Titel: Buntschatten und Fledermäuse
Verlag: Goldmann Verlag
Preis: 9,90€
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Autor: Axel Brauns
Seitenanzahl: 384Verlag: Goldmann Verlag
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Inhaltsangabe
Der Titel
Buntschatten und Fledermäuse lässt nicht sofort auf eine Handlung schließen.
Auch das Cover, welches in drei Farben gehalten ist: weiß, blau-grau und rot,
verrät nichts über die Handlung des Werkes. Auffällig in rot sind der Buchtitel
und ein Papagei gestaltet. Blau-grau ist im oberen Drittel des Buches ein
winterlicher Wald dargestellt. Durch den weißen Untergrund und die geringe
Farbwahl ist es ein eher schlichtes Cover.
Meine Bewertung
Nach so
langer Zeit auf meinem SuB war es höchste Zeit dieses Buch von Axel Brauns zu
lesen. Das Buch wurde mir damals während meiner Ausbildung von einer Lehrerin
empfohlen, da man in unserem Berufsfeld mit Autisten in Kontakt kommen kann.
Das Buch
erzählt die ersten 20 Lebensjahre von Axel Brauns. Ziemlich am Ende des Buches
ist ein chronologisches Inhaltsverzeichnis aufgeführt, um dem Leser
darzustellen, in welchen Monaten bzw. in welchem Jahr welches Kapitel spielt.
Fast die
ersten 10 Kapitel brauchte ich, um mich in die Denkweise des Autors
hineinzuversetzen und die Sprache zu verstehen. In seiner Ich-Erzählung benutzt
der Autor zu dem, vor allem in den ersten Kapiteln sehr viele Wortneuschöpfungen
und begriffliche Umdeutungen, welche es schwer machten das Buch fließend zu
lesen. Ein kleines Beispiel für euch: Seine Mutter nannte er „Haha“, seinen
Vater nannte er „Dachs“ und sein Bruder war „Heimer“. Damit habe ich mich recht
schnell zurechtgefunden, doch das Wörter wie „Beese“ Baiser bedeuten sollten,
erkannte ich immer erst ein bis zwei Kapitel später.
Axel, der an
dem Asperger-Syndrom leidet, welches eine tiefgreifende Entwicklungsstörung innerhalb
des Autismusspektrum bezeichnet, erzählt uns die Geschichte seiner Kindheit und
Jugend. Typische Verhaltensweisen eines autistischen Kindes werden sichtbar,
z.B. eine auffällige Sprache mit häufiger Echolalie, was so viel bedeutet wie
das Nachsprechen von Wörtern. Ein weiteres Merkmal ist die Verarmung von
Emotionen. Axel löst im Verlauf des Buches bei seinen Mitmenschen sehr viele Emotionen
aus, kann jedoch Emotionen, wie Mitleid, Verlust durch Tod, Schmerzen,
Verliebtsein oder Eifersucht nicht empfinden und fällt dadurch immer wieder
negativ auf. Auch das vermeiden sozialer Kontakte wird im Buch sehr deutlich.
Axel kann Menschen nicht ins Gesicht schauen bzw. erkennt er nur eine Art
Schatten, wenn er in Gesichter blickt.
Eine Frage,
die mich, sowie bestimmt auch viele Leser des Titels bzw. des Buches
interessiert ist, was hat es mit den Begriffen „Buntschatten“ und „Fledermäuse“
auf sich. Der Autor bezeichnet die
Buntschatten als ihm bekannte und gute Menschen, die verständlich mit ihm
reden. Als Fledermäuse bezeichnet er die Menschen, die ihm nicht gut gesinnt
sind, die zu schnell handeln, dass er sich von ihnen in seiner Welt gestört fühlt.
Abschließend
möchte ich sagen, dass dieses Buch vor allem seine Einsamkeit in einer Welt
voller Menschen zeigt. Durch seine Besonderheit stößt er immer wieder auf
Unverständnis und Hindernisse. Vor allem der Umgang mit Gefühlen stellt für ihn
ein riesen großes Rätsel dar. Ziemlich am Ende des Buches sagte er dahingehend
dies: „Alle Herausforderungen meines Lebens hatte ich gemeistert, nur an einer
Aufgabe war ich gescheitert: Gefühle kann man nicht auswendig lernen.“
Dieser Satz
ist für mich ebenso das Highlight dieses Buches.
Fazit
Vor allem
Menschen, die mit diesem Klientel zusammenarbeiten, lege ich dieses Buch ans
Herz. Jedoch auch allen, die eine interessante Ich-Erzählung eines Menschen
lesen wollen, der viele Menschen um sich hat, dennoch irgendwie ganz allein ist
in dieser Welt.
Allerdings
sollte man sich für dieses Buch Zeit nehmen. Wie schon erwähnt, mir fiel die
Schreibweise mit dem vielen Wortneuschöpfungen sehr schwer zu lesen. Mit seinem
Älterwerden bessert sich dies jedoch, dh. die zweite Hälfte hat sich besser
gelesen.
Das Buch bekommt 2,5 von 5 Sternen.
Das Buch bekommt 2,5 von 5 Sternen.
sehr schön zusammen gefasst. danke dir :)
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