Freitag, 3. September 2021

[Rezension] Quicksand House

 

Titel: Quicksand House | Autor: Carlton Mellick III.
Verlag: FESTA Verlag | Seitenanzahl: 368 Seiten
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Inhaltsangabe

Die Kinder sehnen sich nach der liebevollen Umarmung ihrer Mutter. Aber dieser Tag scheint nie zu kommen.

Tick ​​und Polly haben ihre Eltern noch nie gesehen. Sie leben mit ihnen in demselben zerfallenen Gebäude, aber aus irgendeinem Grund haben ihre Eltern sie niemals besucht.
Als die Maschinen, die sie mit Nahrung und Wasser versorgen, nicht mehr funktionieren, müssen die Geschwister ihr Zimmer zum ersten Mal verlassen.
Der Rest des Hauses ist viel größer, als sie sich das vorgestellt haben. Die labyrinthartigen Gänge sind dunkel und voller Schatten, in denen seltsame Kreaturen lauern.
Je tiefer Tick und Polly in das Haus vordringen, umso mehr verwirrende Geheimnisse offenbaren sich …

Quicksand House ist wie eine Survival-Horror-Version von Blumen der Nacht. Ein dystopischer Albtraum vom Meister der Bizarro Fiction.

(Quelle: )

  

Meine Meinung

 Mir zu bizarr

Ein neuer Mellick und ich war seit der Ankündigung durch den Verlag angefixt, dieses zu lesen und der Plan, es sehr schnell nach Erscheinen zu lesen, hat schon mal geklappt.
Ich liebe dieses Cover und würde dieses Buch daher schon einen Platz in meinem Bücherregal reservieren. Der Inhalt hingegen hat mir nicht so zugesagt, wie anfänglich vermutet...

Polly und ihr kleiner Bruder Tick. Leider habe ich mich über 368 Seiten gefragt, wieso Tick?
Im Buch wird von Zecke bzw. Zachary gesprochen. Ist Tick ein weiterer Nickname, der im Buch an sich allerdings nicht einmal einen Auftritt hat?
Den Geschwistern begegnen wir zu Beginn der Story in ihrem Hort, in dem sie gemeinsam mit ihrer Nanny leben. Weit und breit keine anderen Lebewesen bzw. ihre Eltern.

In der fiktiven und futuristischen Welt läuft alles etwas anders. 
Die Kinder werden erst ab einem bestimmten Alter zu ihren Eltern geholt.
Vorher werden sie von den Erwachsenen als hässlich und ekelig empfunden. 
Die Welt hat sich also gedreht, wenn man das mit der Gegenwart vergleicht, in der alle Erwachsenen hin und weg von Neugeborenen und Kleinkindern sind.

Schnell stellt sich heraus, dass auch ihre Nanny, welche absolut keinen Mutterersatz darstellen will, eine andere ist, als gedacht. Die beiden Kinder stürzen in ein finsteres Loch, denn auch das Thema Licht und Dunkelheit spielt im Buch eine Rolle.
Beide brauchen das Licht, denn in der Dunkelheit leben die Kriecher, welche eine große Gefahr darstellen, haben sie doch vor Jahren ein anderes Familienmitglied zu sich geholt, weil im Kinderzimmer die Dunkelheit die Übermacht bekam.

Das Leben der beiden Kinder besteht aus Maschinen.
Es gibt eine Maschine, die die beiden mit Essen versorgt, es gibt Maschinen, die Licht spenden, wir stoßen auf eine Geburtenmaschine, welche beiden eine kleine Schwester schenkt und es gibt den Teleportationsraum, durch den die beiden in eine schulähnliche Situation geraten, in der man auch auf andere Kinder trifft.
Als plötzlich nach und nach alle Maschinen versagen und auch der Nanny etwas zustößt, fassen die beiden einen Entschluss. Sie müssen den sicheren Hort verlassen, in die dunklen Korridore eintauchen und sich auf die Suche nach ihren Eltern machen.
Gemeinsam mit ihrer kleinen Schwester, welche ein ganz besonderes Geschöpf ist, beginnt der ereignisreiche Ausflug durch das Haus...

Wie bereits im Eingangstext beschrieben, kann ich das Cover, welches von Arndt Drechsler-Zakrzewski gestaltet wurde, nur in den größten Tönen loben.
Auf dem Titelbild ist Polly dargestellt und das 1:1. 
Ich achte auf solche Details sehr, leider werden diese viel zu selten auf in einer detailgetreuen Darstellung auf die Titelbilder gepackt.
Hier passt dahingehend alles!

Bizarro Fiction beinhaltet dieses Buch auf jeden Fall und aus dem Vorwort ist erkenntlich, dass diese Geschichte für den Autor auch einen persönlichen Bezug darstellt.
Allerdings bin ich mit seinem vorhergehenden Buch "Jedes Mal, wenn wir uns in der Eisdiele sehen, explodiert dein verdammtes Gesicht" deutlich besser gefahren.

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 Zu dem hat bei mir dieses Mal auch der Lesefluss nicht gefasst, ob dies an der Story oder am Schreibstil lag, kann ich gar nicht so genau sagen. Man benötigt auf jeden Fall seine Zeit, um in der bizarren Geschichte anzukommen. Alles andere entscheidet dann der Lesegeschmack.

Die Inhaltsangabe, erwähnt das Buch "Blumen der Nacht" von V.C. Andrews. 

Die fünfteilige Reihe um Foxworth Hall habe ich erst in diesem Jahr gelesen, daher war ich umso gespannter, welche Verbindung bzw. Ähnlichkeit der Autor hier geschaffen hat.
Leider hätte diese Erwähnung für mich persönlich keinen Platz in der Inhaltsangabe finden müssen. Die beiden sind von ihren Eltern getrennt, das war es dann auch schon mit der Ähnlichkeit.

 

Mein Fazit

 Auch wenn mich "Quicksand House", der Titel findet sich im Buch übrigens auch erklärt wieder, nicht ganz so gefallen hat, war es wieder eine Leseerfahrung wert. Ich freue mich weiter auf andere, neue bizarre Geschichten aus dem Kopf von Carlton Mellick III.

Weitere Rezensionen zum Buch

 Janas Lesehimmel

 

Der Autor

Carlton Mellick III (1977 in Phoenix in Arizona geboren) schreibt Bizarro Fiction – ein Genre, das er quasi selbst erfunden hat.
Bizarro Fiction ist seltsame Literatur. Man stelle sich einen bösen Roald Dahl auf Speed vor. Das sagt nicht viel aus? Hmm, vielleicht ahnt man etwas, wenn man einige Titel von CM3 hört: "Ultra Fuckers", "Electric Jesus Corpse", "The Menstruating Mall", "The Haunted Vagina" oder "The Baby Jesus Butt Plug".
Bizarro Fiction ist wie:
Franz Kafka trifft John Waters
Kinderbücher nach der Apokalypse
Takashi Miike trifft William S. Burroughs
Alice in Wonderland für Erwachsene
Japanisches Kino unter der Regie von David Lynch.

© FESTA Verlag

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Teilt mir gern mit, wie euch der neue Mellick gefallen hat 😉

2 Kommentare:

  1. Hallo Andrea,

    das hört sich ziemlich ernüchtert an. Vielleicht komme ich besser in die Geschichte rein. Dass es jetzt so gar keinen Bezug zu "Blumen der Nacht" hat, stört mich schon. Für mich war das der Ausschlag, warum ich mir das Buch zugelegt habe. Mal abwarten.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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    1. Ich bin wirklich gespannt, wie du es empfindest. Du hast ja nun auch das andere Buch gelesen und kannst ähnlich wie ich den Unterhaltungswert vergleichen. Bisher ist das Buch gut angekommen, nur eben bei mir nicht so wirklich.

      Hab einen schönen Start uns Wochenende 🙂

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