß man, worauf man sich einlässt.

Beinahe drei Jahre ist es her, dass ich zum Autor Edward Lee gegriffen habe.
Kenner der Szene wissen, worauf sie sich in seinen Büchern einlassen.
Unwissende kann man wenig vorwarnen, da keins seiner Bücher sacht ist. 
Heißt, wer Edward Lee lesen will, macht die Augen zu und zieht es durch^^

Mit unserer Protagonistin Patricia White, einer angehenden Staranwältin, trifft man als Leser hier auf Lee's erste Vorliebe, um die er in keinem seiner Werke herum kommt.
Brüste. Nackte Brüste. Große Brüste. Stehende Brüste. Wackelnde Brüste.
Dieser Mann liebt Brüste und wirft uns eben genannte Varianten vor die Nase.
Ich habe dieses Buch mit zwei weiteren Mädels gelesen und wir haben uns köstlich amüsiert, wie schnell der seriöse Auftritt von Patricia wieder verschwunden war.
Denn sobald sie ihre alte und verhasste Heimatstadt Agan's Point, liebevoll als Hinterwäldler-Kaff bezeichnet, zurückkehrt, entwickelt sie sich zu einer tagträumerischen Nymphomanin. In jeder Situation, zu jeder Tageszeit und vor allem bezogen auf ein männliches Objekt, verliert sie sich in erotischen Fantasien und Vorstellungen.

Puh, sowohl die Brüste, wie auch dieses ständige erregt sein der Protagonistin waren auf Dauer doch recht anstrengend zu verfolgen. Denn nicht nur Patricia hat in diesem Buch erwähnenswerte Brüste, nein, Lee versammelt in der Stadt, wie im Wald überall Brüste in seinem Buch.

Na seid ihr schon genervt von dem Wort?^^
So erging es mir ungefähr beim Lesen.

Von diesen beiden Punkten mal abgesehen, konnte mich die Story um die Morde und deren geheimnisvolle Motive gut an die Geschichte binden. Es gibt so Wiederholungen im Buch, die echt nerven, aber ich habe mir immer wieder in Erinnerung gerufen, dass ich einen Lee lese und das ich die Auflösung hier nicht verpassen möchte.

Diese Vielzahl von Morden und verschwundenen Leuten lag von Anfang an etwas mystisches bei, was wohl auch daran lag, dass wir im Buch nicht nur auf die Anwohner von Agan's Point, sondern auch auf Clanleute namens Squatter treffen, die nahe der Stadt in Schuppen, Blechhütten und alten Wohnwagen leben und in der ortsansässigen Krebsfabrik arbeiten. Ihre Sippschaft wurde sehr ursprünglich dargestellt und somit passte das Mystische da sehr gut rein.

Zur Auflösung selbst hatte ich zwar sehr schnell eine Vermutung, aber Edward Lee konnte zum Ende hin doch noch mit einigen interessanten und überraschenden Wendungen aufwarten. Von allen bisher gelesenen Edward Lee Büchern war dieses Ende hier mein Liebstes.
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Im Gesamten bleibt es ein kurzweiliges Buch, deren Geschichte und vor allem die Namen sehr schnell wieder verblassen, dies habe ich gerade eben beim Rezensieren bereits festgestellt.


Mein Fazit

Ein typischer Lee, wenn man die Darstellung der Frau mit ihren speziellen Merkmalen betrachtet. Auch diese gewisse Prise Sex bzw. Erotik ist enthalten.
Mich konnte hier aber mehr die mystische Geschichte um die Squatter und die Morde unterhalten. Lesen ist Geschmackssache.


Der Autor

Edward Lee (geboren 1957 in Washington, D. C.). Nach Stationen in der U.S. Army und als Polizist konzentrierte er sich lange Jahre darauf, vom Schreiben leben zu können. Während dieser Zeit arbeitete er als Nachtwächter im Sicherheitsdienst. 1997 konnte er seinen Traum endlich verwirklichen.

Er lebt heute in Florida und hat mehr als 40 Romane geschrieben, darunter den Horrorthriller Header, der 2009 verfilmt wurde. Er gilt als obszöner Provokateur und führender Autor des Extreme Horror. Seine Werke enthalten überzogene Darstellungen von sexueller Gewalt. Wer so etwas nicht mag, sollte die Finger davon lassen. Für Fans dagegen ist Edward Lee ein literarisches Genie. Er schreibt originell, verstörend und gewagt – seine Bücher sind ein echtes, aber schmutziges Erlebnis.

© FESTA Verlag

Weitere Bücher des Autors


(die Header-Sammler-Reihe)


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