Autorin: Jodi Picoult
Verlag: C. Bertelsmann Verlag
Preis: 19,99€ (HC)
Seitenanzahl: 560 Seiten
ISBN: 978-3-570-10217-6
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Inhaltsangabe
Sage Singer ist eine junge Bäckerin. Sie hat ihre
Mutter bei einem Autounfall verloren und fühlt sich schuldig, weil sie den
Wagen gelenkt hat. Um den Verlust zu verarbeiten, nimmt sie an einer
Trauergruppe teil. Dort lernt sie den 90jährigen Josef Weber kennen. Trotz des
großen Altersunterschieds haben Sage und Josef ein Gespür für die verdeckten
Wunden des anderen, und es entwickelt sich eine ungewöhnliche Freundschaft. Als
Josef ihr eines Tages ein lang verschwiegenes, entsetzliches Geheimnis verrät,
bittet er Sage um einen schwerwiegenden Gefallen. Wenn sie einwilligt, hat das
allerdings nicht nur moralische, sondern auch gesetzliche Konsequenzen. Sage
steht vor einem moralischen Dilemma: Denn wo befindet sich die Grenze zwischen
Hilfe und einem Vergehen, Strafe und Gerechtigkeit, Vergebung und Gnade?
(Quelle: C. Bertelsmann Verlag)
Meine Meinung
Dieses Buch ist ein Buch der vielen Sichtweisen.
Die Autorin stellt uns insgesamt 5
Erzählstränge vor, die wir mal mehr
oder weniger über das Buch hinweg verfolgen.
Dieser häufige Perspektivwechsel ist ein wichtiges
Markenzeichen der Autorin.
Neu für mich war, dass jeder Erzählstrang in einer
anderen Schriftart dargestellt wurde, mir viel es dadurch leichter, dem
jeweiligen Strang einem Charakter zuzuordnen.
Die große Thematik in diesem Buch ist der Holocaust
und die Judenverfolgung. Mehr möchte ich zum Inhalt gar nicht verraten.
Wie an den Erzählperspektiven zu erkennen, gibt es
hier eine Unzahl an Personen. Wirklich berühren, wie es Picoult meist tut,
konnte mich nur Sage’s Großmutter Minka, die mich mit ihrer Lebensgeschichte
wirklich in ihren Bann ziehen konnte.
Als Sage den 90-jährigen Josef kennen lernt, gerät
sie in einen Gewissenskonflikt, der für mich viel zu früh in dieser
Geschichte auftrat. Über das Thema Holocaust und dessen Folgen sind du
damaliger Zeit so einige in diesen Konflikt geraten, allerdings war Sage’s Meinung
zu schnell offensichtlich, so dass es gar kein richtiger Konflikt in meinen
Augen war.
Auf ihrem Weg suchte sich Sage schnell Beistand
bei der Polizei bzw. einer Instanz, welche Kriegsverbrecher aufsucht. Hier
kommt Leo Stein ins Spiel, mit dem ich mich auch wenig arrangieren konnte.
Aber die Begründung liegt glaub ich wirklich
daran, dass Sage die Polizei eingeschaltet hat, welche für mich nicht in dieses
Buch reingehört.
Pluspunkte
konnte die Autorin mit ihrem Schreibstil und den Schilderungen
der geschichtlichen Aspekte des 2. Weltkriegs sammeln. Hier fiel
auf, wie gut dieses Buch und dessen Story recherchiert sind.
Dieses Buch punktet eindeutig mit den
Handlungssträngen der Vergangenheit, die Gegenwart war
hier absolut nicht meins.
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Mit dem Hauptcharakter Sage konnte ich vom
Anfang bis zum Ende sehr wenig anfangen, was sehr untypisch ist, denn
normalerweise mag ich die Protaginsten von Picoult immer sehr gerne und fiebere
mit ihnen. Bei Sage konnte ich mich weder mit ihrer Persönlichkeit, noch mit
ihren Denk- und Handelsweisen identifizieren. Ich kann nicht mal so genau
sagen, woran es gelegen hat, allerdings stelle ich die Vermutung an, dass mir das
Buch mit einer anderen Protagonistin, anderen Entscheidungen usw. deutlich
besser gefallen hätte.
Zudem hätte ich mir von den Charakteren Sage und
Josef mehr Emotionen gewünscht. Lediglich Minka konnte mich hier wirklich
berühren.
Die Entwicklung und vor allem das Ende konnte mich
leider weder berühren, noch begeistern. Lag es wirklich daran, dass ich mir die
Geschichte von Anfang an ganz anders zurechtgesponnen habe?
Dies war wohl hier eindeutig eine
Fehlentscheidung, ich konnte mich einfach nicht richtig drauf einlassen.
Mein
Fazit
Das neue Werk von Jodi Picoult konnte mich trotz
einiger toller, wertvoller Momente nicht so überzeugen, wie andere ihrer Werke.
Dennoch bleibt es ein überdurchschnittlich gutes
Buch, einfach weil diese Autorin weiß, wie man mit Worten umgeht.
Weitere Rezensionen zum Buch
Besonderer Charakter
Hier mochte ich beide zwei der älteren Charaktere
im Buch.
Zum einen Minka, Sage’s Großmutter, deren Leben im
Buch eine große Rolle spielt und eigentlich jedes Leserherz berührt und zum
anderen mochte ich Josefs Geschichte. Er zeigt uns die Geschichte aus einem
ganz anderen Blickwinkel als Minka, dennoch war es für mich mindestens genauso
spannend, wenn auch bei weitem nicht so emotional.
Erwähnenswerte Zitate
„Suche
und du wirst finden. Wer wandert, ist nicht verloren. Nicht die Jahre deines
Lebens zählen, sondern das Leben in deinen Jahren zählt.“ (S. 24)
„Es
hat seinen Grund, weshalb es bei dem Wort Geschichte im Kern um das Erzählen
eines Lebens geht.“ (S. 347)
Die Autorin
Jodi
Picoult, geboren 1967 in New York, studierte in Princeton
und Harvard. Seit 1992 schrieb sie mehr als zwanzig Romane, von denen viele
Platz 1 der New-York-Times-Bestsellerliste waren. Die Autorin wurde bereits
mehrfach ausgezeichnet, wie etwa 2003 mit dem renommierten New England Book
Award. Picoult lebt mit ihrem Mann, drei Kindern und zahlreichen Tieren in
Hanover, New Hampshire.
Weitere Bücher der Autorin
-------- Gelesen -------- soll ein Re-read werden
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