Sonntag, 27. Juni 2021

[Serienkiller-Saturday: Die Lotterie] #04 | Andrea

 

Leszek Pekalski

© Google

Zeitraum?

1984 –1992

 

Wo?


Polen

Anzahl der Opfer?

17, eventuell auch über 80 Tote



  • Leszek Pekalski (*12.02.1966, aktuell 55 Jahre alt)
- unter einem schlechten Stern gezeugt, entstand aus einer Vergewaltigung
- Vater erkannte unehelichen Sohn nicht an, wuchs bei Mutter und Großmutter auf
- seine Kindheit kann man als wahr gewordenen Alptraum bezeichnen (gehänselt, gedemütigt, geschlagen, gequält, gejagt und ausgelacht sind einige Worte dazu)
- er wurde vom Mutter verstoßen in Heime, Internate und Sonderschulen - auch hier ging der Alptraum weiter
- eigentlich war er in seiner gesamten Kinder- und Jugendzeit nur auf der Suche nach Liebe, Wärme und Geborgenheit
- mit 17 Jahren äußert er diesen einen großen Wunsch: eine Frau haben, egal wie
- beginnt eine Maurerausbildung, wird aber sehr schnell (mit 22 Jahren) nach einem Arbeitsunfall zum Frühinvaliden (Zitat: "...nun hat er Zeit - zu viel Zeit" /Buch siehe unten)
- mit 16 Jahren beginnt seine "Karriere" - er tötet und schändet eine 13-jähriges Mädchen

Dieser Serienmörder "faszinierte/schockierte" mich schon bereits vor vielen Jahren und ich freue mich, dass ich euch gerade diesen im Juni vorstellen darf. Für mich also eine Glücksziehung.
Leszek Pekalski durchstreifte auf seiner Suche nach einem geeigneten Opfer damals ganz Polen. Dabei war ihm egal, ob sein Opfer männlich, weiblich oder noch ein Kind war.
Pekalski vergewaltigte seine Opfer, manchmal lebend, manchmal bereits tot.
Oftmals verbrachte er ganze Nächte bei seinen Opfern, vergrub sie und holte sie später wieder hervor. Der kleine, dumme Junge verschwand nach und nach. Der gnadenlose Mörder in ihm erwacht, da er sehr schnell merkt, wie leicht es ist, Menschen "still zu machen". Pekalski stand des Öfteren vor Gericht, kam aber immer wieder davon, da er seine traumatische Kindheit und Jugend vorschob.
Auch ein sechs Monate alter Säugling stirbt durch Pekalski, hier zeigen sich erstmals pädophile Züge. Als Tatwaffe nutzt er sehr häufig einen Hammer und ein Hackbeil.

Die Polizei tappte vor allem im Dunkeln, da sie die einzelnen Morde damals nicht miteinander in Verbindung brachten. Viele Unschuldige saßen damals ein, für eine Tat bestraft, welche sie nicht begangen haben.

Am 17. Dezember 1992 wird Pekalski durch einen Zufall gestoppt. 
Bei einer Hausdurchsuchung findet man in seinem Zimmer Unmengen an blutverschmierter und zerrissener Unterwäsche von Frauen und Kindern.
Nach seiner Festnahme gesteht und widerruft der Täter an die 80 Morde. 
Die Staatsanwaltschaft selbst ordnet ihm 320 Morde zu.

Pekalski gesteht und gesteht, hat dennoch ein Ziel: beim gerichtspsychiatrischen Gutachten möchte er als unzurechnungsfähig eingestuft werden. Er fürchtet sich vor nichts mehr, als vor der Todesstrafe, welche es zu der Zeit in Polen noch gab.
Was bei diesem Fall ganz schrecklich geführt wurde, war die Polizeiarbeit.
Keine schriftlichen Geständnisse, keine Analysen von Blut, Sperma oder Haut. 
Es wurden auf deutsch gesagt keine Beweise gesichert. 
Der leitende Staatsanwalt erschießt sich sogar aus Schande.
Sein Nachfolger reist mit Pekalski durch ganz Polen. Hier soll er anhand eine Plastikpuppe sein Vorgehen aufzeigen und die verschiedenen Tatorte zeigen.
28 Tatorte besichtigt man mit ihm. Diese Besichtigungen dauern insgesamt 92 Tage.
Pekalski bezeichnet diese Zeit der Reise als seine schönste Zeit im Gefängnis. 
Nannte er doch vor allem weit entfernte Tatorte, damit man ihn in verschiedenen Gasthöfen bewirten musste. 

Besonders an diesem Fall und auch daher Namensträger eines Buches, ist, dass Pekalski für Schokolade gesteht. Insgesamt gesteht er 78 Morde und vier Vergewaltigungen. Er beschreibt die Taten und skizziert die Tatorte. Bekommt er keine Schokolade oder seine heißgeliebten Pornohefte, zieht er seine Geständnisse zurück.

Auch die Gerichtsverhandlungen sind eine Farce. Der Täter bohrt kontinuierlich in seiner Nase und gibt Aussagen wie "Aber du kannst mir nichts beweisen, gar nichts!" von sich.

Aufgrund mangelnder Beweise wird Leszek Pekalski am 9. Dezember 1996 nur wegen EINES Mordes für schuldig gesprochen. Für diesen Mord bekommt er 25 Jahre Haft.

"Und die Bestie von Osieki verlässt mit einem Lächeln auf den Lippen den Gerichtssaal."



Bei Youtube findet man so einige Dokumentationen, diese hier werde ich mir bei meiner nächsten Badewannensession anschauen und auch das Buch "Nur für Schokolade" habe ich mir aus meinem SuB-Regal gefischt und werde es auch gar nicht mehr zurück stellen.
Nach den anstehenden LR, werde ich seine Abgründe noch genauer erkunden.

Auch dieses Mal beschert mir dieser Mann ein schauriges Gefühl unter und auf der Haut. Ob er jemals frei kommen wird?

Eure Links landen wie beim letzten Mal wieder auf der Übersichtsseite.
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Wer auch im Juli wieder mitmachen möchte, gibt kurz in den Kommentar Bescheid. 
Ihr erhaltet dann im Laufe des Tages eure neue LOTTERIE-ZIEHUNG.
Der nächste Beitrag soll am 31. Juli 2021 online gehen.
(immer der letzte Saturday/Samstag eines Monats)

ACHTUNG - SONDERZIEHUNG
Im Juli werde ich keine Zahl für euch auslosen, sondern jeder wählt SELBST einen Serienmörder aus, den er uns vorstellen möchte.
Ich bin unheimlich gespannt, auf eure geheimen Favoriten.

4 Kommentare:

  1. Hallo,
    ich glaube, über diesen Herren hatte ich auch schon mal gelesen aber naja, für Schokolade sage ich ja auch alles.
    Viele Grüße
    Ariane

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    1. Solltest du jemals mörderisch auffällig werden, werde ich mit dieser Info wohl den Fall lösen können ;)

      Liebe Grüße
      Andrea

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  2. Hallo Andrea,

    Leszek Pekalski sagt mir gar nichts, was aber nicht unbedingt was heißen muss :D

    Die Anzahl der Opfer variiert aber enorm. Ich kann das oft nicht ganz nachvollziehen, warum es da so große Unklarheiten gibt. Wenn man eh schon für einen oder mehrere Morde verurteilt wurde und sich ggf. sogar schuldig bekannt hat, warum verschweigt man dann weitere Morde?

    Ich stelle mir das wahnsinnig schwierig vor, einen Mörder zu fassen, der scheinbar vollkommen wahllos Leute umbringt.
    Die Ermittlungsarbeiten scheinen ja wirklich äußerst kompetent durchgeführt worden zu sein.

    Die Tatsache, dass er letztendlich nur wegen eines einzigen Mordes verurteilt wurde, ist schon echt heftig. So schlampig kann die Polizei doch nicht arbeiten. Ich meine, da findet man jede Menge blutiger Unterwäsche in seiner Wohnung und das reicht nur, um ihm einen Mord nachzuweisen? Da möchte man gar nicht so genau drüber nachdenken...

    Beim nächsten Mal wollte ich ja auch gern mitmachen, weil ich jetzt Urlaub habe und ein bisschen recherchieren kann. Aber das ich mir jetzt auch noch selbst jemanden aussuchen muss, überfordert mich schon wieder :D Na ja ein bisschen Zeit ist ja noch. Mir wird sicher jemand über den Weg laufen.

    Liebe Grüße
    Julia

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    1. Hallo liebe Julia :)
      Also bei der Ermittlungsarbeit hier kann man wirklich nur den Kopf schütteln.
      Ich war auch schockiert. Ich sag mal der Fall liegt ja nicht so weit zurück, aber dennoch war der genetische Fingerabdruck und DNA Proben damals glaub ich noch nicht so aktuell.
      Mir ist so, als ob das erst in den 80ern "entdeckt" wurde.

      Eine weitere Rolle spielt evtl Polens Ödland. Ein Mörder verschweigt (aus welchen Gründen auch immer) weitere Morde, weil er weiß, dass diese eh nicht gefunden werden.
      Wer weiß, wer weiß.

      Wenn es dir zu schwer ist, schmeiße ich gern meinen Zufallsgenerator für dich in Gange.
      Daran soll es nicht liegen und in Überforderung soll es nicht ausarten ;)
      Sag einfach Bescheid.

      Liebe Grüße
      Andrea

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