Titel: Das Mitternachtsversprechen | Autorin: Mascha Vassena | Verlag: Piper Verlag
Preis: 9,99€ (TB) | Seitenanzahl: 320 Seiten
ISBN: 978-3-492-30934-9 | Kaufen: Hier
In Turin angekommen macht sich Vera also an die Arbeit, um mehr über das Leben ihrer Großmutter Teresa zu erfahren. Wäre da nicht die ihr unbekannte Schwester Aurora, die ihr immer wieder im Kopf herumspukt. Als Vera Bekanntschaft mit einem ortsansässigen Journalisten macht, stoßen beide auf ein mysteriöses Verschwinden von Aurora. Nun gibt es zwei Vermisstenfälle in ihrer Familie. Kann das ein Zufall sein?
Sowohl Vera’s Informationsbeschaffung, als auch die Geschehnisse in der Vergangenheit waren interessant und ab der Hälfte des Buches unheimlich spannend zu verfolgen. Immer wieder genieße ich diese fast durchgehend unterschwellige Düsterkeit in den Romanen von Vassena. Wer bei ihr nach Friede, Freude, Eierkuchen sucht, ist hier nicht richtig. Hier geht es um Geheimnisse, die nach vielen Jahren endlich einen Weg an die Oberfläche suchen. Gerade der Schreibstil und die perfekt gesetzten Kapitelenden tragen dazu bei, dass man das Buch vor allem zum Ende nicht mehr aus der Hand legen möchte.
ISBN: 978-3-492-30934-9 | Kaufen: Hier
Inhaltsangabe
Turin 1948. Die drei Schwestern Teresa, Lidia und
Aurora haben das im Krieg zerstörte »Caffè Molinari« ihrer Eltern wieder
aufgebaut und führen es dank des geheimen Familienrezepts für Giandujapralinen
zu neuem Glanz. Doch als die Journalistin Vera beinahe siebzig Jahre später
nach Turin reist, um mehr über das Leben ihrer Großmutter Teresa zu erfahren,
stößt sie hinter der traditionsreichen Fassade des Kaffeehauses auf ein
schreckliches Geheimnis. Stück für Stück enthüllt sie das Rätsel um die Familie
Molinari, bis sie zu dessen bitteren Kern vordringt...
(Quelle: Piper Verlag)
Meine Meinung
Düstere Geheimnisse in Turin
Auch den dritten Roman der Autorin habe ich
sehnlichst erwartet und wieder verspricht er eine düstere Familiengeschichte,
die es zu entdecken gibt.
Vera, der weibliche Charakter, der uns hier in der
Gegenwart begegnet ist alleinerziehende Mutter und Journalistin. Seit ihrer
Kindheit liegt ein Schleier über ihr.
Nach einem Streit mit ihrer Zwillingsschwester Viola verschwindet diese
spurlos. Das fehlende Glied in der Familie, die Trauer und die Schuldgefühle
trägt sie auch heute noch mit sich herum.
Für einen Radiosender nimmt sie sich einer Reihe
starker Frauen an. Im Hinterkopf schwebt ihr die Geschichte ihrer Großmutter
Teresa, welche nach dem Krieg das Kaffeehaus ihrer Eltern in Turin wieder
aufgebaut hat. Nachdem sie in alten Sachen ihrer Großmutter ein Foto findet,
muss sie schnellstmöglich nach Turin. Denn wieso sind auf dem Bild drei Schwestern?
Teresa’s einzige Schwester ist doch die noch lebende Lidia…
Turin, 1948: Sofort war für mich der gewisse
Nachkriegsflair zu spüren und bei der Familie Molinari und ihrem Kaffeehaus
fühlte ich mich sofort wohl.
Hier lernen wir die drei Schwestern Teresa, Lidia
und Aurora kennen und ihren kleinen Bruder Alessandro. Nachdem ihre Eltern im
2. Weltkrieg ums Leben kamen, ehren sie mit der Neueröffnung des »Caffè
Molinari« das Traditionsunternehmen und sorgen zu dem für ihren
Lebensunterhalt, ganz nach dem Motto, nur zusammen sind wir stark.
Für meinen Geschmack hat die Autorin wieder sehr
unterschiedliche Charaktere erschaffen, so dass für jeden Leser ein
Sympathisant dabei ist. Einzig die Darstellungen von Teresa und Lidia waren für
mich etwas unklar. Lidia ist die älteste der Schwestern. Im Buch kam mir aber
immer Teresa als die Älteste im Sinn. Ob das an den Beschreibungen lag oder
einfach, weil sie durch die Recherchen ihrer Enkelin Vera im Vordergrund steht,
weiß ich nicht genau.
In Turin angekommen macht sich Vera also an die Arbeit, um mehr über das Leben ihrer Großmutter Teresa zu erfahren. Wäre da nicht die ihr unbekannte Schwester Aurora, die ihr immer wieder im Kopf herumspukt. Als Vera Bekanntschaft mit einem ortsansässigen Journalisten macht, stoßen beide auf ein mysteriöses Verschwinden von Aurora. Nun gibt es zwei Vermisstenfälle in ihrer Familie. Kann das ein Zufall sein?
Sowohl Vera’s Informationsbeschaffung, als auch die Geschehnisse in der Vergangenheit waren interessant und ab der Hälfte des Buches unheimlich spannend zu verfolgen. Immer wieder genieße ich diese fast durchgehend unterschwellige Düsterkeit in den Romanen von Vassena. Wer bei ihr nach Friede, Freude, Eierkuchen sucht, ist hier nicht richtig. Hier geht es um Geheimnisse, die nach vielen Jahren endlich einen Weg an die Oberfläche suchen. Gerade der Schreibstil und die perfekt gesetzten Kapitelenden tragen dazu bei, dass man das Buch vor allem zum Ende nicht mehr aus der Hand legen möchte.
Für mich immer wieder ein Muss, ist das Nachwort.
Auch hier bin ich wieder dankbar dieses gelesen zu haben. Die Autorin bringt
nochmal auf den Punkt, auf welchen Themen dieses Buch beruht und welche
Thematiken sie in „Das Mitternachtsversprechen“ bespricht.
WAS WÜRDET IHR TUN, UM EURE FAMILIE ZU BESCHÜTZEN?
Taucht ab in die Welt der Molinari’s und macht
euch ein eigenes Bild über diese Familie, deren Schicksalsschläge und längst
vergangenen Geschehnissen.
Piazza Castello damals _________________________________________________________________________________________ |
Mit dem Prolog um das Verschwinden von Vera’s
Zwillingsschwester, erschafft Mascha Vassena hier gleich eine bedrückende und
geheimnisvolle Atmosphäre. Diese habe ich in der weiterführenden Gegenwart ein
wenig vermisst. Vera war mir am Anfang fast zu uninteressant und zu blass
dargestellt. Erst im Verlauf der Geschichte, als sie der Ehrgeiz und die
Neugierde gepackt hatten, war sie für mich im Buch angekommen und interessant.
Auch der direkte Fokus auf eine der Geschwister
hat mir doch ein wenig gefehlt. Irgendwie haben alle den gleichen Stellenwert
bekommen und somit weiß ich nicht, ob sie mir alle drei lange in Erinnerung
bleiben werden.
Und nochmal zur Geschichte um das Verschwinden von
Viola: es war mir zu offen gestaltet. Zwar hat die Autorin mit dieser Idee eine
Wirkung verursacht, aber ich als Leser bin nicht vollends befriedigt mit diesem
Ausgang.
Mein
Fazit
Für mich wieder ein gelungener Roman der Autorin.
Das Thema Familie und Zusammenhalt, kombiniert mit dunklen Geheimnissen. Leser
dieses Genres kommen hier auf jeden Fall auf ihre Kosten. Und allen Fans der anderen Bücher der Autorin wird auch dieses Werk gefallen.
Für mich heißt es nun
wieder warten auf den nächsten Roman.
Weitere Rezensionen zum Buch
folgen
Die Autorin
Mascha
Vassena erhielt für ihre Erzählungen
mehrere Stipendien, u. a. das Stipendium Akademie Schloss Solitude und den
Hamburger Förderpreis für Literatur. 2005 erschien ihr Erzählungsband »Räuber
und Gendarm« unter dem Namen Mascha Kurtz bei Liebeskind. Sie schreibt außerdem
Opernlibretti und Theaterstücke für das Luzerner Theater und das Maxim Gorki
Theater Berlin. Sie lebt heute mit ihrem Sohn im Tessin.
Weitere rezensierte Bücher der Autorin
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