Sonntag, 21. Dezember 2025

[REZENSION] Die Johannsons | Band 2 | Roman | Familiensaga


Titel: Die Johannsons | Autor: Klaus Jensen
Verlag: tredition Seitenanzahl: 503 Seiten 
Reihe: Band 2/2 um die Johannsons
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Inhaltsangabe

Dieser zweite Band der Familiensaga der Familie Johannson beginnt 1967. Über sechs Generationen hinweg wird die dramatische Geschichte bis in die nahe Zukunft hinein erzählt. Es geht der Familie Johannson eigentlich recht gut, in der aufstrebenden Stadt Hamburg. Die tiefe Verstrickung der Familie in dunkle Vergangenheit der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts scheint überwunden zu sein. Wenn Leander Johannson nur nicht so begeistert an den Lippen seiner verstorbenen Urgroßmutter gehangen hätte. Sie erzählte ihm von den edlen mutigen Wehrmachtssoldaten des vergangenen Krieges. Nicht nur die Eltern Hermann und Claire ringen um ihren Jungen. Längst überwunden geglaubte Kräfte greifen rachsüchtig nach den Johannsons und entfachen eine Dynamik, an der die Familie zu zerbrechen droht. Gelingt es Leander dem braunen Sumpf zu entfliehen und kann er und seine Cousine Caroline, mehrere Generationen ihrer Familie befreien, oder beginnt nur wieder eine neue Runde des bösen Spiels? 
(Quelle: Amazon)

 

Meine Meinung


Zwischen Erinnerung und Gegenwart: Eine Familie im Schatten ihrer Geschichte


Nach dreieinhalb Jahren war es endlich soweit: ich hielt die Fortsetzung von Klaus Jensens "Schwalbenwinter" in den Händen. Im Juli 2022 war mir Band eins dieser Dilogie eine Highlightbewertung wert. Zwar hatte ich nach so langer Zeit ein wenig Angst, nicht mehr in die Geschichte hineinzufinden, aber der Autor greift dem Leser unter die Arme und meine Sorgen blieben unbegründet.

Nach dem Beenden des ersten Bandes hatte ich zu dem noch keine Ahnung, dass es eine Fortsetzung zur Familiengeschichte der Johannsons geben wird.

Dieses Mal ist die Geschichte in zwei Zeitepochen aufgeteilt.
Teil 1 des Buches behandelt die Zeit von 1967 bis 1977 und in diesen zehn Jahren geschieht so einiges. Bereits im ersten Band habe ich ganz kurz das Familienoberhaupt der Johannsons erwähnt. Großmutter Anna, mürrisch und bis zum letzten Atemzug nationaltreu, stirbt 1967 und hinterlässt sowohl Ruhe und Frieden, als auch Lücken.
Ihre Enkelkinder Herrmann und Josi atmen auf, denn mit dem Tod ihrer Großmutter Anna versiegt ein weiterer Teil der düsteren Vergangenheit. Herrmanns Sohn Leander, der Urenkel von Anna hingegen, hatte eine sehr innige Beziehung zu ihr und hörte gern die Geschichten von früher.

Mit Früher sind Kriegsgeschichten gemeint. Lobende Worte für das Deutsche Reich und dem Führer. Heimlich liest Leander die alten Zeitschriften mit dem Titel "Landser" und ist fasziniert von dieser Zeit und den mutigen Taten der deutschen Wehrmachtssoldaten. 
Schnell gerät Leander aufgrund seiner innigen Beziehung zur Urgroßmutter ins Visier alter Nationalsozialisten. Diese ehemaligen Bekannten von Anna haben Pläne, Pläne, in denen die Mitglieder der Familie Johannson leiden sollen. Er wird hinters Licht geführt und bringt seine Familie in große Gefahr.

Hinsichtlich der Figuren im Buch passiert in "Die Johannsons" so viel, dass dies meine Rezension sprengen würde. Der Autor baut in seinem Roman unheimlich viele Themen dieser Zeit ein, die heute annähernd normal erscheinen, zur damaligen Zeit aber für ordentlich Wind sorgten. Was die Spannung im Buch angeht, gab es einige Situationen, in denen ich mitgefiebert habe. Auch wenn jedes Familienmitglied im Buch mit seinen eigenen Geistern und Problemen zu kämpfen hat, spürt man durchgehend eine familiäre Verbindung untereinander und gerade dieser Zusammenhalt in schwierigen Situationen, macht diese Buchreihe zu etwas besonderem.

Zur Hälfte des Buches hätte ich niemals gedacht, dass Klaus Jensen noch die Kurve bekommt und alle angesprochenen Handlungsstränge und Entwicklungen im Buch aufzulösen, aber auch hier habe ich mich getäuscht.
 
In einem zweiten Teil erzählt ein Familienmitglied der Johannsons von den Jahren 2010 bis 2012 und auf diesen letzten gut hundert Seiten wird noch so einiges kurz, knackig, aber logisch aufgeklärt und erzählt. Der Autor bringt diesen Roman zu einem Ende, dass mit glücklich stimmt und ich nun das Gefühl habe, die Familie in und auswendig zu kennen.

Kam mir der Stil des Autors im ersten Band damals noch anders, dennoch gut vor, konnte ich mich im zweiten Band deutlich schneller auf den Stil einlassen und die Seiten flogen nur so dahin.


Mein Fazit

Ein literarisch starker, historisch gut geerdeter Familienroman, der nicht nur Fans von Schwalbenwinter begeistern wird, sondern auch Leser/innen anspricht, die sich für die Mechanismen von Erinnerung und Identität interessieren. 
"Die Johannsons" ist vollgepackt mit vielen Thematiken und beim Lesen fragte ich mich immer, ob es nicht zu viel ist, aber am Ende ist es rund und durch diese vielen Entwicklungen konnte mir der Autor die damalige Zeit, mit seinen Tücken, nur noch besser vor Augen führen.
Zwei Bücher und eine Familie, an die ich mich noch lange erinnern werde.

Der Autor

Klaus Jensen selbst sagt:
meine berufliche Entwicklung hat mich vorerst in das Management sozialer Organisationen in Hamburg und Berlin geführt. Als Mentalcoach konnte ich vielen Menschen dabei helfen, ihre Welt besser zu verstehen und ihre Verstrickungen und Missverständnisse aufzulösen.

In meinen Romanen erwachen liebenswerte und hassenswerte Charaktere zum Leben, die mit sich und den Zeiten ringen, in die sie hineingeworfen werden.
Autorenseite
© jensen-autor.de

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Mein herzlichster Dank für die Bereitstellung des Leseexemplares gilt

dem Autor Klaus Jensen

1 Kommentar:

  1. Liebe Andrea

    Das klingt spannend und ich kenne den Autor noch überhaupt nicht. Ich werde mir die Reihe mal näher ansehen.

    Alles Liebe für dich
    Livia

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