Verlag: Independently published
Seitenanzahl: 332 Seiten
Reihe: Band 1/2 der "Tage des Sturms- Reihe"
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Inhaltsangabe
Eine
berührende und authentische Familiensaga über ein bislang wenig bekanntes
Kapitel der Geschichte.
1930 wütet das Sowjetregime mit Enteignungen und
Verhaftungen in den ehemals wohlhabenden deutschen Dörfern der Krim. Jeder, der
noch Land oder Einfluss hat, schwebt in Gefahr. Wilhelm Scholz weigert sich,
seinen letzten Grundbesitz an den Staat zu überschreiben. Mitten in der Nacht
zerren bewaffnete Männer ihn, seine Frau Anna und ihre kleinen Kinder aus dem
Haus. Die Familie wird in die eisige Wildnis des Hohen Nordens gebracht und
Baumfällarbeiten zugeteilt. Inmitten von Hunger, Krankheit und klirrender Kälte
kämpfen Anna und Wilhelm ums Überleben und um einen Platz in der neuen
Weltordnung. Samuel Pfeiffer entgeht einem ähnlichen Schicksal nur durch eine
rechtzeitige Flucht. In einer Nacht- und Nebelaktion verlässt er mit seiner
Familie das Dorf und lässt alles zurück. Doch die Verschnaufpause währt nicht
lang. Als deutscher Lehrer wird er immer wieder verfolgt und denunziert. Eine
Odyssee von der Krim bis nach Baku beginnt…
(Quelle: Amazon)
Meine Meinung
Kühle Atmosphäre mit vielen Emotionen
Dieses Buch ist mir über einen gewissen Zeitraum immer
wieder im Internet begegnet und bekam dann auch noch den Kindle Storyteller
Award 2018.
Schnell war klar, diese Geschichte darf ich mir
nicht entgehen lassen.
Dieses Buch ist Teil einer Reihe, welche zwei
Bände beinhaltet.
Ella Zeiss schreibt hier eine Geschichte nieder,
die mir aus mehreren Gründen nahe ging. Zum einen hat die Autorin einen
persönlichen Bezug zur Geschichte, zum anderen bringt sie mir hier eine
Thematik näher, welche nicht vollkommen an mir vorbei gegangen ist, aber mit
welcher ich mich noch nie wirklich beschäftigt habe.
Anna und Wilhelm leben mit ihren zwei Kindern in
einer deutschen Siedlung auf der Halbinsel Krim in der Sowjetunion. Ohne viel
Ankommen konfrontiert uns die Autorin sofort mit viel Schrecken und
Fassungslosigkeit.
Es ist eine Zeit des Verlustes.
Der Machtlosigkeit.
Als auch Wilhelms Familie umgesiedelt werden soll,
eingepfercht wie Tiere in einen Waggon, ahnt man als Leser, dass dieses Buch
viele solcher Momente mit sich bringen wird.
„Sie waren machtlos, der Obrigkeit auf Gedeih und
Verderb ausgeliefert.“ (S. 15)
In meiner Überschrift erwähne ich eine kühle
Atmosphäre. Damit meine ich nicht, dass mich das Buch kalt lässt, sondern eher,
dass es mich unheimlich fröstelte beim Lesen. Die Familie um Anna und Wilhelm
wird in den tiefen Norden der Sowjetunion umgesiedelt. Schnee, Schnee und
nochmals Schnee. Zudem kein Essen, eine grausame Unterkunft und die große Frage
nach der Zukunft.
„Du darfst nur nie die Hoffnung aufgeben.“ (S. 92)
Ella Zeiss geht im Verlauf darauf ein, mit welchen
Aufgaben die Menschen zu der Zeit konfrontiert waren. Die Männer mussten bei
diesen Temperaturen körperlich hart arbeiten, um für weitere Menschen, die umgesiedelt
werden sollten, neue Siedlungen zu bauen. Die Truppenführer schreckten zudem
auch nicht davor zurück Frauen diese Arbeiten vollrichten zu lassen.
Kaum vorstellbar, aber wahr.
„Wissen ist Licht, Unwissen ist Dunkelheit.“
(Lenin,
S.236)
Anna hat Glück und kann bei ihren Kindern bleiben.
Aber auch hier kommt es zu Problemen. Immer mehr Menschen in den Baracken
werden krank.
Eine Zeit des Bangens steht an. Als Leserin habe
ich sehr schnell einen Bezug zu Anna und ihrem Mann Wilhelm gefunden. Beide
werde ich als Kämpfer in Erinnerung behalten. Was dieses Ehepaar in dieser
Geschichte durchmacht, ist kaum vorstellbar und dennoch herrschte durch weg ein
spürbarer Zusammenhalt.
„Und doch hatte man ihnen ihre Identität nicht
nehmen können, weder ihre Sprache noch ihre Lieder oder ihren Glauben.“ (S.
132)
Im zweiten Teil des Buches bringt Ella Zeiss eine
weitere Familie in die Geschichte ein. Auch diese Familie um den Sohn Harri
begleiten wir durch eine schreckliche Zeit. Niemand scheint mehr sicher zu
sein. Die Familie trennt sich und als Leser wechselt man nun in der Perspektive
beider Familien.
„Es gab keine Sicherheit mehr in dieser Welt, für
keinen von ihnen.“ (S.181)
Emotional weiß ich nicht, wen dieses Buch nicht
berühren sollte.
Man kommt nicht umhin, über diese Zeit und diese
Situationen der angesprochenen Familien im Buch nachzudenken. Es hätten auch
die eigenen Vorfahren sein können. Es war eine Zeit in der man einfach nicht
wusste, wer Freund und Feind ist.
„Was auch geschieht, wir werden immer die Fremden
sein, die anderen.
Die Deutschen oder die Sowjets, je nachdem, aus
welcher Richtung man uns betrachtet.“ (S. 299)
Mein
Fazit
Mit diesem Reihenauftakt trifft die Autorin nicht
nur meinen Lesegeschmack, sondern auch einen ganz besonderen geschichtlichen
Nerv.
In „Wie Gräser im Wind“ verbindet sie historische
Realität mit vielen Themen, die dieses Buch zu etwas Besonderem machen.
Sie schreibt über Verlust, Trennung, Tod, aber
auch über Liebe, Zusammenhalt und Hoffnung. Und genau dieses Wort ist es,
welches mich im Titel zu Band 2 hoffen lässt, dass die Geschichte der beiden
Familien einen guten Ausgang nimmt und mich nochmal so gut unterhält, wie Band
1 der Reihe.
Zu Band 2 gibt es eine LESERUNDE ab dem 18.01. bei Martinas Buchwelten
Weitere Rezensionen zum Buch
Die Autorin
Elvira
Zeißler - je nach Genre auch Ellen McCoy oder Ella Zeiss
genannt - lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Töchtern in der Nähe von Köln.
Seit über 20 Jahren schreibt sie mit großer Begeisterung fantastische und
gefühlvolle Geschichten, die ihre Leser die Welt um sie herum
für ein paar Stunden vergessen lassen sollen. Insgesamt hat sie bisher 24 Romane veröffentlicht. Mit ihrer authentischen Familiensaga "Tage des Sturms" gewann Elvira Zeißler den Kindle Storyteller Award 2018.
für ein paar Stunden vergessen lassen sollen. Insgesamt hat sie bisher 24 Romane veröffentlicht. Mit ihrer authentischen Familiensaga "Tage des Sturms" gewann Elvira Zeißler den Kindle Storyteller Award 2018.
Band 2 der Reihe
Liebe Andrea,
AntwortenLöschenwie du ja schon von der gemeinsamen LR und meiner Bewertung weißt, fand ich den Roman sehr ergreifend und einfach grandios. Ich freue mich schon auf band 2, auch wenn ich mich auf der anderen Seite schon fürchte über weitere Grausamkeiten zu lesen.
Das mit dem Cover ist mir auch gestern aufgefallen und dass es plötzlich band 2 nur mehr als Hardcover gibt! ich habe es doch noch gar nicht so lange als Taschenbuch gekauft.
Liebe Grüße
Martina
Na dann sei froh, dass du es noch als TB ergattern konntest. Ich lese ja auf dem Reader und werde mir die beiden Teile dann im Laufe des Jahres zu legen, wenn beide veröffentlicht wurden.
LöschenIch freue mich auch schon riesig auf die LR :)
Muss nun erstmal noch mein Fazit bei unserer Löwenhof LR kundtun.
Hab es gestern nicht geschafft.
LG Andrea
Hey Andrea,
AntwortenLöscheneine tolle Rezension zum Buch, die toll die Emotionen einfängt, die dieser Roman auslöst.
Ich habe das Buch letztes Wochenende inhaliert und meine Rezension geht gleich online. Ich habe dich bei mir verlinkt.
LG, Moni
Hallo Moni,
Löschenvielen Dank für dein Feedback ;)
Ich liebe diese Reihe und wie sie mich zum Nachdenken gebracht hat.
Ich wünsche dir vorab schon mal ganz viel Spaß mit den zweiten Band der Reihe.
LG Andrea