Titel: Das verlorene Medaillon | Autorin: Ellen Marie Wisemann | Verlag: Piper Verlag
Preis: 9,99€ (TB) | Seitenanzahl: 448 Seiten
ISBN: 978-3-492-30982-0
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Inhaltsangabe
Eine
ergreifende Geschichte über den Sieg von Liebe und Mut über Unrecht und Gier
Angesichts des Elends, das in der
Bergarbeiterstadt Coal River herrscht, ist Emma Malloy fassungslos. Selbst
Waise, geht ihr besonders das Schicksal der Kinder zu Herzen, die halb
verhungert und unter Lebensgefahr in den Kohlenminen schuften müssen. Gegen den
Willen ihrer wohlhabenden Verwandten, bei denen Emma seit dem Tod ihrer Eltern
lebt, verteilt sie heimlich Nahrungsmittel an die Ärmsten und bringt den
Kindern Lesen und Schreiben bei. Eines Tages trifft sie dabei auf den Arbeiter
Clayton Nash, der sie vor der Kohlekompanie warnt, denn die duldet keine
Einmischung...
(Quelle: Piper Verlag)
Meine Meinung
Interessantes Thema, schwache Charaktere
Nachdem das erste Buch der Autorin mir sehr gut
gefallen hatte, war es für mich selbstverständlich auch das neue Buch von Ellen
Marie Wiseman zu lesen.
Emma Malloy, muss als Waise nach dem Tod ihrer
Familie zurück in die verhasste Stadt Coal River, um bei ihrer Tante und deren
Familie zu lesen. Mit Coal River verbindet die 19-jährige Emma nur Schrecken.
Vor 9 Jahren kam ihr kleiner Bruder ums Leben und auch von der Menschlichkeit
ihres Onkels und Cousins ist sie absolut nicht überzeugt. Dennoch bleibt ihr
vorerst nichts anderes übrig.
Sehr schnell merkt man, dass Emma die Zustände in
der Stadt unter ganz anderen Augen sieht, als der Rest ihrer schrecklichen
Familie. Der Onkel verdient und die Bergarbeiter und deren Familien leben in
Not und Leiden.
Emma bekommt sehr schnell mit, dass die
Bergarbeitersiedlung von Armut und Sterben überschattet werden. Nur sterben
hier keine alten Menschen, sondern Kinder! Dieser Punkt war auch für mich sehr
erschreckend und meiner Meinung nach die Thematik, welche beim Leser Emotionen
hervorruft.
Neben der motivierten Emma, die etwas verändern
und bewirken möchte, gibt es in dem Buch sehr wenige Sympathieträger. Auf
einige habe ich auf den ersten Seiten wirklich gehofft, aber die Autorin hat
den Charakteren eine eher unwichtige Rolle für die Geschichte zugeschrieben.
Der allseits verhasste Clayton Nash, der für die
Oberhäupter der Bergarbeiterbranche in Coal River eine große Gefahr darstellt, fällt
Emma sofort ins Auge. Denn hinter seinem Ruf steckt anscheinend ein ganz anderer
Mann, als erwartet.
Die Thematik Kohleabbau schien für mich anfangs
gar nicht so relevant zu sein, aber es war im Nachhinein genau das Thema in
Verbindung mit der im Buch dargestellten Kinderarbeit, welches mich total
begeistern bzw. erschrecken konnte. Ein Punkt in der Geschichte, welcher auf
jeden Fall angesprochen werden muss, denn diese Situationen gibt es meiner
Meinung nach noch zu Genüge auf unserer Welt. Auch das Bild von der Stadt Coal
River, die Atmosphäre in der Bergarbeitersiedlung und die große Not der
Menschen konnte Wiseman dem Leser sehr gut vor Augen führen. Mein absolutes
Highlight und ich möchte daher auf jeden Fall noch andere Bücher über diese
Thematik lesen.
Ellen Marie Wiseman beschreibt die Zeit um 1912
wirklich toll. Das Buch liest sich, wie bereits auch ihr Debut in Deutschland
sehr flüssig.
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Wie bereits in meiner Überschrift erwähnt, konnte
mich dieses Buch lediglich in Hinsicht der Charaktere nicht überzeugen. Ich
benötige in jedem Buch einen Charakter, mit dem ich mit fiebern kann und dies
war hier einfach nicht der Fall. Bei Emma fehlte es mir an Emotionen. Sie wurde
zwar mit einem gewissen Kampfgeist beschrieben, aber sie blieb mir dennoch sehr
blass.
Mein persönliches Highlight waren die armen
Menschen in der Bergarbeitersiedlung. Hier beschrieb die Autorin die Gefühle
und schrecklichen Situationen sehr gut und man konnte als Leser mitfühlen.
Ein weiterer Punkt bei diesem Buch, der mir vor
allem im Nachhinein überhaupt nicht gefallen hat, ist der Titel des Buches.
Hier hätte im Deutschen unbedingt der Originaltitel „Coal River“ beibehalten
werden sollen. Der Hinweis auf das Medaillon verwirrt den Leser beim Lesen
zusehend, weil es meiner Meinung nach einfach nicht im Fokus steht.
Mein
Fazit
Dieser Roman bringt für mich ein sehr interessantes
und emotionales Thema mit sich, welches berührt und zum Nachdenken anregt.
Schreibtechnisch konnte mich die Autorin wieder überzeugen und ich freue mich
auf weitere Romane.
Dennoch kann der zweite in Deutschland erschienene
Roman vor allem in Hinsicht auf die Charaktere nicht mit dem ersten Buch
mithalten. Ich wünsche mir für ein weiteres Buch der Autorin, dass sie dem
Leser ein intensiveres Bild der Personen vor Augen führen wird.
Weitere Rezensionen zum Buch
Die Autorin
Ellen
Marie Wiseman wurde in Three Mile Bay, einer
kleinen Ortschaft im Bundesstaat New York, geboren. Sie besucht häufig ihre
Verwandten in Deutschland und interessiert sich sehr für deutsche Geschichte
und Kultur. Wiseman lebt zusammen mit ihrem Mann, ihren beiden Kindern und drei
Hunden am Ufer des Lake Ontario.
Weitere Bücher der Autorin
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