Samstag, 2. März 2019

[Rezension] Die Träumenden | Andrea

Titel: Die Träumenden | Autorin: Karen Thompson Walker
Verlag: Harper Collins
Seitenanzahl: 416 Seiten
Kaufen: Hier

Inhaltsangabe
Santa Lora, Kalifornien: Es beginnt an einem College. Ein junges Mädchen auf einer Party fühlt sich plötzlich müde, so müde wie noch nie in ihrem Leben. Sie wacht nicht wieder auf. Zuerst denken sie, es kommt aus der Luft, ein Gift, eine Art Virus. Aber niemand kann es nachweisen. Was auch immer es ist, es breitet sich rasend schnell in Santa Lora aus: Menschen werden müde, legen sich hin – und schlafen für immer. Sie sind nicht tot, sie wachen aber nicht mehr auf. Panik bricht aus, die Stadt wird von der Außenwelt abgeriegelt. Mittendrin: Eine junge Studentin, die an der Uni unter Quarantäne steht, ein Paar, das verzweifelt versucht, sich und ihr Neugeborenes zu schützen und zwei kleine Mädchen, deren Vater ihr Haus in eine Festung verwandelt.
(Quelle: Harper Collins)


Meine Meinung

Mysteriöse Krankheit breitet sich rasend schnell in kalifornischer Stadt aus


Seit dem ich Ende letzten Jahres dieses Buch in der Vorschau gesehen habe, stand fest, dass ich es unbedingt lesen möchte. Die Themen Krankheiten und Seuchen können mich sehr häufig fesseln, solang keine übernatürlichen Dinge in die Story eingebaut sind. Darauf habe ich gehofft und wurde nicht enttäuscht.

Als Leser finden wir uns in einer unmenschlichen Hitze in Kalifornien wieder.
Alles nimmt seinen Anfang in einem Studentenwohnheim.
Die junge Mei verhält sich sehr zurückhaltend gegenüber ihren feierwütigen Mitstudenten. Als ihre Zimmergenossin von einer Party zurückkehrt und sich völlig erschöpft ins Bett wirft, ahnt noch niemand, was von nun an seinen Lauf nimmt.
Denn auch einige Tage später, liegt das Mädchen noch völlig unbewegt in ihrem Bett.

„Was immer es ist, es kommt leise über sie: eine plötzliche Schläfrigkeit, schwere Augenlider. Die meisten Opfer werden in ihren Betten gefunden.“ (S. 7)

Von der Thematik fand ich sehr schnell in das Buch. Der Schreibstil hat es mir da anfänglich etwas schwieriger gemacht. Nicht weil er schlecht war, sondern weil er anders war. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht des allwissenden Erzählers. Dadurch wirkt die Erzählerin sehr distanziert, was ich im Verlauf aber unheimlich angenehm fand und sehr passend zur Story.

Aber die Figuren, welche die Autorin in die Geschichte einbringt, sind so toll charakterisiert und bringen eine ganz unterschiedliche Geschichte mit, so dass die Seiten plötzlich nur noch so dahinflogen. Ich war gefesselt und wollte mehr über diese seltsame Krankheit wissen.

„In diesen Köpfen herrscht mehr Aktivität, als je zuvor in einem menschlichen Gehirn aufgezeichnet wurde – egal, ob im Schlaf- oder Wachzustand.“ (S. 69)

Anhand der verschiedenen Personen im Buch erlebt man mit, wie sich die mysteriöse Schlafkrankheit in der Stadt ausbreitet. Mich konnte vor allem die Idee mit den beiden Schwestern und dem unheimlich ängstlichen Vater in seinen Bann ziehen. Beide Mädchen wurden gewarnt, bloß nicht das Haus zu verlassen. Die Ansteckungsgefahr war zu groß.
„Die Normalität anderer Menschen kann sehr beruhigend wirken.“ (S. 104)

Auch den Aufbau des Buches kann ich nur loben. Es sind knackige, kurze Kapitel, welche am Ende meist eine Wende oder Überraschung für den Leser bereithalten. Man möchte eigentlich sofort mehr wissen, aber dann kommt der Schwenker zu einer anderen Personengruppe, dessen Geschichte einfach genauso spannend zu verfolgen ist.

LIEBLINGSZITAT
„Aber ist nicht jeder Schlaf eine Form von Isolation? Wann sonst sind wir so allein?“ (S. 118)

Im Verlauf schlafen immer mehr Bewohner der Stadt ein. Die Krankheit breitet sich rasant aus und als Leser stellt man sich weiterhin die Frage, wieso.
Im Buch selbst geht es weniger um Berichterstattung und auch nur zum Teil um medizinische Belange. Die Autorin legt Augenmerk auf die Erlebnisse und Empfindungen der einzelnen Figuren im Buch.

„Die Stadt scheint sich zu leeren, obwohl keiner weggeht.“ (S. 225)
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Als das Buch dem Ende zu ging, konnte ich spüren, dass es anders endet, als gedacht. Das Ende war nicht nach meinem Geschmack, da man bis zuletzt nicht genau weiß, worauf die Autorin hinaus möchte. Aber sie kann zum Nachdenken anregen. Als ich im Anschluss den Klappentext zu ihrem Romandebüt gelesen habe, fällt auf, dass sich die Autorin sehr mit dem Thema Zeit und zum Teil auch mit der Endzeitthematik auseinandersetzt.


Mein Fazit
Für mich ein Buch, welches mich super unterhalten hat und bei dem ich förmlich an den Seiten geklebt habe. Die Thematik war toll, die einzelne Darstellung der Figuren im Buch war super. Ideenreichtum gepaart mit einer packenden Umsetzung.
Letztendlich hat mir aber vor allem der Stil der Autorin gefallen.
Dieses Genre liegt ihr und ich freue mich auf mehr von Karen Thompson Walker.
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Die Autorin
New-York-Times Bestsellerautorin Karen Thompson Walkers Debüt »Ein Jahr voller Wunder« hat allein in Amerika 250.000 Exemplare verkauft und wurde in 27 Sprachen übersetzt. Eine TV-Serie ist bei AMC bereits in Vorbereitung. Thompson Walker wurde in San Diego geboren und arbeitete vor ihrer Schriftstellerkarriere als Lektorin. »Die Träumenden« ist ihr zweites Buch. 
© Michael Maren 

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Mein herzlichster Dank für die Bereitstellung des Leseexemplares gilt



3 Kommentare:

  1. Ich habe schon Nicoles Rezension gelesen und ihr seid sehr einer Meinung was Verlauf und Ende betrifft. Bei mir steht das Buch auch schon länger auf der Wunschliste, aus eben deinen genannten Gründen des Lesen wollens - zumal dieses schlafen nochmals eine andere Thematik als sonst ist. Du hast mich ebenfalls angefixt und wenn es auf der Messe in meine Auge springt, kann ich vielleicht nicht dran vorbei! Und zur Not ist es schon auf meiner Burzeltagsliste *lach

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