Titel: Freiheit ist 49 | Autor: Constantin Himmelried | Verlag: Scholastika Verlag
Preis: 20,90€ (HC) | Seitenanzahl: 216 Seiten | ISBN: 978-3-947233-02-1
Leseprobe: Hier
Kaufen: Hier
Inhaltsangabe
JVA. Knast Bau. Kiste. Viele Synonyme für ein
komplexes Thema, das der Öffentlichkeit
gegenwärtig ist, aber nur ganz wenige wissen, was hinter diesen Mauern tatsächlich passiert. Himmelried berichtet vorbehaltlos und offen von seinen eigenen Wahrnehmungen und persönlichen Erkenntnissen, die er während der Inhaftierung gewonnen hat.
Von komischen Situationen bis hin zu magischen Momenten. Emotional und ergreifend. Von Lachen. Von Weinen. Aber er gibt nicht nur Einblicke in den Knast, in eine Parallelwelt,
sondern auch in die Gefühlswelt eines Häftlings.
Für Himmelried war Knast gut. Gut, sich selber näherzukommen. Gut, vieles in Frage zu stellen. Sich selbst, aber auch den Knast.
Das Buch richtet sich nicht nur an Angehörige von Inhaftierten oder von Opfern, sondern an alle, die etwas mehr über den Alltag in einer Justizvollzugsanstalt und die Gefühlswelt von Häftlingen erfahren möchten. Aber auch für Menschen, die sich in einer schwierigen Situation befinden, kann dieses Buch hilfreich sein und eine andere Sichtweise aufzeigen.
Und es verrät, warum Freiheit 49 ist.
gegenwärtig ist, aber nur ganz wenige wissen, was hinter diesen Mauern tatsächlich passiert. Himmelried berichtet vorbehaltlos und offen von seinen eigenen Wahrnehmungen und persönlichen Erkenntnissen, die er während der Inhaftierung gewonnen hat.
Von komischen Situationen bis hin zu magischen Momenten. Emotional und ergreifend. Von Lachen. Von Weinen. Aber er gibt nicht nur Einblicke in den Knast, in eine Parallelwelt,
sondern auch in die Gefühlswelt eines Häftlings.
Für Himmelried war Knast gut. Gut, sich selber näherzukommen. Gut, vieles in Frage zu stellen. Sich selbst, aber auch den Knast.
Das Buch richtet sich nicht nur an Angehörige von Inhaftierten oder von Opfern, sondern an alle, die etwas mehr über den Alltag in einer Justizvollzugsanstalt und die Gefühlswelt von Häftlingen erfahren möchten. Aber auch für Menschen, die sich in einer schwierigen Situation befinden, kann dieses Buch hilfreich sein und eine andere Sichtweise aufzeigen.
Und es verrät, warum Freiheit 49 ist.
(Quelle: Scholastika Verlag)
Meine Meinung
Knasterfahrungen eines Autors
Diese Überschrift für meine Rezension wähle ich
nicht aus dem Grund, dass Constantin Himmelried zum Zeitpunkt seiner Verhaftung
bereits Autor war, sondern, weil ihn diese Zeit zum Schreiben gebracht hat und
man als Leser ein Buch ganz anders wertschätzt, wenn die Geschichte zum
verfassenden Autor gehört.
Einige Leser, die den Autor auf Facebook
begleiten, werden mitbekommen haben, dass es dort Diskussionen zum Thema Titel
und Cover gab.
Ich habe meine Meinung auch kundgetan und bin nach
dem Lesen nun sehr glücklich, dass alles anders kam. Ich habe für ein anderes
Cover abgestimmt. Allerdings muss ich im Nachhinein sagen, dass solche
Entscheidung sehr schwer zu treffen ist, wenn man die Geschichte hinter dem
Titel und dem Cover nicht kennt.
Im Nachhinein kann ich sagen, dass beide
getroffenen Wahlen perfekt zu diesem Buch passen. Für viele Leser mag der Titel
ein wenig abschreckend sein, einfach weil man diesen nicht wirklich einzuordnen
weiß.
Was bedeutet dieses „Freiheit ist 49“?
Was bedeutet dieses „Freiheit ist 49“?
Ich als Leserin und Rezensentin kann euch nur
sagen, dass man dieses Buch allein um dieser Frage auf den Grund zu gehen,
lesen sollte. Mich hat die Auflösung überrascht und sehr berührt.
Das Buch startet mit einer Einführung, in der der
Autor Constantin Himmelried dem Leser sehr private Fakten entgegenbringt.
Gleich zu Beginn legt er die Karten, wieso er verhaftet wurde, offen auf den
Tisch. Bereits an dieser Stelle zog ich meinen imaginären Hut. Für solche
Darlegungen und allgemein für den Mut zu diesem Werk gebührt ihm mein Respekt,
denn ich finde, dass gerade das Thema Knast in unserer Gesellschaft noch sehr
tabuisiert wird.
Im Folgenden berichtet der Autor über die lange
Zeit in Untersuchungshaft. Seine Erlebnisse, seine Gefühle, aber auch seine
Erkenntnisse spielen eine große Rolle.
Bereits sehr schnell wird ihm klar, dass er nun
zuerst zu sich selbst finden muss, um diese Zeit zu überstehen.
„…hatte ich doch in meinen Augen überhaupt keine
Fehler gemacht. Schließlich hielt ich mich für perfekt. Schuld waren immer die
anderen.“ (S. 21f.)
Ebenfalls steht er offen zu seiner Persönlichkeit
„vor dem Knast“.
Er selbst bezeichnet sich als arrogant. Aufgrund
seiner Beschreibungen kann man dem als Leser sehr gut zustimmen. Interessanter
ist es jedoch, als der Autor diesen Punkt an vielen Stellen im Buch selbst
bemerkt. Wieso verurteilt man arrogante Menschen vorschnell? Constantin
Himmelried findet im Knast eine Erklärung.
Diese Personen stellen einen vorgehaltenen Spiegel
dar.
„Sei ehrlich zu dir selbst und beurteile dich, wie
du andere beurteilst.“ (S. 69)
Im weiteren Verlauf zeigt der Autor auch Schwäche.
Ein Fakt, der bereits in seinen einführenden Worten besprochen wird, ist der
Punkt, dass nicht nur er verhaftet wurde, sonder mit ihm auch sein Vater.
Dieser Umstand hat Himmelried schwer zu schaffen gemacht. Die Tätertrennung
macht es ihm nicht möglich Kontakt zu seinem Vater aufzunehmen. Und doch gibt es
besondere Momente. Momente, in denen der Autor pures Glück empfindet und vor
Glück weinen kann.
Auch Wörter wie WERTSCHÄTZUNG UND DANKBARKEIT
haben durch die Knasterfahrung einen ganz anderen Stellenwert für den Autor.
Diese beiden Themen und noch ein weiteres, auf das
ich gleich noch eingehen werde, haben mich selbst stark zum Nachdenken
gebracht.
„Es brauchte den Knast, um zu erkennen, dass ich
bei ganz vielem ganz falsch lag.“ (S. 77)
Für viele Menschen mag es schwer sein, dies zu
ertragen, Himmelried bezeichnet im Verlauf des Buches seine „Allein-Zeit“ als
Freude. Menschen, denen jegliche Freiheit genommen wurde, bleibt nichts anderes
übrig, als sich mit dieser Gegebenheit positiv zu stellen.
Der Autor beschreibt in seinem Roman aber nicht
nur die Zeit im Knast, sondern auch die Zeit danach. Und gerade diese ist für
viele Ex-Inhaftierte eine sehr schwierige Zeit. Auch Constantin Himmelried hat
mit der Zeit nach dem Knast zu kämpfen. Und hier spricht er das dritte Thema
an, welches mich und viele andere Leser und Menschen zum Nachdenken anregen
sollte.
Nach 4 Jahren Knast stellt er fest, dass der
Gipfel der Oberflächlichkeit durch Social-Media-Kanäle und andere Plattformen
erreicht ist.
Man benutzt Whats-App, anstatt zu telefonieren.
Man ist darauf aus, persönliche Dinge
preiszugeben, die man als Kind in ein Tagebuch geschrieben hat, mit dem
Hintergedanken, dass diese Einträge niemals jemand zu Gesicht bekommt.
Erschreckende Einsichten, aber wahre Worte.
Allerdings wird dieser Umstand nur Menschen
auffallen, die eine Zeit lang ohne diese Technologisierung gelebt haben.
„Auf keinen Fall wollte ich meine wertvollen
Erkenntnisse, die der Knast mir geschenkt hatte, über Bord werfen, indem ich
einfach so in das Leben „draußen“ hineinglitt.“ (S. 154)
Im zweiten Teil des Buches geht der Autor zum
einen auf typische Vorurteile ein, die man über das Thema Gefängnis im
Hinterkopf hat. Hier war ich sehr gespannt, weil uns Menschen vor allem durch
Filme oder Dokumentationen über den amerikanischen Knastalltag falsche Bilder
eingeimpft werden. Aber er richtet seine Worte auch an Angehörige von
Inhaftierten und Opfern, an von Inhaftierung bedrohten und allgemein an unsere
Gesellschaft.
Das letzte Drittel gibt dem Leser Aufschluss über
Knastbegrifflichkeiten.
Constantin Himmelried benutzt in seinem Buch
typische Redewendungen, welche im Gefängnis Einzug nehmen. Mich hat dies beim
Lesen nicht gestört und ich habe am Ende gerne die eine oder andere Erklärung
durchgelesen.
Mein
Fazit
Solche Bücher sind für uns Rezensenten immer
wieder schwer zu rezensieren.
Gerade gemachte Erlebnisse und die daraus
mitgenommenen und niedergeschriebenen Erkenntnisse eines Menschen kann man
nicht in gut oder schlecht einteilen. Für meine Person muss ein solches Buch
leserlich sein und packen können. Dieses kann der Autor zum einen mit einer
interessanten Thematik, aber ich mag auch den Aufbau des Buches und den
Schreibstil. Ich möchte ihn zum Teil als einfach und sachlich bezeichnen, aber
gerade zum Ende jedes Kapitels schwingen Emotionen in seinen Sätzen mit. Vor
allem diese letzten Sätze eines Abschnitts haben mich meist zum Nachdenken anregen
können und wurden von mir markiert.
Auch mit seinem zweiten Buch kann mich Constantin
Himmelried begeistern.
Vielen Dank für diesen Einblick in Ihre ganz
persönliche Geschichte.
Ich freue mich auf Weiteres!
Weitere Rezensionen zum Buch
folgen
Der Autor
Constantin
Himmelried studierte Rechtswissenschaften, arbeitete als
Manager in der Automotiveindustrie und später im Investmentbanking. Letzteres
brachte ihn mit dem Gesetz in Konflikt. Während einer Untersuchungshaft
entdeckte er nicht nur für ihn tatsächlich wichtige Werte - die er in
"Freiheit ist 49" offen mitteilt, sondern auch seine Leidenschaft für
das Schreiben, aus der "Schuld und Menschlichkeit" entstand und ein
weiteres Buch in Vorbereitung ist.
Weitere rezensierte Bücher des Autors
Mein herzlichster Dank für die Bereitstellung des Leseexemplares gilt
CONSTANTIN HIMMELRIED
&
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
DATENSCHUTZ: Mit dem Absenden deines Kommentars und dem Einverständnis der Kommentar-Folgefunktion bestätigst du, dass du meine Datenschutzverordnung gelesen hast und die Speicherung deiner Daten akzeptierst.