Inhaltsangabe
Meine Meinung
Eine weitere Wikinger- Saga, die mich nicht ganz abgeholt hat
Im Mittelpunkt steht ein junger Mann, der keine Erinnerung an seine Vergangenheit hat und nur durch sein auffällig rot verfärbtes Auge auffällt. Als er auf eine Gruppe Wikinger um Jarl Sigurd trifft, wird sein Leben auf den Kopf gestellt. Statt als Bedrohung zu gelten, interpretieren die Männer sein „Blutauge“, ein stark rotverfärbtes Auge, als Zeichen der Götter – und nehmen ihn in ihre Bruderschaft auf. Von da an trägt er den Namen Raven.
Was folgt, ist ein bildgewaltiger Mix aus Beutezügen, Kämpfen, Ehre, Loyalität und dem ständigen Ringen zwischen nordischem Götterglauben und christlicher Weltordnung. Giles Kristian schreibt gnadenlos authentisch, aber auch eindringlich schön, mit viel Sinn für Dynamik und Atmosphäre. Wer Wikingerromane liebt, wird hier bestens bedient.
Raven als Person ist das Herzstück des Romans:
zwischen Außenseiter und akzeptiertem Bruder,
zwischen junger Naivität und wachsender kriegerischer Härte,
zwischen moralischem Empfinden und dem Gesetz des Stärkeren.
Seine Entwicklung im Buch wirkt glaubwürdig und was mich überrascht und gleichzeitig berührt hat, ist die zarte, fast verbotene Verbindung zwischen Raven und Cynethryth, der Tochter eines englischen Adligen.
Inmitten von Krieg, Raubzügen und politischen Intrigen entsteht zwischen den beiden eine leise, fragile Nähe. Sie begegnen sich mit Neugier und einer Art gegenseitiger Sehnsucht nach Freiheit. Cynethryth ist keineswegs das typische „Opfer“ der Zeit – sie hat einen eigenen Willen, einen wachsamen Geist und eine stille Stärke, die Raven ebenso herausfordert wie fasziniert. Diese beschriebene Nähe zwischen den beiden empfand ich als angenehm und nicht aufdringlich. Die Annäherung hat sich gut in die Geschichte eingeflochten, hat die Gewalt und die Schlachten aber nicht in den Schatten gestellt.
Sie zeigt, dass in einer Welt aus Blut und Eisen auch Platz für Zuneigung, Verletzlichkeit und menschliche Wärme ist.
Fazit
Der Autor
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