Titel: Schwarzer Engel | Autorin: V.C. Andrews
Verlag: Weltbild (meine Sammelausgaben), aktuell werdet ihr nur bei einer alten
TB- Ausgabe fündig.
Seitenanzahl: 414 Seiten
Reihe: Band 2/5 der Casteel Saga
(bisher leider nur die ersten drei Bände als E-Book erhältlich)
Inhaltsangabe
Luke Casteel hat seine Kinder - jedes für 500 Dollar - an verschiedene Adoptiveltern verkauft. Heaven Leigh Casteel, seine Tochter, hat Rache geschworen. Um wiedergutzumachen, was er ihr angetan hat, lässt Luke sie nach Boston, in das Haus ihrer schwerreichen Großmutter ziehen. Heaven glaubt, nun ihr Glück gefunden zu haben. Sie träumt von Luxus und Geborgenheit, von Reichtum und Liebe. Doch alles kommt anders: Schon bald ist sie in ein Netz aus gefährlichen Täuschungen und verborgenen Leidenschaften verstrickt.
(Quelle: Rückseite des Buches)
Meine Meinung
Eine Fortsetzung, die weitere Überraschungen bereit hält
"Kultivierte Lebensart, Wissen und gute Erziehung würden zu mir gehören und Sorgen, Spott und Verachtung wären endlich vorbei." (S. 7)
Diese Wünsche hatte unsere Protagonistin Heaven Casteel, als sie ihre kleine Heimatstadt Winnerow zurückließ, um sich auf die Reise in ein neues, schöneres Leben zu machen.
Ihr verhasster Vater Luke ermöglichte ihr eine Reise zu ihrer Großmutter Jillian.
Und sehr schnell wurde Heaven klar, dass Jillian alles andere, als ihre Großmutter sein will.
Worauf Heaven in Boston und speziell im Anwesen Farthinggale Manor stieß, war Luxus. Nach etlichen Jahren der maximalen Entbehrung, als sie und ihre Geschwister vom Vater und schließlich auch von ihrer Stiefmutter in dieser heruntergekommen Hütte in den Bergen zurückgelassen wurden, genießt sie anfänglich diese neuen Möglichkeiten, die ihr vor allem der neue Mann ihrer Großmutter zu Gute kommen lässt.
Nach einiger Zeit stellt Heaven allerdings fest, dass Geld und Luxus nicht alles ist.
Ihre traumatische Kindheit ist immer wieder Thema und man spürt wie verloren diese junge Frau eigentlich ist.
"Der graue Herbstnachmittag ließ eine große Sehnsucht in mir hochsteigen, nach den Bergen und dem unschuldigen, vertrauensvollen Mädchen, das ich einmal gewesen war." (S. 124)
"Denn hier herrschte ein Mangel an Liebe, an Zuwendung, Interesse und an Freude. Sogar in unserer verfallenen Hütte hatten wir diese Dinge gekannt. Hier war alles, was man gab, Geld, und so sehr ich mich danach gesehnt hatte, jetzt fing ich an, Liebe und Gefühle mehr zu vermissen." (S. 174f.)
In Farthinggale Manor trifft Heaven nicht nur auf ihre Großmutter, sondern auch auf die Gebrüder Tatterton. Mit beiden Brüdern soll Heaven im Verlauf des Buches eine Verbindung bekommen. Die unterschiedlicher und überraschender kaum sein könnte.
Nicht nur Jillian, als kühle und selbstverliebte Großmutter, sondern auch ihren Mann Tony und dessen Bruder Troy konnte V.C. Andrews wieder sehr detailgetreu darstellen.
Gekonnt zeigt sie anhand weniger Worte und Taten die verschiedenen Wesen der Charaktere auf.
Im Verlauf der Geschichte kann man diesen innerlichen Kampf der Protagonistin um ihre Herkunft und ihre Zugehörigkeit an so vielen Stellen im Buch herauslesen.
Eine Sache, die Heaven allerdings nicht macht, ist aufgeben. Sie vermisst ihre Geschwister und will diese wieder in ihrer Nähe wissen. Zudem hat sie nicht vor die offene Rechnung mit ihrem Vater verstreichen zu lassen.
"Ich war ein schwarzer Engel, durch und durch eine nichtsnutzige, lumpige Casteel!" (S. 257)
Aber Heaven führt diesen Kampf nicht nur mit sich selbst aus, sondern auch mit einigen anderen Figuren, die uns bereits im ersten Band der Reihe begegnet sind.
Für die Überschaubarkeit fand ich es sehr gelungen, dass nicht allzu viele neue Charaktere in den zweiten Band eingebaut wurden. Dahingehend bin ich sehr gespannt, was uns Lesern noch in den drei folgenden Bänden erwarten wird.
Nachdem mir dieser zweite Band vor allem im ersten Teil des Buch nicht ganz so gut gefallen hat, wie Band 1 der Reihe, konnte er vor allem zum Ende hin mit überraschenden und tragischen Wendungen überzeugen.
Die Autorin weiß einfach, wie man den Leser an die Seiten fesselt und diese typische düstere, melancholische und beinahe beklemmende Atmosphäre erschafft.
Mein Fazit
Mittlerweile kann ich mir gar nicht mehr vorstellen, dass es eine Zeit ohne V.C. Andrews gab. Diese Autorin, welche leider schon 1986 verstarb, weiß mich wirklich in einen Bann zu ziehen und ich freue mich vor allem, dass sie noch so viele ungelesene Bücher für mich bereithält, die ich in den folgenden Jahren nur zu gern lesen werde.
V.C. Andrews ist für mich der Tipp, wenn man nach düsteren und tragischen Familiengeschichten sucht, in denen Lügen, Täuschungen und Enttäuschungen große Rollen spielen.
Ich freue mich auf Band 3, "Gebrochene Schwingen".
Die Autorin
Virginia Cleo Andrews (* 6. Juni 1923 in Portsmouth, Virginia, Vereinigte Staaten; † 19. Dezember 1986), besser bekannt als V. C. Andrews, war eine US-amerikanische Schriftstellerin. Ihr bekanntester Roman ist Blumen der Nacht (Flowers in the Attic), in dem vier Kinder dreieinhalb Jahre lang auf einen Dachboden gesperrt werden. Ihre Geschichten wurden so erfolgreich, dass nach ihrem Tod ein Ghostwriter verpflichtet wurde, der unter ihrem Namen weiterhin Romane veröffentlichte.
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| © Edel Elements |
Dunkle Wasser (Band 1)
Gebrochene Schwingen (Band3)
Nacht über Eden (Band 4)
Dunkle Umarmung (Band 5)
(wer sich unser LR- Gruppe anschließen möchte, ist jederzeit willkommen)
Weitere Bücher der Autorin
Edel Elements hat eine sehr schöne Übersicht ihrer Werke.
Vielen Dank fürs Vorbeischauen und lesen, eure
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