Autorin: Susanna Tamaro
Verlag: Piper Verlag
Preis: 9,99€ (TB)
Seitenanzahl: 304 Seiten
ISBN: 978-3-492-30672-0
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Inhaltsangabe
Die
erschütternde Kindheit einer großen Autorin
Das Kind ist hochsensibel und extrem schüchtern.
Hübsch ist es auch nicht. Vom Bruder fast sadistisch gequält, von den Eltern
weitgehend vernachlässigt – Susanna Tamaros Triester Kindheit ist alles andere
als glücklich. Was das junge Mädchen rettet, ist die Liebe zur Literatur und
die Entdeckung, dass die Welt trotz allem einfach überwältigend schön ist. Ein
autobiographischer Roman, der erzählt, wie Susanna Tamaro zu einer so
wunderbaren Schriftstellerin und einem so guten Menschen wurde.
(Quelle: Piper Verlag)
Meine Meinung
„Ein jeder Engel ist schrecklich“ ist mein erstes
Buch der Autorin und dann gleich das autobiographische Werk, ich war sehr
gespannt, die Autorin auf diesem Wege kennenzulernen.
Ziemlich zu Beginn wurde mir schon klar, dass der Engel im Titel des Buches einen großen
Wert hat. Gott und das Leben mit dem kirchlichen Glauben spielt im Buch eine
große Rolle für die Autorin und begleitet sie auf ihrem Weg.
Ihre sehr gefühllose Kindheit, in der sie immer wieder auf der Suche nach Liebe und
Geborgenheit zurückgewiesen und enttäuscht wurde, waren sehr schwere Jahre und
ich denke jede Person würde so eine Zeit für den Rest des Lebens prägen.
Besonders interessant fand ich den kurzen Einblick dahin, dass Susanna Tamaro
als Kind an Ataraxie gelitten hat, das beschreibt eine Affektlosigkeit und
innere Gelassenheit in Hinsicht auf emotionale Situation. Aufgrund ihrer
Erfahrungen war sie irgendwann nicht mehr in der Lage, Gefühle zu entwickeln
bzw. nach außen zu bringen.
Sie selbst bezeichnet sich in den frühen
Kindheitstagen als „Eisberg-Mädchen“ oder „Abgrund-Mädchen“, welches einen
Bezug auf den Mariannengraben hat, einen Tiefseegraben im Pazifik.
Für mich ein absoluter Pluspunkt ist, dass Tamaro immer wieder auf ihren wohl größten
Erfolg „Geh, wohin dein Herz dich trägt“ eingeht. Sie beschreibt das Buch an
einer Stelle als „die Suche nach dem tieferen Selbst“ (S. 153) und ich denke,
dass ich ein Anlass, dass ich mir dieses Buch vormerke.
Vom Gefühl her konnte mich ihr Leben im Erwachsenenalter ein wenig mehr
begeistern bzw. in seinen Bann ziehen. Ihren Weg nach Rom, die Erkenntnis, dass
sie das Schreiben liebt und ihre Entwicklung der Persönlichkeit konnten mich
dann abschließend doch sehr beeindrucken.
Im Buch begegnen wir einigen Personen, die ihr
Leben negativ beeinflusst haben, aber auch einige, die ihr Positives brachten.
Ein guter Ausgleich meiner Meinung nach.
Aus der Erfahrung heraus, konnte sie die werden,
die sie ist!
Und ich habe vor jedem Autor großen Respekt, der
uns Lesern sein Leben offenbart. Aus diesem Grund finde ich es immer sehr
schwer eine Autobiographie zu bewerten. Zudem zeigt dieses Buch eine Vielfalt
von Zitaten auf, die mich unheimlich
berührt und nachdenklich gemacht haben.
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Kleine
Abzüge muss bei diesem Buch trotzdem machen, einfach in
Hinsicht auf meinen Geschmack des Schreibstils und meinem allgemeinem
Buchgeschmack.
Das bereits oben beschriebene immer wieder
auftauchende Thema Kirche und Gott waren für mich eher langatmig und
schleppend, einfach weil ich mit diesem Thema selbst nichts anfangen kann. Für
die Autorin war es hingegen wichtig, sie ist so aufgewachsen, deshalb gehört es
auch in dieses Buch.
Und in der Mitte war das Buch sehr häufig lyrisch
angehaucht. Auch dies war noch nie mein Genre und erschwerte mir das Lesen
zwischenzeitlich sehr.
Mein
Fazit
Ein autobiographisches Werk, welches mich erst im
letzten Drittel und wegen seiner Tiefgründigkeit für sich einnehmen konnte.
Susanna Tamaro schildert hier ihre bewegende und
prägende Kindheit, welche Person deshalb aus ihr wurde und wie sie zum
Schreiben kam.
Weitere Rezensionen zum Buch
Erwähnenswerte Zitate
„Und
schon damals erschien mir der Tod als der einzige Garant für Wahrheit.“ (S. 30)
„Jeder
ist Kind seiner Zeit.“ (S. 101)
„Ich
habe vollstes Verständnis für diese Kinder, die Knall auf Fall vom Balkon
springen. Ich persönlich lebte, indem ich täglich Erstickungsversuche machte.“
(S. 104)
„In
der Freundschaft erfährt das menschliche Wesen die unvorhersehbar höchste Form
der Beziehung.“ (S. 158)
„Was
außen ist, bestimmt in nicht unerheblicher Weise das, was sich innen abspielt.“
(S. 252)
Die Autorin
Susanna
Tamaro wurde 1957 in Triest geboren. Sie ist die
Großnichte von Italo Svevo, ihr Talent als Autorin wurde allerdings von
Federico Fellini entdeckt. Längere Zeit war sie Dokumentarfilmerin für das
italienische Fernsehen, seit dem überwältigenden, weltweiten Erfolg von »Geh,
wohin dein Herz dich trägt« lebt sie als freie Schriftstellerin in Rom und bei
Orvieto.
Weitere Bücher der Autorin
(SuB) (Wunschliste)
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