Montag, 22. August 2016

[Rezension] Sensenmann | Band 2

Titel: Sensenmann | Autorin: Claudia Puhlfürst | Verlag: Blanvalet Verlag
Preis: 7,99€ (E-Book/ TB nur noch gebraucht) | Seitenanzahl: 448 Seiten 
ISBN: 978-3-442-37355-0 | Kaufen: Hier
Reihe: Band 2/4  der "Lara Birkenfeld- Reihe"



Inhaltsangabe
Erst kam das Vergessen. Dann sein Wunsch nach Rache...
Er hat Schreckliches erlebt. Und vieles vergessen. Doch dann sieht Matthias Hase einen Fernsehbericht über grausame Funde in einem Kinderheim auf Jersey. Und seine Erinnerung kehrt zurück: die brutalen Erzieher, ihre perfiden Spielchen, die Misshandlungen, die Strafen. Und er will Rache…

Die junge Journalistin Lara Birkenfeld recherchiert den Fall einer mysteriösen »Plattenbauleiche«, von dem ihre berufliche Zukunft abhängt und der ihr einfach keine Ruhe lässt. Denn dass gerade jetzt ihre Halluzinationen wieder auftreten, verheißt nichts Gutes, gar nichts Gutes…
(Quelle: Blanvalet Verlag)


Meine Meinung

Thematik ganz nach meinem Geschmack…


Nach nun fast drei Jahren hat das Losverfahren entschieden, dass ich mich dem zweiten Band der Birkenfeld Reihe widmen soll. Aufgrund meiner eher negativen Meinung des ersten Bandes „Ungeheuer“ und der recht positiven Meinungen zum zweiten Band, war ich natürlich sehr gespannt, in welche Richtung meine Meinung gehen wird.

Der Einstieg konnte mich gleich überraschen und neugierig machen. Erfährt man zu Beginn eines Thrillers meist etwas aus dem Alltag des Ermittlers, treffen wir hier gleich auf Matthias Hase, der mit seinen lückenhaften Erinnerungen konfrontiert wird. Dass es dabei um seinen Aufenthalt in einem Kinderheim in der DDR geht, in dem es um Folter, Missbrauch und Vertuschung ging, machte mich unheimlich neugierig. Nach und nach versuchte er seine Erinnerung ins Licht zu rücken und Informationen zu sammeln. Sein Plan lautete Rache für die Taten an ihm und an seiner kleinen Schwester Mandy. Als Leser stößt man hier auf Erlebnisse, welche verdrängt und noch lange nicht verarbeitet wurden. Auf verschiedene Foltermethoden, welche einfach nur schockieren. Gab es diese Zustände wirklich? Es mag traurig sein, aber wo es gute Menschen gibt, gibt es auch leider immer das Gegenteil. Ich fand diese angesprochene Thematik und die Behandlung des Themas sehr authentisch und realitätsnah.

Lara Birkenfeld, der Hauptcharakter dieser Reihe konnte mich im zweiten Band der Reihe deutlich mehr überzeugen als im ersten Band. Von dem bestehenden Konkurrenzkampf um die besten Artikel und die spannendsten Fälle mit ihrem Kollegen Tom lässt sie sich nicht unterbringen. Stattdessen recherchiert sie in eigener Sache, was mich des Öfteren stört, hier jedoch gelungen ist. Ein Pluspunkt der Reihe, dass die Autorin hier kein polizeiliches Ermittlerteam in den Fokus stellt, sondern eine  Journalistin, die versucht, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Zusammen mit dem Zeitungsfotografen Jo und dem Psychotherapeuten Mark Grünthal geben sie ein sehr interessantes und sympathisches Trio ab, welches versucht, der Vorgehensweise des Mörders der „Plattenbauleiche“ auf den Grund zu gehen.

Laufen anfänglich die Handlungsstränge von Matthias Hase und Lara Birkenfeld noch nicht ganz parallel, nähern sie sich im Verlauf der Geschichte doch immer mehr an. Spannung war für mich absolut gegeben. Claudia Puhlfürst erschuf noch weitere Verbindungen zwischen dem Fall um das Kinderheim und zwischen den Charakteren untereinander. Es konnte einfach nicht langweilig werden, weil man immer wieder neue Ideen bekam, wie dieser Fall enden wird. Leider kam ich bis zum Schluss nicht drauf. Die Auflösung war für mich eine Überraschung, dazu eine gelungene, weil ich ein großer Fan bin, wenn psychische Abgründe mit ins Spiel kommen.

Hatte ich im ersten Band unheimliche Probleme den Spannungsbogen zu finden und der Geschichte zu folgen, flog ich hier nur so durch die Seiten. Claudia Puhlfürst wendet hier sprachliche und stilistische Mittel genau nach meinem Geschmack an.
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Lediglich das zu schnell abgearbeitete Ende, welches Knall auf Fall über den Leser kommt, konnte mich nicht ganz positiv stimmen. Zu dem weiß ich immer noch nicht, wieso die Autorin Lara’s Halluzinationen einbringt. Für mich der einzige unrealistische Punkt in dem Buch, welcher mir aber schon im ersten Band nicht gefallen hat.


Mein Fazit
Ein zweiter Band, welcher mich total überraschen konnte. Mit einem deutlich spannenderen Fall und einem aufsteigend sympathischen Trio bekommt dieser Teil 2 Sterne mehr, als der erste Band und ich bin entschlossen diese Reihe weiterzuverfolgen.
 

Die Autorin
Claudia Puhlfürst, Jahrgang 1963, stammt aus Zwickau, wo sie nach wie vor lebt. Ihr Spezialgebiet ist die Humanethologie (menschliches Verhalten), insbesondere die nonverbale Kommunikation. Wenn sie nicht gerade schreibt, arbeitet sie als Schulberaterin für den Duden Schulbuchverlag. Zudem ist sie Organisatorin der Ostdeutschen Krimitage, Mitglied im »Syndikat« und bei den »Mörderischen Schwestern«, dem deutschen Ableger der amerikanischen »Sisters in Crime«.
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Weitere Bücher der Reihe
(Band 1, 3 und 4)

Weitere Bücher der Autorin 



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