Titel: Stiefmutter | Autorin: Paula Daly | Verlag: Goldmann Verlag
Preis: 10,00€ (TB) | Seitenanzahl: 448 Seiten
ISBN: 978-3-442-48702-8
Kaufen: Hier
Inhaltsangabe
Seit eine Auseinandersetzung mit ihrer Stiefmutter
Karen eskalierte, gilt die sechzehnjährige Verity als emotional instabil. Karen
ignoriert sie seit dem Vorfall und legt all ihre Aufmerksamkeit auf ihre
jüngere Tochter Brontë. Deren Tage sind vollgepackt mit Klavierunterricht und
Nachhilfe – was immer es braucht, um sie zu neuen Höchstleistungen zu treiben.
Denn Karen lässt nichts außer Perfektion gelten. Eines Tages entschließt Verity
impulsiv, ihrer kleinen Schwester eine Auszeit zu gönnen, und geht mit ihr auf
den Spielplatz. Doch der Ausflug wird zum Alptraum, als in einem kurzen
unbeobachteten Moment Brontë spurlos verschwindet...
(Quelle: Goldmann Verlag)
Meine Meinung
Bekannter Plot, tolle Umsetzung
Paula Daly ist bereits einigen Lesern als Autorin
psychologischer Spannungsthriller bekannt. Für mich war es ein Kennenlernen mit
der Autorin, umso gespannter bin ich immer, ob der jeweilige Stil und das
Ideenreichtum mich packen können.
Im Mittelpunkt dieses Romans steht die
Patchworkfamilie Bloom.
Beim Vater Noel wird schnell klar, dass er mit
seinem Leben nicht zufrieden ist.
Das Familienleben um seine Frau und den drei
Kindern bekommt er als vielarbeitender Arzt nur am Rande mit. Flüchtet er sich
doch gern in die Arbeit.
Seine Frau Karen spielt in diesem Buch eine
entscheidende Rolle.
Für mich verkörpert sie als Beispiel von „Extremeltern“
die Ursache des nahenden Unheils. Zu ihrem älteren Sohn hat sie eine mehr als
emotionslose Beziehung. Ihre zehnjährige Tochter Brontë hingegen, welche
das einzige gemeinsame Kind von Noel und Karen ist, vergöttert sie. Und zu
guter Letzt lernt man noch die 16-jährige Verity kennen. Nachdem seine erste
Ehefrau erkrankte, holte Noel Bloom seine Tochter zu seiner neuen Familie.
Allein diese Konstellation verspricht Unheil.
Jeder Leser wird sehr schnell Mitleid mit der
kleinen Brontë haben, die von ihrer Mutter weniger gefördert, sondern gedrillt
wird. Termine über Termine jagen sie durch ihren Alltag. Für Karen völlig
normal, für Brontë Stress pur.
Demnach kann man es Verity nicht verdenken, als
sie ihrer Schwester eine kleine Auszeit im Park mit Freunden gönnen will. Und
dann war da nur diese kurze Zeitspanne, in der Verity nicht da war und Brontë
verschwand.
Als Leser denkt man an dieser Stelle, dass die
restlichen Seiten die mysteriöse Kindesentführung behandeln, aber weit gefehlt.
Paula Daly überrascht hier mit einer Wende, mit der wohl niemand rechnet.
Plötzlich tritt noch ein weiteres Verschwinden in
den Fokus und der Strudel zieht die Familie Bloom immer tiefer in einen Sumpf.
Beim Lesen fiel mir auf, dass mich der
Schreibstil, der Aufbau des Buches und die erstaunlichen Ereignisse wirklich
mitgerissen haben. Auch wenn die Atmosphäre und die Thematik an sich sehr
düster wirken, schaffte es die Autorin mit kurzen, knackigen Kapiteln mich an
die Story zu fesseln.
Ein Charakter, den ich an dieser Stelle nicht
missen möchte, ist Detective Joanne Aspinall. Ich kann es gar nicht richtig in
Worte fassen, aber diese Frau, welche den Fall um die Entführung zugesprochen
wird, war mir von Anfang an sympathisch.
Das Ende kam wie erwartet überraschend. Ich hatte
beim Lesen eine Vermutung, diese beruhte sich nach guten 400 Seiten mindestens
einmal auf jeden vorkommenden Charakter, so dass ich absolut nicht sagen kann:
ich habe es gewusst.
____________________________________________________________
Auch wenn dieser Roman als psychologischer
Thriller einzuordnen ist, fehlte es mir gerade beim Thema Extremeltern und die
Auswirkungen auf die Kinder an Emotionen. Karens Perspektive konnte die Autorin
noch recht gut darstellen, allerdings gingen mit Brontë und Verity zu stark unter.
Dies mag gewollt sein, zerstückelt für mich aber die Message des Buches.
Mein
Fazit
Mit dem Roman „Stiefmutter“ lässt mich die Autorin
dennoch zufrieden zurück.
Ich hatte Spaß beim Lesen und wollte diesem
Geheimnis unbedingt auf die Spur kommen. Dass Paula Daly den Leser an der Nase
herumführt, ist hier solide ausgedrückt. Wie gesagt, es hätte jeder sein
können. Den Bogen, den sie am Ende schloss fand ich super.
Dies führt dazu, dass mich die Autorin neugierig
auf ihre anderen Werke macht.
Hier erwarte ich mir einen ebendiese Sogwirkung
und einem fesselnden Ideenreichtum.
Weitere Rezensionen zum Buch
folgen
Die Autorin
Paula
Daly
wurde in Lancashire geboren und lebt heute mit ihrem Mann, ihren drei Kindern
und Hund Skippy im englischen Lake District. Sie arbeitete freiberuflich als
Physiotherapeutin, lebte für kurze Zeit in Frankreich, vermisste aber bald den
gewohnten Trubel und kehrte nach Großbritannien zurück. Ihre Romane »Der
Mädchensucher« und »Herzgift« wurden von Presse und Lesern begeistert gefeiert
und etablierten Paula Daly als Autorin brillanter psychologischer
Spannungsromane.
© Bildschön/ Russel Colman |
Weitere Bücher der Autorin
Mein herzlichster Dank für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares gilt
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
DATENSCHUTZ: Mit dem Absenden deines Kommentars und dem Einverständnis der Kommentar-Folgefunktion bestätigst du, dass du meine Datenschutzverordnung gelesen hast und die Speicherung deiner Daten akzeptierst.