Mittwoch, 17. Dezember 2014

Rezension "Hinter den Spiegeln - Das Wiener Vermächtnis"

Titel: Hinter den Spiegeln - Das Wiener Vermächtnis
Autorin: Ulrike Schweikert
Seitenanzahl: 464 Seiten
Verlag: MIRA Taschenbuch
Preis: 19,99€ (gebunden)
ISBN: 978-3-95649-064-4
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Inhaltsangabe
Wien 1892. Bei einem tragischen Sturz verliert die junge Komtess Luise von Waldenberg ihr Gedächtnis. Aber gerade das öffnet ihr die Augen: Die Dekadenz des Hofadels kommt ihr plötzlich verlogen vor, im elterlichen Palais erscheint ihr die strenge Aufteilung zwischen den Bediensteten und ihrer eigenen Familie falsch. Und warum werden treppauf und treppab Wahrheiten verschwiegen statt ausgesprochen?
Doch Luise ist nicht allein: In der Werkstatt des jungen Zuckerbäckers Stephan Brucker erlebt sie eine sinnliche Welt voller Düfte, süßer Genüsse und warmer Vertrautheit. Eine Mesalliance bahnt sich an, die auf höchste Empörung stößt. Denn es gibt ungeschriebene Gesetze, die niemand brechen darf. Könnte doch davon die Zukunft der Donaumonarchie abhängen...
(Quelle: MIRA Taschenbuch)


 Meine Bewertung
Da ich mich sehr für Geschichte interessiere, war ich wahnsinnig gespannt auf dieses Buch, welches während der österreichisch-ungarischen Monarchie spielt. Diese Monarchie war totales Neuland für mich.

Das Buch spielt zu zwei verschiedenen Zeiten: im Prolog und auch im Epilog bekam ich einen kleinen Einblick in das Jahr 1916. In diesem Jahr starb der Kaiser von Österreich Franz Joseph I.
Der größte Teil des Buches spielt im Jahre 1892. Hier erwacht unsere Protagonistin Komptess Luise aus dem Koma, jedoch ohne jegliche Erinnerung an ihre Vergangenheit. Der Spielort ist immer Wien und die Autorin hat mich wirklich überwältigt mit ihren Beschreibungen. Vor allem eines ist mir im Gedächtnis geblieben, der Prater! 
Heute wohl ganz anders, als damals.
© Google
Hier meine Vorstellung, wie Luise um die Zeit dort ausritt

Wir lernen ihre komplette Familie kennen und eine riesige Anzahl von Angestellten des Hauses von Waldenberg. Mir machen viele Namen und auch Namen in Kombination mit Titeln keine Probleme, aber für andere mag dies vielleicht in einem Wirrwarr enden.
Luise versucht im Verlauf des Buches sich ihrer Familie zu nähern und wieder einen Bezug zu ihnen zu finden, die Erinnerungen bleiben jedoch aus. Ihr Vater gibt sich große Mühe, ihre Mutter verkriecht sich aufgrund vieler Schicksalsschläge in ihrem Bett und weist Luise und auch den Grafen zurück.

Als herauskam, dass ihr Sturz kein Unfall war, nimmt das Buch an Spannung zu und ich bin wirklich fast durch die Seiten geflogen. Eine ganz besondere Bedeutung zur Aufklärung kommt einer Brosche Luise’s zu und die Autorin schafft es bis zum Schluss, diese Bedeutung im Unklaren zu lassen und den Leser rätseln zu lassen, wieso alle so begierig auf diese Brosche sind.

Wer die großen Intrigen spinnt, vor allem gegen Luise, wird im Buch jedoch schnell klar. Man erkennt schnell die schwarzen Schafe der Familie und so kommt es, wie es kommen muss.

Und auch die Gefühle kommen nicht zu kurz. Dies geschieht jedoch auf ganz andere Art! Die Autorin wählte den Zuckerbäcker Stephan, einen Hoflieferanten, aus, um Luise’s Gefühlswelt anzukurbeln. Bei ihm konnte Luise sie selbst sein und nicht die Komptess des Hauses Waldenberg. Man spürte ihre Freude förmlich. Stephan selbst hat es meiner Meinung nach mit seinen Liebesduseleien ein wenig übertrieben. Zeitweise kam er mir vor, wie ein Verrückter, heute würden wir ihn als Stalker betiteln.
Und dann wäre da noch der Fürst Rudolf von Thernitz, Luise’s Verlobter vor dem Unfall. Ihr Gedächtnisverlust schafft eine große Barriere, aber irgendwas ist da…
Im Großen und Ganzen gibt es diese beiden Anwärter und mit dem Ende lässt uns die Autorin wirklich im Regen stehen, denn man weiß eigentlich genauso viel, wie am Anfang. Der Epilog hat mich sehr verwundert, aber auch unheimlich neugierig gemacht, denn es soll eine Fortsetzung geben und diese werde ich auf jeden Fall lesen.

Aufgrund der Vielzahl der Charaktere, hier noch meine Lieblinge:
Luise, Jovan und zum Schluss schaffte es auch Rudolf unter meine Favoriten.

Fazit
Ein Buch, welches mich wirklich fasziniert hat. Die österreichisch-ungarische Geschichte nimmt mein Interesse nun völlig ein. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung. Einen Punkt Abzug bekommt das Buch lediglich, wegen des kaum auszuhaltenden Cliffhanger und weil die Intrigen zu offensichtlich gesponnen wurden. Trotzdem eine absolute Leseempfehlung für alle, die gerne wie ich in eine andere Welt abtauchen.

Zur Autorin
Ulrike Schweikert hat schon viele Länder bereist, doch ihre Lieblingsstadt ist und bleibt immer Wien. Denn wo sonst könnte die 1966 in Schwäbisch-Hall geborene Bestsellerautorin ein historisches Ballkleid tragen und sich im Walzertakt der geheimnisvollen Kaiserzeit wiegen? Auch ihre präzise recherchierten und lebensnahen Romane tauchen tief ein in diese imperiale Pracht der Donaumonarchie und zeigen eine Gesellschaft, die vor dem Abgrund einer glänzenden Epoche steht - und formvollendet tanzt.
© Google

Mein Dank für dieses Buch gilt an dieser Stelle 

und



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