Montag, 1. Dezember 2025

[REZENSION] Raven - Blutauge | Band 1 | Wikingerroman

 
 Titel: Raven - Blutauge | Autor: Giles Kristian
Verlag: Heyne Verlag | Seitenanzahl: 481 Seiten 
Reihe: Band 1/3 der "Raven- Saga"
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Inhaltsangabe


Der junge Osric, genannt Blutauge, lebt ein ruhiges Leben in seinem Dorf - bis seine Gemeinschaft eines Tages von Plünderen niedergemetzelt wird. Osric gerät in die schonungslose Welt der Nordmänner, in der er ums Überleben kämpfen muss. Doch der Hunger nach Abenteuer macht einen Krieger aus ihm. In Blut und Schweiß schmiedet er eine tiefe Freundschaft zu Sigurd, mit dessen Mannen er sich auf den Pfad von Krieg und Eroberung begibt...
(Quelle: Heyne Verlag)


Meine Meinung


Eine weitere Wikinger- Saga, die mich nicht ganz abgeholt hat


Mit „Raven – Blutauge“ hat Giles Kristian nach der "Sigurd- Saga" eine neue Reihe um das raue Leben der Wikinger, an den Start gebracht. Dieses Buch lag viel zu lang auf meinem Stapel ungelesener Bücher. Zum Beginn der kalten Jahreszeit dachte ich mir: jetzt oder nie. Nun ist es gelesen, aber der erste Band der Reihe kann mich nicht so in diese kalte, raue Welt hineinziehen, wie es damals "Götter der Rache" getan hat.

Im Mittelpunkt steht ein junger Mann, der keine Erinnerung an seine Vergangenheit hat und nur durch sein auffällig rot verfärbtes Auge auffällt. Als er auf eine Gruppe Wikinger um Jarl Sigurd trifft, wird sein Leben auf den Kopf gestellt. Statt als Bedrohung zu gelten, interpretieren die Männer sein „Blutauge“, ein stark rotverfärbtes Auge, als Zeichen der Götter – und nehmen ihn in ihre Bruderschaft auf. Von da an trägt er den Namen Raven.

Was folgt, ist ein bildgewaltiger Mix aus Beutezügen, Kämpfen, Ehre, Loyalität und dem ständigen Ringen zwischen nordischem Götterglauben und christlicher Weltordnung. Giles Kristian schreibt gnadenlos authentisch, aber auch eindringlich schön, mit viel Sinn für Dynamik und Atmosphäre. Wer Wikingerromane liebt, wird hier bestens bedient.

Raven als Person ist das Herzstück des Romans:
zwischen Außenseiter und akzeptiertem Bruder,
zwischen junger Naivität und wachsender kriegerischer Härte,
zwischen moralischem Empfinden und dem Gesetz des Stärkeren.

Seine Entwicklung im Buch wirkt glaubwürdig und was mich überrascht und gleichzeitig berührt hat, ist die zarte, fast verbotene Verbindung zwischen Raven und Cynethryth, der Tochter eines englischen Adligen.

Inmitten von Krieg, Raubzügen und politischen Intrigen entsteht zwischen den beiden eine leise, fragile Nähe. Sie begegnen sich mit Neugier und einer Art gegenseitiger Sehnsucht nach Freiheit. Cynethryth ist keineswegs das typische „Opfer“ der Zeit – sie hat einen eigenen Willen, einen wachsamen Geist und eine stille Stärke, die Raven ebenso herausfordert wie fasziniert. Diese beschriebene Nähe zwischen den beiden empfand ich als angenehm und nicht aufdringlich. Die Annäherung hat sich gut in die Geschichte eingeflochten, hat die Gewalt und die Schlachten aber nicht in den Schatten gestellt.

Sie zeigt, dass in einer Welt aus Blut und Eisen auch Platz für Zuneigung, Verletzlichkeit und menschliche Wärme ist.

Kristians Sprache ist kernig, poetisch und voller Bildkraft. Er schafft eine Balance zwischen roher Gewalt und atmosphärischer Dichte. Die Kämpfe sind hart, aber nie effektheischend; die Dialoge rau, aber nicht platt.

Fazit

Raven – Blutauge“ ist ein Reihenauftakt, der mich mit seinem Wikingergefühl, der starken Figurenzeichnung und der intensiven Atmosphäre gut unterhalten hat. Die Mischung aus Aktion, historischer Wucht und einer zarten Liebesgeschichte ergab eine gute Mischung, aber ich werde diese Reihe nicht weiterverfolgen, weil mir einfach etwas gefehlt hat.
Ich habe bereits eine andere Reihe des Autors gelesen, die mich deutlich mehr packen konnte und die ich gleich am Stück gelesen habe.
Für alle jedoch, die Geschichten über Loyalität, Bruderschaft, Machtspiele und den Weg eines jungen Mannes zwischen Identitätssuche und Schicksal lieben, ist dieser Band ein Lesetipp.

Der Autor


Seine norwegische Herkunft und die Werke von Bernard Cornwell inspirierten Giles Kristian dazu, historische Romane zu schreiben. Um seine ersten Bücher finanzieren zu können, arbeitete er unter anderem als Werbetexter, Sänger und Schauspieler. Doch Kristians Herz schlägt für die Welt der Wikinger, die er in Götter der Rache zum Leben erweckt. Mittlerweile ist Giles Kristian Bestseller-Autor und kann sich ganz dem Schreiben widmen.
© Google


Weitere Bücher der Reihe

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