Mittwoch, 13. Juli 2016

[Rezension] Honigtot | Band 1

Titel: Honigtot | Autorin: Hanni Münzer
Verlag: Piper Verlag | Preis: 9,99€ (TB) | Seitenanzahl: 480 Seiten 
ISBN: 978-3-492-30725-3 | Reihe: Band 1/2 der Honigtot-Saga
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Inhaltsangabe
Liebe und Obsession, Schuld und Sühne, Verrat und Rache - und ein Familiengeheimnis, das sich über vier Generationen erstreckt
Wie weit geht eine Mutter, um ihre Kinder zu retten?
Wie weit geht eine Tochter, um ihren Vater zu rächen?
Wie kann eine tiefe, alles verzehrende Liebe die Generationen überdauern und alte Wunden heilen?

Als sich die junge Felicity auf die Suche nach ihrer Mutter macht, stößt sie dabei auf ein quälendes Geheimnis ihrer Familiengeschichte. Ihre Nachforschungen führen sie zurück in das dunkelste Kapitel unserer Vergangenheit und zum dramatischen Schicksal ihrer Urgroßmutter Elisabeth und deren Tochter Deborah. Ein Netz aus Liebe, Schuld und Sühne umfing beide Frauen und warf über Generationen einen Schatten auf Felicitys eigenes Leben.
(Quelle: Piper Verlag)


Meine Meinung


Eine Geschichte, die Seite für Seite wächst…


Der erste Grund, warum ich zu diesem Buch gegriffen habe, ist, dass es auf zwei Zeitebenen spielt. Wer meinen Lesegeschmack verfolgt, weiß, dass ich diese Bücher sehr gerne lese und mein Herz meist ein wenig mehr für die Vergangenheit schlägt. Ein weiterer Punkt warum ich dieses Buch unbedingt lesen wollte, war die Thematik 2. Weltkrieg und auch ein unheimlich tolles Interview der Autorin bei Youtube, welches ich euch hier verlinkt habe.

Wie im Klappentext nimmt die Geschichte mit Felicity in der Gegenwart ihren Anfang. Ihre Mutter ist spurlos verschwunden. Weder sie, noch ihr Vater ahnen, wohin sie will. Erst ein Brief ihrer Großmutter an ihre Mutter lässt sie wissen, dass sie sich auf die Suche nach Spuren ihrer Herkunft macht.

Zu gut achtzig Prozent befindet man sich im Anschluss in der Vergangenheit.
1923 lernt man die in München lebende Opernsängerin Elisabeth und ihren Mann Gustav kennen und taucht ab in deren Geschichte. Währenddessen Elisabeth die Karriereleiter hinaufklettert, verspürt ihr Mann Gustav große Angst, denn er ist ein Jude und er ahnt, was für eine Zeit ihnen allen bevorstehen wird.

Ich ziehe meinen imaginären Hut vor der Autorin, dass sie uns Teil dieser Zeit hat werden lassen. Nachdem ich das Interview begeistert geschaut habe, wusste ich, dass sie ihr Herzblut in diese Geschichte gesteckt hat und wie viel Mühe sie sich mit der Recherchearbeit gemacht hat. Ich habe dies, vor allem, da ich schon sehr oft Bücher, die diese Zeit behandeln, gelesen habe, sofort bemerkt.
Für mich ein neues Erlebnis war allerdings, dass man Personen, wie Herrn Hitler, Herrn Goebbels oder auch Herrn Göring nicht nur am Rande der Geschichte stehen hatte, sondern ihnen hier auf einer sehr menschlichen Art begegnete. Meiner Meinung nach trauen sich noch viel zu wenige Autoren an diese Personen. Natürlich haben sie die Geschichte geprägt, dennoch sind es für mich Personen auf die in Büchern eingegangen werden darf. Etwas zu verschweigen oder Themen gezielt zu umgehen, weil sie eventuell negativ anstoßen, ist ein Weg, der mir persönlich nicht zusagt.

Zum Schreibstil ist zusagen, dass er nicht typisch ist, für einen Roman. Allerdings kam ich sehr gut mit ihm zurecht und die Geschichte floss nur so dahin.
Ein kleiner Tipp am Rande. Ich habe dieses Buch auch parallel während des Autofahrens gehört und auch das Hörbuch ist ein Genuss. Die Sprecherin Anne Moll macht dort eine sehr gute Arbeit. Vor allem der bayrische Akzent hatte es mir total angetan.

Um alle Themen zu nennen, die dieses Buch anspricht, fehlt mir die Zeit und würde auch den Rahmen meiner Rezension sprengen. Soviel sei verraten, alle Leser dürfen sich auf geschichtliche Ereignisse, Liebe und Spannung freuen.

In Bezug auf die handelnden Personen im Buch ist zu sagen, dass die Frauen hier absolut im Vordergrund stehen, was ich unheimlich toll fand.
Bei mir werden Deborah und Marlene lange in Erinnerung bleiben.
Was anfangs nach zwei sehr unterschiedlichen Frauen aussah, entwickelt sich in eine Richtung, die mir unheimlich gut gefallen hat.
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Im Großen und Ganzen traten für meinen Geschmack einige Personen zu viel im Buch auf. Die Autorin hat sich viel Mühe gegeben und auch wenn zwei Frauen besonderes Augenmerk bekamen, erschienen andere zu blass, trotz einer bewegenden Rolle in der Geschichte.
Und aufgrund meiner Erfahrungen mit dieser Thematik hätte ich mir ein wenig mehr Emotionen gewünscht. Betrachtet man das Buch von dieser Seite erscheint es doch recht sachlich.


Mein Fazit
Ein Buch, bei dem mich gerade ein besonderer Charakter mit ihren Zügen und ihrem Auftreten wahnsinnig begeistern konnte. Sogleich steigt meine Vorfreude ins Unermessliche auf den zweiten Band der Reihe.
Hanni Münzer hat hier ein Buch erschaffen, welches mir in Erinnerung bleiben wird. Für alle Liebhaber von Familiengeschichten, welche insbesondere zur Zeit des 2. Weltkrieges ihren Ursprung finden, spreche ich hier eine ganz klare
Leseempfehlung aus.
Weitere Rezensionen zum Buch

Besonderer Charakter
Wer könnte das nur sein?
Wer einen Blick auf den zweiten Band wirft, wird mit der Antwort belohnt.


Die Autorin
Hanni Münzer, in Wolfratshausen geboren, lebt nach Stationen in Seattle, Stuttgart und Rom heute mit Mann und Hund in Oberbayern. 
© Fotostudio Dörr

Band 2 der „Honigtot-Reihe“
(erscheint am 01.09.2016 im Handel)


Weitere Bücher der Autorin
("Die Seelenfischer" - Band 1 erscheint im März 2017 in neuer wunderhübscher Auflage)


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