Freitag, 26. Dezember 2025

[REZENSION] Das Wunder der Tannenbäume | Historischer Roman

Titel: Das Wunder der Tannenbäume | Autorin: Claudia Romes
Seitenanzahl: 270 Seiten 
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Inhaltsangabe


Immergrün leuchtet die Weihnacht. 
Schwarzwald, 1815: Anneliese ist gerade einmal sechzehn, als ihr Vater tödlich verunglückt. Von da an verrichtet sie seine Arbeit als Holzfäller, doch ihre Familie ist hoch verschuldet. Als Anneliese sich an den heidnischen Brauch erinnert, Bäume in der Winterzeit festlich zu schmücken, hat sie eine Idee. Mit Äpfeln, Nüssen und kleinen Schnitzereien schmückt sie eine Tanne, die sie an ihrem Marktstand aufstellt. Annelieses Bäumchen wird ein so großer Erfolg, dass sie selbst die Aufmerksamkeit des jungen Friedrich von Bergen auf sich zieht...

Voller Licht und Wärme – die Geschichte einer der beliebtesten Weihnachtstraditionen: des geschmückten Tannenbaums

 

Meine Meinung


Zwischen Wurzeln und Wundern – eine leise Geschichte über Hoffnung


Das Wunder der Tannenbäume ist ein stilles, eindringliches Buch, das tief im Schwarzwald des jungen 19. Jahrhunderts verwurzelt ist – landschaftlich wie emotional. 

Nach dem Unfalltod des Vaters übernimmt die sechzehnjährige Anneliese dessen Arbeit als Holzfällerin, um ihre verschuldete Familie zu unterstützen. Um zu überleben, verkauft sie Holz auf dem Markt in Freiburg. Doch selbst harte Arbeit schützt nicht vor Ausgrenzung und Armut.

 Krankheit, Trauer und bittere Nöte bestimmen den Alltag. Hunger und Kälte sind ständige Begleiter, ebenso die Angst vor dem nächsten Tag. 

Anneliese bekommt die Chance ihrem kleinen Bruder Kasper ein anderes Leben bieten zu können, fernab der kalten Hütte im Schwarzwald und dem leeren Magen am Abend. Jedoch ist diese Ebnung mit Trennung verbunden. Erst der Besuch eines alten, weisen Wanderers, der sich als Geschichtenerzähler entpuppt, bestärkt Anneliese in ihrer Entscheidung. Sie schickt Kasper auf Reisen. 

Ein weiterer Schicksalsschlag reißt ihr beinahe den Boden unter den Füßen weg.
Aber Anneliese nimmt den Kampf mit dem Leben auf. Sie versucht weiter Geld auf dem Freiburger Markt zu ergattern und wird immer wieder in Versuchung geführt, einen unseriöseren Weg zu Geld zu wählen. Lediglich ihre starke Verwurzelung zu ihrer Heimat und dem Wald um sie herum, schenken ihr Kraft. Als Anneliese schließlich eine Idee hat, beginnt sich das Blatt zu wenden. Durch Mut, Einfallsreichtum und Herz findet sie eine Unterstützerin – und damit Hoffnung. Aus kleinen Schritten werden echte Chancen, aus stiller Verzweiflung ein neuer Weg.

Besonders schön ist, wie das Buch dabei fast beiläufig erzählt, wie der Brauch unseres geliebten Weihnachtsbaums entstanden sein könnte. Aus Armut wächst Sinn, aus Verlust Wärme, aus einem einfachen Baum ein Licht in dunkler Zeit.

Was in diesem winterlich-weihnachtlichen Roman natürlich nicht fehlen darf, ist eine aufkeimende Liebe. Das Entstehen dieses Handlungsstrangs hat erst sehr spät im Buch begonnen, mir war es fast beinahe zu spät, da diese Annäherung bereits in der Inhaltsangabe angesprochen wird. Zwei Menschen, zwei Stände, zwei Herzen, die für einander schlagen.

Ein schöner Schreibstil, der wirklich viele Emotionen auf den 270 Seiten in Einklang bringt. Ich mochte die zum Teil historisch basierten Figuren im Buch und konnte die frühen Jahre des 19. Jahrhunderts sehr gut greifen.


Mein Fazit


Das Wunder der Tannenbäume ist keine laute Geschichte, sondern eine, die sich langsam entfaltet. Sie verlangt Geduld, schenkt dafür aber Tiefe, Emotionen und einen langen Nachklang. Ein ruhiges, berührendes Buch über Familie, Verlust und die Hoffnung, dass selbst in größter Not neue Wege entstehen können.

Mein Highlight im Buch war eindeutig die Zeit und die Umgebung in der es spielt. Auch wenn die Menschen dieser Zeit in einer Zeit des Umbruches, voller Armut und Kälte lebten, zeigen mir solche Bücher immer wieder, wie laut unsere heutige Welt ist. Wir mit vielen materiellen Sachen gesegnet sind, es aber an den bedeutenden Dingen immer mehr fehlt.

Die Autorin

Claudia Romes wurde 1984 als Kind eines belgischen Malers in Bonn geboren. Mit neun Jahren begann sie, ihre eigenen Geschichten zu erzählen, und fasste den Entschluss, eines Tages Schriftstellerin zu werden. Nach einigen beruflichen Umwegen widmete sie sich ganz dem Schreiben und lebt heute ihren Traum. Die Autorin wohnt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in der Vulkaneifel.
Im Aufbau Taschenbuch sind ihre Romane "Das Geheimnis der Hyazinthen", "Beethovens Geliebte", "Die Fabrik der süßen Dinge – Helenes Hoffnung", "Die Fabrik der süßen Dinge – Helenes Träume" und "Das Wunder der Tannenbäume" erschienen.

Weitere für mich interessante Bücher der Autorin


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