Titel: Geschrieben im Wind | Autorin: Judith Pella | Verlag: Francke
Preis: 10,00€ (TB) | Seitenanzahl: 526 Seiten | ISBN: 978-3-86827-669-5
Reihe: Band 1/4 der "Sturmzeiten- Reihe"
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Inhaltsangabe
1941: Keagan Hayes, der mächtigste Zeitungsmogul
Kaliforniens, ist ein harter und verbitterter Mann. Was seine drei Töchter auch
tun – die Anerkennung ihres dominanten Vaters können sie nicht erreichen. So
versucht jede auf ihre Art, mit ihrem Schicksal ins Reine zu kommen.
Blair geht den Weg der Rebellion, Jackie sucht Kraft im Glauben und Cameron flieht in die Karriere. Als ehrgeizige Journalistin schlägt sie sich auf die Seite des schärfsten Konkurrenten ihres Vaters. Er schickt sie als Korrespondentin nach Europa. Für Cameron wird ein Traum wahr.
Blair geht den Weg der Rebellion, Jackie sucht Kraft im Glauben und Cameron flieht in die Karriere. Als ehrgeizige Journalistin schlägt sie sich auf die Seite des schärfsten Konkurrenten ihres Vaters. Er schickt sie als Korrespondentin nach Europa. Für Cameron wird ein Traum wahr.
(Quelle: Francke)
Meine Meinung
Eine Familiengeschichte, die neugierig macht
Wenn ich von solcher Familiensituation, bin ich
immer gleich in meinem Element.
Der Vater, der keine Liebe und Anerkennung gibt
und dann diese drei sehr unterschiedlichen Schwestern. Dies ist der erste von
vier Bänden.
Sofort im ersten Band fällt auf, was Keagan Hayes
für eine harte Nuss ist.
Das Problem ist sehr schnell erklärt: er hat sich
immer einen Sohn gewünscht und seine Frau gebar ihm drei Töchter. Mein erstes
Kopfschütteln trat auf, als ich las, dass es bewusst so gewollt war, dass alle
drei Töchter einen Jungennamen erhalten sollen. In Amerika mag das noch
einigermaßen zu ertragen sein, bei uns wäre dies schon etwas unschöner
ausgegangen.
Wirklich gut finde ich, dass es keinen Sohn gibt
und der Vater gegen alle Töchter ist. Ein Sohn hätte hier seine Aufmerksamkeit
zu hundert Prozent bekommen und die Ausgangslage meiner Meinung nach zerstört.
Wer denkt, dass der Vater hier in irgendeiner
Situation nachgeben wird, der wird eines besseren belehrt. Jegliche Annäherung
weiß er abzuschmettern.
Fakt ist, die Töchter haben es nicht leicht und
ich verstehe es vollkommen, dass jede hier ihre eigene Flucht anstrebt.
Drei Töchter und vier Bände, da war es gleich
anzunehmen, dass die Autorin hier nicht vorhatte, jeder Schwester gezielt einen
Band der Reihe zuzusprechen.
Zwar steht die Geschichte um Cameron im ersten
Teil im Vordergrund, aber die Autorin stellt gekonnt die ersten Weichen für die
Geschichten von Blair und Jackie.
Cameron Hayes ist mit 24 Jahren die älteste und
arbeitet zu Beginn des Buches in der
Zeitungsbranche. Ihr Chef ist ihr eigener Vater, der einer Frau in diesem
Geschäft keine Aufstiegschancen entgegenbringen wird, auch seiner Tochter
nicht.
Nach einem Streit kündigt Cameron und will ihrem
Vater zeigen, dass sie es auch ohne ihn in dieser Branche zu Etwas bringen
kann.
Der größte Konkurrent ihres Vaters, Max Arnett
möchte, dass sie für ihn arbeitet und er stellt ihr ihren größten Traum in Aussicht.
Sie darf nach Europa.
Cameron nimmt den Job an und wir begleiten sie als
Auslandskorrespondentin nach Italien, Jugoslawien, Griechenland, Ägypten und zu
guter Letzt landen wir in Russland des Jahres 1941. Diese kurzen, aber doch
sehr intensiven Einblicke in die beginnenden Kriegsjahre der verschiedenen
Länder haben mir sehr gut gefallen.
Das Russland zum Schluss den größten Part
einnimmt, damit kann ich noch besser leben. Über die Kriegsjahre in Russland lese
ich sehr gerne, weil man sich einfach nicht vorstellen kann, wie dieses große
Land von Deutschland förmlich überrannt wurde.
Die Autorin Judith Pella legt hier aber noch Wert
auf ein anderes wichtiges Thema. Ein Thema, welches sie dem Leser mit der Figur
Cameron sehr gut näher bringen konnte. Journalismus und allgemeine
Informationsweitergabe.
Erst dachte ich, dass es langweilig wird, wenn man
ständig darüber liest, über was Cameron gern schreiben und berichten würde,
diese Worte Russland jedoch niemals verlassen dürfen. Jedes Wort wurde kontrolliert,
gekürzt und gestrichen.
Wenn man sich dieses Punkt heutzutage vor Augen
führt, ist es erschreckend zu erkennen, wie ahnungslos der Rest der Welt damals
war, wenn einfach nichts nach außen drang.
Bei Familiengeschichten kommt natürlich auch die
Liebe nicht zu kurz.
Alle drei Schwestern machen hier Begegnungen, die
uns weiterhin begleiten werden.
Die jüngste, Jackie, freundet sich an der Uni mit einem Japaner an. Wer sich ein wenig in der Geschichte auskennt, ahnt, was da auf die beiden zukommen wird.
Die jüngste, Jackie, freundet sich an der Uni mit einem Japaner an. Wer sich ein wenig in der Geschichte auskennt, ahnt, was da auf die beiden zukommen wird.
Blair lernt einen Soldaten kennen und lieben.
Jedoch wachsen diese Gefühle mit einem Grundgerüst aus Lügen, welche sich Blair
stellen muss.
Um Cameron steht in diesem Band sogar zwischen
zwei Männern, wobei meine Sympathiepunkte ganz klar nur einem gehören.
Dieses Buch bringt mir im Gesamten wieder viel
Neues mit sich.
Die Zeit in Russland des Jahres 1941 wird sehr gut
dargestellt, was meiner Meinung nach mit einer sehr guten Recherchearbeit
zusammenhängt.
Das Buch endet Gott sei Dank nicht mit einem
Cliffhanger, aber das letzte Datum im Buch ist der 7. Dezember 1941 und
schreckliches steht bevor, so dass ich mich dennoch kaum zurückhalten kann,
Band 2 zur Hand zu nehmen.
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Nicht ganz perfekt war das Ende um die Geschichte
von Cameron.
Wenn man die Ausnahmesituation in Russland
bedenkt, gab es hier hinsichtlich ihrer Ausreise einen Logikfehler oder ich als
Leserin achte zu explizit auf die Details.
Mein
Fazit
Dennoch bringt dieses Buch so viele interessante
Momente, eine spannende Geschichte und eine unheimlich viel Potenzial für
weitere Bände mit sich, dass ich eine ganz klare Leseempfehlung aussprechen
möchte, für alle, die sich für die Zeit des Zweiten Weltkrieges interessieren
und auch von Familiengeschichten nicht abgeneigt sind.
Weitere Rezensionen zum Buch
Erwähnenswerte Zitate
„Und während ich zu euch Müttern und Vätern
spreche, gebe ich euch eine weitere Zusicherung, und ich wiederhole es immer
und immer wieder: Eure Jungen werden nicht in irgendeinen ausländischen Krieg
geschickt werden.“ (S. 5)
Franklin D. Roosevelt
(Wahlabend im Oktober 1940)
„Jeder General, der gegen die Russen kämpft, kann
eines ganz sicher wissen: Er wird zahlenmäßig unterlegen sein.“ (S. 189)
Paul von Hindenburg
„Eine zensierte Presse dient nur der
Demoralisierung.“ (S. 305)
Karl Marx
„Die Geschichte kennt keinen größeren Mut als den,
den das Volk der Sowjetunion bewiesen hat.“ (S. 399)
Henry L. Stimson
(US- Kriegsminister unter F. Roosevelt)
Die Autorin
Judith
Pella studierte Sozialwissenschaften und gilt als
Meisterin des historischen Romans. Sie liebt es, gründlich zu recherchieren und
in verschiedene Zeitepochen einzutauchen. Zusammen mit ihrem Mann lebt sie in
Oregon.
© Francke |
Weitere Bücher der Reihe
Auch zu diesen Bänden wird es bei Buchmomente eine Leserunde geben.
Die Termine stehen schon grob und können auf der LR-Seite nachgelesen werden.
(Änderungen sind noch vorbehalten)
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