
Inhaltsangabe
Aaron Umber fällt es schwer, Nähe zuzulassen. Ein traumatisches Erlebnis in seiner Kindheit steht noch immer zwischen ihm und den Dingen, die er sich am sehnlichsten wünscht: Vertrauen, Liebe, Zärtlichkeit. Auf einer gemeinsamen Flugreise, zehntausend Meter über der Erde, erkennt er, dass sein Hang zur Einsamkeit auf seinen Sohn Emmett abzufärben droht. Schließlich fasst er sich ein Herz und spricht über das, was ihm widerfahren ist. Denn in der Enge des Flugzeugs gibt es kein Entkommen vor den Geistern seiner Vergangenheit.
Mit viel Gefühl nähert sich John Boyne in "Luft" der Beziehung zwischen einem Vater und seinem Sohn, und erzählt eine berührende Geschichte vom Nachhall einer schmerzhaften Erfahrung, die sich über Generationen weiterträgt. Und von der Hoffnung auf Heilung.
Meine Meinung
Das große Finale der Elemente- Reihe
Mit „Luft“, dem finalen Band der Elemente-Reihe, gelingt John Boyne ein ebenso leiser wie eindringlicher Abschluss eines außergewöhnlichen literarischen Projekts. Selten fühlt sich ein Ende so geschlossen und zugleich offen an – offen für Nachhall, für Gedanken, für emotionale Bewegung.
Was diesen letzten Band besonders stark macht, ist das kluge Zusammenführen bereits bekannter Figuren aus den vorherigen Teilen. Boyne vertraut darauf, dass seine Leser/Hörer diese Menschen kennen, ihre Brüche, ihre Schuld, ihre Sehnsüchte. Ohne erklärende Rückblicke entfaltet sich ein dichtes Geflecht aus Erinnerungen und Perspektiven. Dieses Wiedersehen wirkt nie konstruiert, eher wie ein letztes Innehalten, bevor sich ein Kreis schließt.
Boynes Schreibstil ist dabei einmal mehr von großer Klarheit und Präzision geprägt. Seine Sprache ist ruhig, fast nüchtern, und genau darin liegt ihre Kraft. Mit wenigen Worten erzeugt er eine enorme emotionale Tiefe, vermeidet Pathos und lässt stattdessen Raum für das Ungesagte. Gerade in „Luft“ zeigt sich seine Meisterschaft darin, innere Konflikte nicht zu erklären, sondern spürbar zu machen.
Als Hörbuch entfaltet der Roman eine zusätzliche Ebene – nicht zuletzt durch die herausragende Sprecherleistung von Richard Barenberg. Barenberg liest nicht, er gestaltet. Seine Stimme ist zurückhaltend, präzise und von einer großen emotionalen Intelligenz getragen. Er trifft den Ton der Figuren so sicher, dass man das Gefühl hat, ihnen unmittelbar zuzuhören. Besonders in den stillen Momenten, in den Pausen zwischen den Sätzen, entfaltet seine Interpretation eine enorme Wirkung.
Im Zentrum des Romans steht jedoch die Vater-Sohn-Beziehung zwischen Aaron und Emmett – und sie ist das emotionale Herz dieses Bandes. Boyne zeichnet diese Beziehung mit großer Feinfühligkeit und schonungsloser Ehrlichkeit.

Fazit
Der Autor





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